Bob
Sommer und Nolte vor dem Saisonstart
Die Tage werden kürzer, das Wetter wird trister und wieder richtig kalt. Für Schwertes Bob-Sportler ein eindeutiges Zeichen: Endlich geht‘s wieder in den Eiskanal. Bevor die Saison wieder richtig losgeht, beleuchten wir die Vorbereitung und Saisonaussichten von Pablo Nolte und Matthias Sommer.
Endlich wieder in den Eiskanal: Pablo Nolte, hier als Spurbob-Fahrer beim Weltcup 2015 auf seiner Heimstrecke in Winterberg, freut sich auf seine erste Europacup-Saison.
Das ganze Jahr bereiten sich die Wintersportler auf den Winter vor, seit Anfang Oktober sind sie für Testfahrten und Selektionsrennen auch wieder auf der Strecke.
Sommer erlebte im Februar seinen bisherigen Karriere-Höhepunkt. Zur Weltmeisterschaft in St. Moritz nominierte ihn Nachwuchspilot Johannes Lochner für sein Anschieberteam. Plötzlich schob Sommer in der Weltspitze mit. Doch die beste Nachricht kam ein paar Wochen später: Irgendwann im April, erinnert sich der 24-Jährige, habe ihn Lochner dann angerufen. Er wollte Sommer fest für sein Team verpflichten. Dort ist er nun einer von sechs Anschiebern.
Momentan kann sich der Schwerter allerdings nicht für einen der drei Plätze im Viererbob empfehlen. Vor zwei Wochen zog er sich bei einer Testfahrt einen Muskelfaseriss zu. Deshalb bleit Sommer derzeit nicht anderes übrig, als sich wieder fitzumachen. „Ich kann aber schon wieder recht viel machen“, erklärt er. „Locker laufen, Krafttraining und viel Physiotherapie.“
Für den Vancouver-Weltcup reicht es noch nicht, in der zweiten Weltcup-Hälfte will er aber unbedingt dabei sein. „Der Plan ist, dass ich mich mit dem neuen Team fest im Weltcup etabliere“, sagt Sommer.
Die Verletzung sei nicht das Einzige, was in der Vorbereitung nicht optimal gelaufen sei. Sommer absolvierte einen sechswöchigen Lehrgang bei der Bundeswehr, das Training konnte er währenddessen nicht ideal angehen. Bald will Sommer wieder bei 100 Prozent sein. Ein Ziel hat er jetzt schon vor Augen: Die WM in Russland im Februar.
Pablo Nolte startete am Wochenende in die Saison. Bei der Deutschen Meisterschaft am Königssee holte er den dritten Platz im Zweierbob und den fünften im Viererbob. Obwohl die DM bei den Bobfahrern keinen hohen Stellenwert hat, konnte Nolte die Fahrten gut für Analysezwecke nutzen. „Mit dem Ergebnis im Zweierbob bin ich zufrieden, im Vierer hingegen nicht so“, erklärt Nolte. Der Pilot haderte noch mit den Anschubzeiten, die Fahrten liefen gut. „Die Mannschaft muss sich noch finden“, so Nolte, der sich ein kleines Team aufgebaut hat.
Beim ersten Selektionsrennen wurde das Team Nolte auf Rang vier gelistet. Ein Platz zu wenig, um beim ersten Europacup in Sigulda (Lettland) dabei sein zu dürfen. Ansonsten ist Nolte aber für die erste Europacup-Hälfte gesetzt – das war sein Ziel. In zwei Wochen startet er am Königssee und will in seiner Premieren-Saison im Europacup vorne angreifen.