Platz 1: Zuschauer bedroht Schiri, Spieler beleidigt Trainer Geisecke gegen Roj abgebrochen

Zuschauer bedroht Schiri, Spieler beleidigt Trainer: Geisecker SV gegen FC Roj - Spielabbruch
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Auf Platz 1 in der Rangliste der am meisten geklickten Artikel aus dem Bereich des Schwerter Lokalsports 2023 ist der Bericht über den Spielabbruch der Bezirksliga-Partie zwischen dem Geisecker SV und dem FC Roj zu finden. Streng genommen hätten wir auch noch weitere Folge-Artikel zu diesem unrühmlichen Spielabbruch in das Ranking der meistgeklickten Artikel aufnehmen müssen - auch das „Nachspiel“ der üblen Vorfälle am Buschkampweg stieß offenbar auf das Interesse unserer Leser und User. Wir haben uns aber entschlossen, die Folge-Artikel lediglich als Weblinks an dieser Stelle zu positionieren.

Der Artikel vom 9. Oktober:

Es war ein richtig gutes Spiel zwischen Geisecker SV und FC Roj. Umso bedauerlicher, dass der Fußball am Ende zweitrangig war. Die Partie wurde abgebrochen. Mit 4:2 führte der Titelaspirant FC Roj im Bezirksliga-Spiel beim Geisecker SV, die Partie war schon in der Nachspielzeit und steuerte ihrem Ende entgegen. Doch bevor es so weit war, brach Schiedsrichter Bogdan-Daniel Satcau (Unna) die Partie vorzeitig ab – der unrühmliche Höhepunkt des Sonntagnachmittags (8. Oktober) in Geisecke.

Was war passiert? Bei seiner späten Auswechslung ließ sich Roj-Spieler Santiliano Braja ziemlich viel Zeit, um den Platz zu verlassen. Es kam zu einem eher harmlosen Verbal-Austausch mit Geiseckes Keeper Sebastian Beutler, auf den dessen Trainer Thomas Wotzlawski mit dem an Beutler gerichteten Satz „Lass‘ ihn – der kann sich nicht benehmen“ reagierte. Von Braja kam die Beleidigung „Halt die Fresse“ zurück, worauf Wotzlawski kaum mehr zu beruhigen war. Mit vereinten Kräften von beiden Seiten konnte aber verhindert werden, dass die beiden noch intensiver aneinandergerieten.

Schiri Satcau bricht Spiel ab

Der Schiedsrichter hatte trotzdem genug und brach die Partie vorzeitig ab – wobei sicherlich auch die vorausgegangenen Vorfälle eine Rolle spielten. Denn Mitte der zweiten Halbzeit hatte Satcau die Partie für knapp 20 Minuten unterbrochen, weil er von einem Zuschauer, der dem FC Roj zuzuordnen ist, offenbar bedroht worden war. Die Geisecker Ordner hatten alle Hände voll zu tun, um die Person der Sportplatzanlage zu verweisen.

Geiseckes Florian Kliegel behauptet hier den Ball gegen den FC Roj.
Geiseckes Florian Kliegel behauptet hier den Ball gegen den FC Roj. © Manuela Schwerte

Danach wurde wieder Fußball gespielt. Die Geisecker, die im Anschluss an eine Ecke durch einen wuchtigen Kopfball des starken Roj-Abwehrchefs Jesse Kuhn mit 2:3 in Rückstand geraten waren, warfen alles nach vorne, wurden dann aber klassisch zum 2:4 ausgekontert. Insgesamt boten die „Kleeblätter“ eine sehr couragierte Leistung und machten dem fußballerisch und auch körperlich überlegenen Gegner das Leben schwer. Nach einem krassen Roj-Fehlpass gingen sie durch einen abgefälschten Schuss von Tim Finkhaus, der sich unhaltbar ins Tor senkte, früh in Führung (7.). Danach war der Tabellenzweite zwar spielbestimmend, doch Torchancen für die Gäste blieben Mangelware.

Patrick Filla gleicht aus

Kurz vor der Pause glichen sie dann aber doch aus. Und als sie sich acht Minuten nach Wiederanpfiff in den Geisecker Strafraum kombinierten, wo sich Luis Pothmann nur mit einem Foulspiel zu helfen wusste, gingen sie per Elfmeter in Führung. Doch die Geisecker hatten die passende Antwort in Person ihres Kapitän: Patrick Filla glich per Linksschuss zum 2:2 aus.


Am Ende hatte der FC Roj dann aber doch das bessere Ende für sich – falls die vorzeitig abgebrochene Partie mit 4:2 für die Gäste gewertet wird. Alles Andere wäre nach Auffassung des Roj-Trainers Björn Sobotzki nicht gerecht. Sobotzkis Statement zum Spiel: „Ich fand, wir waren die dominierende Mannschaft und spielerisch besser – das war auch zu erwarten. Aber Kompliment an den Gegner, Geisecke hat es uns schwer gemacht.“

Sobotzki: „Das geht gar nicht“

Zu den unschönen Dingen außerhalb des Spiels, meinte Sobotzki: „Dass ein Zuschauer den Schiedsrichter bedroht, geht natürlich gar nicht. Aber wir haben gemeinsam mit den Geisecker Ordnern alles dafür getan, um ihn zu schützen. Dass er das Spiel kurz vor Schluss abbricht, war meiner Meinung nach eine Fehlentscheidung.“ Dass es so weit kam, sei aber auch „ein Stück weit die Mitschuld meines Trainerkollegen“, so Sobotzki, der sich von Thomas Wotzlawski ein besonneneres Verhalten gewünscht hätte, „auch wenn die Reaktion meines Spielers sicherlich nicht in Ordnung war.“


Und Thomas Wotzlawski? „Wir haben gegen einen richtig guten Gegner 90 Minuten super dagegen gehalten. Wir haben dabei nach vorne gespielt, standen nicht nur hinten drin und haben immer wieder Nadelstiche gesetzt“, so der Geisecker Coach zum sportlichen Teil. Zu den unschönen Begleiterscheinungen während der Partie: „Was hier wieder passiert ist, damit kann ich nichts anfangen. Das Theater kam ausnahmslos von draußen, von Zuschauern – das macht einfach keinen Spaß mehr.“

Süffisanter Thomas Wotzlawski

Die Szenen, die letztlich offenbar zum Abbruch führten, kommentierte Wotzlawski mit süffisantem Unterton. „Nach einem flotten Spruch des Roj-Spielers habe ich mich in einer höflichen Art und Weise darüber informiert, was er da gerade zu mir gesagt hat.“ Ob dies wirklich der Auslöser des Abbruchs war, könne er nicht sagen, da er sich in dem Moment nur auf sich und die Situation konzentriert habe, so der Geisecker Trainer.

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