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VfR Sölde: Trainer findet es schade, dass Ex-Profi und Top-Stürmer des Geisecker SV ausfällt
Fußball-Bezirksliga
Am Sonntag trifft der Geisecker SV in der Bezirksliga 8 auf den VfR Sölde. Geiseckes Top-Stürmer wird dabei weiterhin ausfallen. Söldes Trainer findet das „echt schade“.
Eigentlich wäre der VfR Sölde am Sonntag auf einen ehemaligen Profi-Fußballer getroffen. Für Söldes Trainer wäre es ein besonderes Bezirksliga-Aufeinandertreffen geworden.
Lukas Lenz ist ein Ex-Profi, der zu dieser Saison zu seinem Heimatverein, dem Geisecker SV, zurückgekehrt ist. Doch schon kurz nach Beginn der Spielzeit war diese für Lenz schon wieder beendet.
Nur vier Spiele konnte er absolvieren, bevor ihn ein Achillessehnenriss stoppte. Seit Mitte Oktober muss er nun schon von außen zusehen. Und so wird er es auch am kommenden Sonntag tun müssen, wenn seine Geisecker auf den Tabellenführer VfR Sölde treffen.
Geisecker SV muss gegen VfR Sölde weiterhin auf seinen Stürmer verzichten
„Ich habe mich seit Wochen auf dieses Spiel gefreut und hätte gerne gespielt“, sagt Lenz. Das dürfte nicht nur an dem attraktiven Gegner aus Sölde liegen. Denn an der Seitenlinie steht beim VfR Marco Nagel, mit dem Lenz seit einigen Jahren befreundet ist.
In Iserlohn sind die beiden erstmals aufeinandergetroffen. Vor knapp fünf Jahren war Nagel Co-Trainer an der Seite von Christian Hampel beim FC Iserlohn. Lenz war Stürmer und Kapitän der Mannschaft.
„Da haben wir uns kennen und schätzen gelernt“, berichtet Nagel. Lenz spricht von einer „sehr guten Freundschaft“, die über die Jahre entstanden sei. Marco Nagel erzählt, man habe „immer Kontakt gehabt“, sei gemeinsam essen gegangen, habe telefoniert, sich Nachrichten geschrieben und auch während der Corona-Pandemie zusammen Zeit verbracht.
„Wir haben uns einen Rucksack aufgesetzt, uns ein Bierchen genommen und sind einfach spazieren gegangen“, schildert Söldes Trainer die Beziehung zu seinem ehemaligen Schützling, aus dem ein guter Freund geworden ist. Rund um die Achillessehnen-Operation von Lenz hätten die beiden sogar täglich miteinander geschrieben.
Marco Nagel und Lukas Lenz: „Freundschaft hat nichts mit Fußball zu tun“
Beide, Lenz und Nagel, versichern, dass ihre Freundschaft weit über den Fußball hinausgeht: „Es ist über den Fußball entstanden, aber unabhängig davon“, erklärt Lukas Lenz. Und Marco Nagel fügt in ähnlichem Tenor an: „Unsere Freundschaft hat nichts mit Fußball zu tun“.
Und doch spielt und spielte der Fußball eine große Rolle zwischen dem Stürmer und dem Trainer. Bevor es Lenz zum Geisecker SV zog, stand nämlich auch ein Engagement bei Nagels Söldern im Raum. „Ich wollte ihn in den letzten zwei Jahren nach Sölde holen“, bestätigt Nagel.
„Liebend gerne“ hätte er seinen Freund noch einmal trainiert, es hätten auch schon mehrere Gespräche mit dem Vorstand des VfR Sölde stattgefunden. „Die Gespräche haben Spaß gemacht“, sagt Lenz, „ich hätte es mir gut in Sölde vorstellen können“. Er bedanke sich bei Nagel, „wie er versucht hat, mich zu holen. So eine Wertschätzung habe ich selten erlebt“. „Er ist menschlich ein überragender Typ und auch sportlich extrem wertvoll“, erklärt Nagel seine Bemühungen.
Lukas Lenz ist aus Verbundenheit zum Geisecker SV zurückgekehrt
Die schwierige Entscheidung Lenz´ schlug dann aber doch zu Gunsten Geiseckes aus. „Die Verbundenheit zu Geisecke hat am Ende überwogen“, meint der Stürmer. Dadurch hätte es zum Duell der Freunde kommen können, Lenz´ Verletzung macht ihnen einen Strich durch die Rechnung.
Nagel findet das „echt schade. Das tut mir leid, auch aus sportlicher Sicht“. Er habe Lenz aber schon weit vorher mit einem Augenzwinkern gesagt, dass er nicht auf die Idee kommen solle, gegen Sölde Tore zu machen. „Ich grätsche dich um“, hieß es.
Diese Möglichkeit wird er nicht bekommen, aber Lenz rechnet sich respektive dem Geisecker SV trotz seines Ausfalls „gute Chancen“ aus. Ohne das große Verletzungspech in dieser Saison „könnten wir weiter oben stehen“, vermutet er. Insgesamt drücke er jetzt aber – „nur in diesen beiden Spielen nicht“ – dem VfR Sölde die Daumen für den Aufstieg. „Wir sind schon zu weit weg, um noch in den Aufstiegskampf einzugreifen“, prophezeit Lenz.
Nagel hoffe, dass sich Lenz „am Wochenende etwas bewegen kann und vielleicht zum Platz kommt“. Doch da muss Lenz seinen Freund enttäuschen: „Ob ich es überhaupt sehen kann, ist auch noch fraglich“. Eins ist aber sicher: Ob Lenz am Sonntag anwesend sein wird oder nicht, der Freundschaft zwischen ihm und Marco Nagel wird es nichts anhaben. Die ist ja sowieso nicht abhängig vom Fußball.