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Schwerter Fußballer und Studioleiter war entsetzt über den Fitnesszustand seiner Kollegen
Fußball
Während des Corona-Lockdowns machte er publikumswirksam mit Fitnesstraining im Wald auf sich aufmerksam. Und war entsetzt über den Zustand vieler Schwerter Fußballer.
Sieben Monate lang hielt er sich und andere im Wald fit. In Corona-Lockdown-Zeiten sicherlich eine witzige, aber ebenso pragmatische Idee. Ging ja schließlich nicht anders. Mittlerweile sind die Fitnessstudios wieder geöffnet.
Gute Nachrichten für den Schwerter Fitnesstrainer Sidney Capraro, der seit dem Sommer nicht mehr beim VfB Westhofen Fußball spielt, sondern beim Ortskonkurrenten Holzpfosten Schwerte. Und überzeugt ist: Mit mehr Athletik-Training in der Vorbereitung hätten viele schwere Verletzungen im Schwerter Fußball vermieden werden können.
Sidney Capraro absolviert sieben Einheiten pro Woche
Über mangelnde Beschäftigung kann sich Sidney Capraro nicht beklagen. Im Sommer der Wechsel von Westhofen zu Holzpfosten, Mitte November wird er dazu Studioleiter bei easyfitness am Schwerter Markt. Fünfmal die Woche trainiert er für 90 Minuten an den Geräten, zweimal die Woche auf dem Fußballplatz. Am Wochenende geht es zum Meisterschaftsspiel.

Sidney Capraro hielt sich auch zu Zeiten des Lockdowns eigenständig fit. © Privat
Für den 31-Jährigen ist das nicht nur Selbstzweck. Er hält sich fit, um im Fußball besser zu sein, Verletzungen zu vermeiden. „Die besten Beispiele sind Robert Lewandowski, Cristiano Ronaldo oder Zlatan Ibrahimovic. Alle bereits im fortgeschrittenen Fußballer-Alter, Ibrahimovic ist bereits 40. Ronaldo 36. Aber alle verkörpern absolute Weltklasse, haben einen unglaublich athletischen Körper und sind nur selten verletzt“, so Capraro.
Gerade im Corona-Lockdown habe er bei seinem Training in den Schwerter Wäldern gemerkt, dass viele Fußballer unfit waren. „Viele konnten nicht mal mehr fünf Kilometer joggen. Das Fitness-Level war ganz unten. Und als dann im Sommer nach der langen Pause die Vorbereitung auf die neue Saison begann, gab es relativ schnell viele schwere Verletzungen. Einige Achillessehnenrisse, viele normal Bänderrisse. Das ist auch ein Zeichen von fehlender Muskulatur und fehlender Fitness“, so Capraro.
Sidney Capraro: Holzpfosten Schwerte sind eingeschworene Truppe
Bei Holzpfosten Schwerte - „Das ist eine eingeschworene Truppe mit einem ausgewogenen Verhältnis von Leistungsgedanken und Spaß“, sagt Capraro - werde bereits Wert auf Athletik-Training gelegt, so der Fitness-Coach, es gehe um Stabilisierungs-Übungen, um Muskelaufbau, um Spritzigkeit. „Vielleicht können wir ja in der nächsten Vorbereitung noch etwas mehr machen“, hofft Capraro.
In den Schwertern Wäldern wird man ihn als Personalcoach nicht mehr finden, dafür aber auch schon mal am nahen Phoenix-See in Hörde. Dort gibt‘s einen Parcours unter einer Brücke, dazu die lange, steile Treppe hinauf zur ehemaligen Halde. Für Capraro ein ideales Trainingsrevier.
Ein waschechter Dortmunder, Jahrgang 1957. Vor dem Journalismus lange Jahre Radprofi, danach fast 30 Jahre lang Redakteur bei Dortmunder Tageszeitungen, seit 2015 bei den Ruhr Nachrichten, natürlich im Sport.
