Maximilian Borchmann trainiert den FC Iserlohn in der Westfalenliga.

© Stephan Schuetze

Westfalenliga-Trainer: Aus Bövinghausens Kader lassen sich zwei Oberliga-Teams formen

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Er war lange in Dortmund aktiv, trainiert nun den FC Iserlohn und hat dort viel vor. Eine XXL-Vorbereitung soll seine Spieler so fit wie nur möglich machen, um gegen andere Teams zu bestehen.

Schwerte

, 04.07.2021, 13:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es ist mittlerweile fast zwei Jahre her, seitdem Maximilian Borchmann beim FC Brünninghausen entlassen worden ist. Damals gehörte er zu den jüngsten Trainern Deutschlands in der Oberliga.

Auch in der Westfalenliga, wo er mittlerweile beheimatet ist, gehört Borchmann mit seinen 30 Jahren zu den jüngsten Übungsleitern aller Teams. Borchmann trainiert seit vergangenem Jahr den FC Iserlohn. So wirklich ist es aber jetzt erst seine erste richtige Saison als Cheftrainer des Westfalenligisten aus der Staffel zwei. Wir werfen einen Blick über die Stadtgrenzen hinaus.

„Die vergangene Spielzeit ging ja nur knapp drei Monate“, sagt Borchmann selbst.

„Ich war früher schon in Iserlohn, auch in der Jugend. Ich bin gebürtig hierher, bin gut vernetzt, kenne viele Spieler und Trainer. Ich fühle mich hier wirklich wohl, das ist mein Heimatverein“, sagt Borchmann.

Es gibt zwei Wege im Amateurfußball

Und in diesem setzt er seine Vorstellungen um, mit denen er Fußball spielen lassen und Spieler weiterentwickeln möchte. Mit einer vernünftigen Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern, intensiv und mit viel Arbeit.

„Im Amateurfußball gibt es zwei Wege“, sagt Bochmann. Weg eins: „Man gibt relativ viel Geld für Spieler aus, die mal höher gespielt haben, dir eine gewisse Grundqualität mitbringen.“ Weg zwei, den Borchmann in Iserlohn umsetzen will: „Wir wollen ganz klar den Wegen mit jungen Talenten zu arbeiten, die gut ausgebildet sind, die wir bei uns weiter fördern und weiterentwickeln.“

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Selbstredend ist der FC Iserlohn nicht komplett auf Beinen von 18-jährigen Fußballern. Doch unter den Neuzugängen sind einige junge Spieler dabei. Florian Grollmann und Jonas Hollmann beispielsweise aus der U19 vom Hombrucher SV. Insgesamt sind es sieben Spieler, die aus einem U19-Team nach Iserlohn wechseln. Dazwischen tummeln sich gestandene Spieler, die viel Erfahrung einbringen. Daniel Dreesen, früher beim Lüner SV, Kerim Acil, zuletzt bei Türkspor Dortmund, ehemals in der Oberliga, Anjo Williams, seit fünf Jahren in Iserlohn und Kapitän, sowie Sascha Ernst, der nach einem Jahr beim Lüner SV, nun wieder zurückkehrte.

„Es ist brutal wichtig, diese Mischung zu haben. Diese Achse ist brutal wichtig. Mit so einem jungen Kader gibt es Phasen, wo es Spiele gibt, die schwer werden“, betont Borchmann. Seine Mannschaft habe einen Schnitt von rund 20 Jahren. „Wir geben denen was, was die jungen Spieler im Amateurfußball selten finden. Wir bieten ihnen zum Beispiel die vierte Trainingseinheit“, sagt Borchmann.

Borchmann möchte Luft für eine Halbzeit mehr als die Gegner haben

Vier Mal Training pro Woche sind ein Pensum, welches nicht viele Mannschaften in der Westfalenliga gehen. Doch Borchmann tut es nicht ohne Grund. „Wir müssen die Mannschaft sein, die nach den 90 Minuten noch eine Halbzeit lang spielen kann. Das wird alles ganz entscheidend sein“, sagt Borchmann.

Mehr Laufen, mehr investieren als die Gegner und dadurch die individuelle Klasse, die einige Teams in der Westfalenliga mitbringen, kompensieren. „Wenn ich mir den Kader vom TuS Bövinghausen ansehe, da kannst du zwei Oberliga-Mannschaften daraus formen“, sagt er. Weshalb Borchmann bereits länger in der Vorbereitung ist, insgesamt 13 Vorbereitungswochen geplant hat, mit zwei Phasen der Regeneration. Sein Team soll so fit sein, wie es nur geht, um es mit Teams wie Bövinghausen aufzunehmen.

Das Gerüst sieht er dafür in Iserlohn. Und intensive Spiele sind mit dem Pensum Borchmanns auf jeden Fall versprochen für die kommende Spielzeit.