Auf der Linksaußen-Position der HSG Schwerte/Westhofen war Alexandr Denissov eine Institution. 15 Jahre lang ging Denissov für die HSG in der Verbands- und Landesliga auf Torejagd und war über all die Jahre der Top-Spieler der HSG. Nach dem Ende der vergangenen Saison war in diesem Sommer Schluss - Denissov wurde offiziell bei der HSG verabschiedet und hatte keine handballerischen Ambitionen mehr, wie er glaubhaft versichert.
Nun aber ist Denissov „rückfällig“ geworden. Gut fünf Monate nach seinem bis dato letzten Spiel für die HSG stand Denissov am vergangenen Samstag (22. Oktober) wieder auf dem Parkett - allerdings nicht für die HSG Schwerte/Westhofen, sondern für den Oberligisten TuS Volmetal.

„Es kam total unerwartet. Volmetal hatte einen Linksaußen gesucht - und dann ging alles ganz schnell“, berichtet Denissov. Handlungsbedarf hatten die Volmetaler auf dem linken Flügel, weil in Nils Stange (ehemals HVE Villigst-Ergste) ihr Stamm-Linksaußen kurzfristig zur zweiten Mannschaft des ASV Hamm in die 3. Liga abgewandert war. Im Hause Denissov folgte eine kurze Besprechung mit der Familie, und dann war für den 38-Jährigen klar: „Die sportliche Herausforderung reizt mich, ein Jahr Oberliga tue ich meinem Körper noch an.“
Später Genuss für Denissov
So kommt Denissov nun in den späten Genuss, in der Spielklasse auf Torejagd gehen zu können, auf die er zu Gunsten der HSG Schwerte/Westhofen jahrelang verzichtet hatte. Denn dass Denissov mit seiner unbestrittenen Klasse regelmäßig Anfragen anderer Klubs aus dieser Liga hatte, ist kein Geheimnis.
Und gleich bei seiner Premiere für den TuS Volmetal zeigte der Schwerter, dass er kaum etwas verlernt hat. Durchgespielt habe er, berichtet Denissov. Und am Ende standen immerhin sieben Tore auf dem Konto des Spielers mit der Nummer 8 - die Rückennummer, mit der er im Trikot der HSG Schwerte/Westhofen jahrelang auf Torejagd gegangen war.
Ein Comeback im HSG-Trikot stand für Alexandr Denissov offenbar nicht zur Debatte. In dieser Hinsicht habe es eine ganz klare Absprache mit dem Schwerter Trainer Mischa Quass gegeben - auch wenn dieser Denissov sicherlich mit Kusshand in seinen Landesliga-Kader aufgenommen hätte. Nur im Falle akuter Personalnot hätte sich Denissov vorstellen können, seinem langjährigen Klub zu helfen, sagt er. Aber diese Option hat sich nun mit seinem Wechsel zum TuS Volmetal erledigt - der Reiz, sich „auf die alten Tage“ in der Oberliga zu beweisen, ist offenbar zu groß.
Schwerter Fahrgemeinschaft
So gibt es nun eine Fahrgemeinschaft zu den Trainingseinheiten des TuS Volmetal. Denn mit Rechtsaußen Jonas Heidemann, ebenfalls ein Spieler mit Vergangenheit bei der HSG Schwerte/Westhofen, bildet Denissov nun eine Schwerter Flügelzange bei seinem neuen Klub, für den die Saison bisher allerdings noch nicht nach Wunsch läuft. Nach einem Sieg zum Saisonauftakt kassierte Volmetal fünf Niederlagen am Stück und ist Viertletzter. Auch Denissovs Premierenspiel gegen Bommern ging mit 25:32 verloren - trotz besagter sieben Treffer des Neuzugangs. Es werden nicht die letzten Oberliga-Tore des Alexandr Denissov gewesen sein.
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