NRW-Ministerpräsident fordert 2G - Nicht alle Sportler dürfen dann mehr spielen

Sport

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) dringt erneut auf ein schnelles Bund-Länder-Treffen zur Corona-Lage und Gespräche über eine bundesweite 2G-Regelung. Das hätte Folgen für den Sport.

von Thomas Schulzke, dpa

Westfalen

, 10.11.2021, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min
Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, fordert die 2G-Regel.

Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, fordert die 2G-Regel. © picture alliance/dpa

Aktuell gibt es beim Freiluftsport keine Einschränkungen. Jeder Ungeimpfte und Ungetestete darf als Spieler, Trainer oder Zuschauer auf dem Fußballplatz stehen. Anders sieht es beim Hallensport aus. Da zählt bei den Sportlern und Zuschauern die 3G-Regel. Nur Geimpfte, Genesene oder Getestete dürfen dabei sein.

2G scheint ein probates Mittel zu sein

Aufgrund der immer weiter ansteigenden Inzidenzahlen könnte sich das bald ändern. „Ich glaube, wir sollten darüber zu einer Verständigung kommen deutschlandweit, dass wir nicht am Ende wieder einen Flickenteppich haben. Und 2G scheint ein probates Mittel zu sein, darüber müssen wir reden“, sagte der derzeitige Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst am Mittwoch im Deutschlandfunk. Damit bezog er sich aber auf dass allgemeine Leben und nicht nur auf den Sport.

2G bedeutet Zugang zu bestimmten Orten und Veranstaltungen nur für Geimpfte und Genesene. „Wir sind auch notfalls allein handlungsfähig, aber mein Prä wäre gemeinsam im Länderkreis mit dem Bund eine gemeinsame Strategie“, sagte der NRW-Regierungschef.

Größere Verantwortung für die Vereine

Auf die Vereine wartet dann wieder eine größere Verantwortung. Denn in Städten wie Dortmund zum Beispiel waren und sind die Vereine für die Kontrollen zuständig, weil sie auch die Veranstalter sind. Die flächendeckende 2G-Regel hätte zur Folge, dass jeder Zuschauer, jeder Trainer und Spieler kontrolliert werden muss. Kein ungeimpfter oder nicht genesener Spieler dürfte mehr am Training oder an den Meisterschaftspartien teilnehmen.

„Noch ist die Entscheidung ja nicht gefallen. Aber die oberste Priorität hat immer die Coronaschutzverordnung des Landes. Wenn die 2G-Regel kommt, haben wir als Verband sie zu akzeptieren“, sagt Manfred Schnieders, Vizepräsident Fußball des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen.

Virologe Christian Drosten erwartet anstrengenden Winter

Am besten sei eine Ministerpräsidentenkonferenz noch in dieser Woche, hatte Wüst am Dienstag in Düsseldorf gefordert. Die SPD-Länder täten sich derzeit noch schwer mit einem Bund-Länder-Treffen, weil sie den Kalender voll hätten mit Koalitionsverhandlungen, sagte Wüst in dem Interview. „Aber das Virus wartet nicht, bis sich eine Regierung gebildet hat, das sehen Sie an den extrem steigenden Zahlen.“

Bundesweit steht die Inzidenz gerade bei 232,1. In NRW liegt sie bei 147,9. Der Virologe Christian Drosten erwartet in der Corona-Pandemie „einen sehr anstrengenden Winter“ und hält auch neue Kontaktbeschränkungen für denkbar. „Wir haben jetzt im Moment eine echte Notfallsituation“, sagte der Leiter der Virologie in der Berliner Charité angesichts der Lage auf den Intensivstationen im NDR-Podcast „Das Coronavirus-Update“. „Wir müssen jetzt sofort etwas machen.“

Impflücken müssen geschlossen werden

„Wir sind in einer schlechten Situation: Wir haben 15 Millionen Leute, die eigentlich hätten geimpft sein könnten und die geimpft sein müssten“, sagt Drosten. Der Weg aus der Pandemie sei klar: „Wir müssen die Impflücken schließen.“ Sollte es beim Impfen keinen Fortschritt geben, müsse sich Deutschland auf mindestens 100.000 weitere Corona-Tote vorbereiten, „bevor sich das Fahrwasser beruhigt“, sagte Drosten.

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