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SG Eintracht Ergste: Gianluca Zocco ist bald der Chef seines Trainer-Partners
Fußball-Kreisliga A
Im Sommer wird sich einiges ändern beim A-Ligisten Eintracht Ergste. Während Welf-Alexander Wemmer sich auf den Job als Spieler konzentrieren wird, bleibt Gianluca Zocco in seiner Doppel-Rolle.
Jahrelang spielten sie Seite an Seite beim VfL Schwerte. Nach einer kurzen Trennung ging es gemeinsam weiter bei der SG Eintracht Ergste. Als spielendes Trainer-Duo - zumindest im Schwerter Raum ein ziemliches Alleistellungsmerkmal.
Im Sommer folgt die nächste Etappe von Welf-Alexander Wemmer und Gianluca Zocco. Wemmer zieht sich aus beruflichen Gründen als Spielertrainer zurück, bleibt aber dem A-Kreisligisten aber als Spieler erhalten. Zocco macht weiter wie bisher. Auf dem Platz kann er seinem Freund und Mitstreiter Wemmer demnächst sagen, wo es lang geht. Zumindest theoretisch.

Gianluca Zocco führt die Mannschaft mit Christian Tarrach weiter. © Manuela Schwerte
Gianluca Zocco muss schon etwas schmunzeln, als er diese Frage hört, ob er denn jetzt der Chef sei von Welf-Alexander Wemmer. „Theoretisch schon, aber in der Praxis eher nicht. Es kommt ja immer auf die Umsetzung an“, lacht Zocco.
In der Tat wird sich ab Sommer einiges ändern bei der SG Eintracht Ergste. Wenn Welf-Alexander Wemmer nur noch als Spieler aktiv ist, wird dafür Christian Tarrach, der langjährige A-Jugend-Trainer, an der Seitenlinie stehen wird.
Nur für Gianluca Zocco bleibt zumindest auf dem Papier alles gleich. Er wird weiterhin spielen und zusammen mit Tarrach das Trainer-Duo bilden. Hört sich kompliziert an, wird es aber nicht, wenn man Zocco richtig versteht.
„Für mich ist das eine große Erleichterung, ich kann mich jetzt auf das Spiel auf dem Platz konzentrieren, muss nicht schauen, welche Spieler noch draußen sind zum Wechseln oder auf andere Dinge achten, die ein Trainer macht. Das übernimmt jetzt alles Christian Tarrach an der Seitenlinie“, so Zocco.

Welf-Alexander Wemmer (l.) tritt kürzer bei der SG Eintracht Ergste. © Manuela Schwerte
Und dass es zu Problemen mit Welf-Alexander Wemmer kommt, der sich ja ebenfalls in seiner neuen Rolle erstmal zurechtfinden muss, glaubt Zocco nicht. Ganz im Gegenteil. „Welf wird seine neue Rolle als Spieler kennen, dass er ab Sommer eine andere Position inne hat. Ich weiß, dass er zu 1000 Prozent glücklich ist damit. Und auch er wird ebenso wie ich befreiter aufspielen können“, blickt Zocco voraus: „Ich bin mir sicher, dass wir beide unsere Leistung auf dem Platz besser umsetzen können. Das ist ein positiver Schritt."
Es gibt also nur Gewinner bei dieser neuen Konstellation. Das spielende Trainer-Duo Wemmer/Zocco gehört ab Sommer der Vergangenheit an. Vor zwei Jahren hatte Wemmer diese neue Idee, rief seinen Kumpel Zocco an, von dem er wusste, das er unzufrieden war beim VfL Schwerte. „Ich fand das auf Anhieb absolut interessant. Und ich habe diese Zeit auch genossen“, resümierte Zocco. Wemmer und Zocco sind längst Freunde geworden – über den Fußball hinaus.
Gianluca Zocco feiert Comeback in der Startelf gegen Nachrodt
„Ich habe frühzeitig von Welfs Plänen gehört, dass er wegen seines Jobs im Fußball kürzertreten müsse. Und ich bin froh, dass er weitermacht und mal – wenn Not am Mann ist – auf der Trainerbank aushelfen will“, so Zocco, der nun für die kommenden Monate seine ganze Konzentration auf den Abstiegskampf legen will. Am Sonntag feiert der Physiotherapeut im Spiel gegen Nachrodt sein Comeback in der Startelf, lange konnte er mit einer hartnäckigen Knieverletzung nur zuschauen, hatte zuletzt zwei Kurzeinsätze.
„Jetzt geht es um den Kampf gegen den Abstieg, unser klares Ziel ist der Klassenerhalt. Aber man muss bedenken, dass wir eine etwas zusammengewürfelte Mannschaft sind, die zu 70 oder 80 Prozent aus Spieler besteht, die ihr erstes Senioren-Jahr bestreiten."
Ein waschechter Dortmunder, Jahrgang 1957. Vor dem Journalismus lange Jahre Radprofi, danach fast 30 Jahre lang Redakteur bei Dortmunder Tageszeitungen, seit 2015 bei den Ruhr Nachrichten, natürlich im Sport.
