
© Krüger
Zum vierten Mal ein Hawaii-Finisher: Wie Olaf Krüger den Ironman 2019 erlebt hat
Triathlon
Die nackten Zahlen: Nach 10 Stunden, 47 Minuten und 29 Sekunden war Olaf Krüger im Ziel. Damit belegte Krüger den 1037. Platz im Gesamtklassement und Rang 78 seiner Altersklasse 50-54.
Ein paar Tage Erholung hatte er sich verdient. Dann aber fand Olaf Krüger (50), Triathlet der SG Eintracht Ergste, die Zeit und Gelegenheit, seine vierte Teilnahme am Hawaii-Ironman nach 2012, 2015 und 2016 Revue passieren zu lassen.
Seine Gesamtzeit: 10:47:29 Stunden. Seine Split-Zeiten: 1:09:16 std für 3,8 km Schwimmen, 5:31:48 std für 180 Rad-Kilometer und 3:58,53 std für den Marathonlauf.
Sprachnachricht aus Hawaii
Was sich hinter diesen nackten Zahlen verbirgt, hat uns der Ausdauerathlet per Sprachnachricht aus Hawaii übermittelt.
Olaf Krüger über...
...seine Vorbereitung: „Hawaii war in meinem Fokus diesmal eher Urlaub. Ich wollte es mitnehmen, dabei sein. Dazu kam, dass ich leider ca. acht Wochen vorher nicht mehr richtig laufen konnte, weil ich Probleme mit den Sehnen im Kniebereich hatte. Ich wollte nichts riskieren, bevor ich dann gar nicht an der Startlinie stehen kann, und habe mein Lauftraining komplett abgebrochen.
Wir sind eine Woche vor dem Wettkampf hier angekommen und ich habe mir prompt eine Erkältung eingefangen habe, die ich bis zum Wettkampf nicht ganz wegbekommen habe. Ich bin mit leichtem Husten an den Start gegangen, auch die Nebenhöhlen waren zu, sodass der Fokus nur darauf liegen konnte, Daylight-Finisher zu werden. Das heißt: Die Marschroute war, innerhalb von elf Stunden im Ziel zu sein.“
...das Schwimmen: „Es gab in diesem Jahr die Neuerung, dass nach Altersklassen unterteilt gestartet wurde. Ich war in der letzten Männergruppe, ab 50 aufwärts. Das war für mich optimal, denn es bedeutete, dass es ist nicht zu den berühmten „Schlägereien“ am Schwimmstart gekommen ist, sondern es war wirklich relaxed. In dieser Altersgruppe geht man anscheinend ein bisschen lockerer an den Start und ist nicht so verkrampft. Das Schwimmen war dann sehr angenehm. Die Zeit war völlig okay, die Marschroute war genau richtig.“
...das Radfahren: „Auch hier lief es gut. Ich habe meine Marschroute fortgesetzt und habe versucht, nicht zu überpacen. Durch die erwähnte Neuerung des Wellenstarts gab es beim Radfahren nicht mehr diese Riesengruppen wie früher, sondern man konnte schön für sich alleine fahren. Das hat super-viel Spaß gemacht, man konnte oft genug sogar die Landschaft genießen.
Auf der Hinfahrt gab es zunächst kaum Wind. Aber als es hoch zum Wendepunkt ging, hat es richtig schön geblasen – was ich persönlich sehr nett finde, denn das gehört zu Hawaii einfach dazu. Auch der Rückweg war böig. Aber das ist halt Hawaii, und so soll es auch sein.“
...das Laufen: „Es tat von Anfang an richtig weh. Die fehlenden Laufkilometer spürt man sofort. Und auch, dass die Nebenhöhlen dicht waren – ich konnte einfach nicht richtig atmen. Ich habe sofort auf die Uhr geguckt, um zu wissen: Wie lange darf ich laufen?
Und dann war klar, dass ich das Ding in vier Stunden zu Ende bringen muss, um Daylight-Finisher zu sein. Ich habe mich auf eine 3:45-Marathonzeit eingerichtet, um noch einen Puffer zu haben, weil man ja genau weiß, dass es zum Ende hin noch schwer wird. Ich wollte möglichst gleichmäßig durchlaufen, was dann auch gut geklappt hat. Aber nach hinten raus wurde es dann richtig zäh. Es hört sich blöd an, aber die letzten 30 Kilometer taten richtig, richtig weh.
Drei, vier Kilometer vor dem Ziel wusste ich: Hui, das wird noch knapp. Ich musste nochmal richtig Tempo machen. Aber das ging dann auch, die letzten drei Kilometer bin ich mit einem Schnitt von etwa fünf Minuten pro Kilometer ziemlich flott gewesen.“
...sein persönliches Fazit nach dem Wettkampf: „Ich hab es geschafft. Ich bin Daylight-Finisher und bin super-zufrieden. Es war für mich das vierte Finish auf Hawaii – erstmal auch das letzte, weil günstig ist das hier alles nicht. Aber wir gucken mal in vier, fünf Jahren oder in der nächsten Altersklasse, ob man es nochmal macht oder nicht. Insgesamt war es ein toller Wettkampf und ein tolles Erlebnis.“
Als Schwerter Sportredakteur seit 2000 auf den Sportplätzen und in den Hallen unterwegs – nach dem Motto: Immer sportlich bleiben!
