Freundschaften fürs Leben haben Spieler, Trainer und Fans von TuS Eichlinghofen und VfB Westhofen im hitzigen Spitzenspiel der Bezirksliga 6 nicht geschlossen. Die Punkte friedlich geteilt haben sie auch nicht.
Spitzenreiter Eichlinghofen baute dank eines Doppelschlags von Aleksandar Djordjevic innerhalb von drei Minuten die Führung in der Tabelle aus (68. und 70.).
Der in Voerde siegreiche Kirchhörder SC behält mit drei Punkten Rückstand auf den TuS und drei Zählern Vorsprung auf den VfB die Sandwich-Position, den Relegationsplatz.
Rote Karte für Leon Bröckelmann
Die ganze Hektik kam eigentlich erst nach der Roten Karte gegen Westhofens Leon Bröckelmann (59.) in die Partie und besonders hinter die Seitenlinie: „Ich habe das nicht gesehen, aber die Hinausstellung war der Knackpunkt“, kommentierte VfB-Coach Thomas Gerner.
„Die Eichlinghofer haben verdient gewonnen, weil sie zwei Tore gemacht haben, eins davon abseitsverdächtig, aber nicht, weil der TuS spielerisch überzeugt hat“, kommentierte der sonst meist besonnene Gerner ein wenig schnippisch.

Eichlinghofens Marc Neul gab die leicht giftigen Blumen zurück: „Spielerisch zu überzeugen, war gar nicht unser Plan. Aber wir haben fast gar nichts zugelassen.“ Einem Westhofener Zuschauer gab er mit, er sei aus Reihen der Gäste „durchbeleidigt“ worden. Das Foul sei ein Tritt gewesen, der Sieg verdient.
Um ein wenig Klarheit nach der Ansicht unseres Livestreams in die Geschichte zu bringen: Bröckelmann traf den Gegenspieler während eines Angriffs an der Hacke. Schiedsrichter Patrick Lepperhoff wertete das als grobes Foulspiel.
Es war auf alle Fälle eine harte, aber nicht völlig unbegründete Entscheidung. Was aber stimmte: Der Feldverweis spielte den Gastgebern in die Karten. Dazu kam: Gerner musste auch den gelb-rot-gefährdeten Samir Hammouda auswechseln.
Aleksandar Djordjevic trifft doppelt
Nach einer ersten Hälfte mit leichten Vorteilen und den klareren Chancen für die Gastgeber - die beste setzte Jan Knappmann ans Lattenkreuz (25.) - kam Westhofen besser aus der Kabine, hatte durch Cedric Rosa Pinheiro gleich die klarste Gelegenheit. (46.).
Nach der Roten Karte begannen die tollen drei Minuten von Djordjevic. Klasse, wie er die VfB-Verteidigung überlupfte und sich selbst zum Volleytor auflegte. Beim 2:0 verdiente sich Ahmed Ersoy dank seines von Alexander Klur nur gerade so parierten Hammers einen Assist. Djordjevic nutzte den Abpraller.
Damit war die Partie gelaufen. „Wir mussten in der ersten Hälfte früh verletzungsbedingt zweimal auswechseln. Jan Knappmann und Ahmed Ersoy kamen herein und haben es hervorragend gemacht“, kommentierte Neul.
Und nochmal einen Gruß an den VfB: „Die sind sehr hart eingestiegen.“ Gerner hob lieber dann doch die Leistung seiner Jungs hervor: „Kein Vorwurf! Ohne unseren Stammangriff haben wir hier überzeugt.“
TuS Eichlinghofen - VfB Westhofen 2:0 (0:0)
TuS: Fibbe - Dapi, Uphues, Butt (15. Ersoy), Akdeniz - Bilyy (67. Much), Enke - Dickehut, Atalay (14. Knappmann, 90. Cenan), Hermelyn - Djordjevic (81. Geist)
Westhofen: Klur - Rölleke, Zahlmann (90. Schmidts), M. Bröckelmann, Rosa Pinheiro - Barreto Ferreira, Braß - Aktas, In (71. Tupalla), Hammouda (61. Kerkouri) - L. Bröckelmann
Tore: 1:0 Djordjevic (68.), 2:0 Djordjevic (70.)
Bes. Vork.: Rote Karte gegen Leon Bröckelmann (59. Grobes Foulspiel)
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