Schwerter Dominic Pütz organisierte Fete in Berlin

Rückkehr der Handball-Europameister

Rund 10.000 Fans haben die deutschen Handballer am Montag in Berlin für den EM-Titel gefeiert. Eine riesige Sause, die live im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gezeigt wurde. Am Gelingen der Fete maßgeblich beteiligt: Der Schwerter Dominic Pütz, der nicht nur Handballer, TV-Sender und Fans zufrieden stellte, sondern auch noch einen Schlagersänger glücklich machte.

BERLIN/SCHWERTE

, 02.02.2016, 17:28 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am Sonntagabend klingelte Dominic Pütz‘ Handy. Peter Wackel wollte ihn sprechen. Der Schlagersänger war für jenen Song („Krakau ist nur einmal im Jahr“) verantwortlich, den Deutschlands Handball-Europameister kurz vor der Siegerehrung in Krakau durch die Kabine posaunten.

Über zehn Millionen Deutsche hörten am TV-Bildschirm mit. Nun wollte Wackel unbedingt beim Empfang der Mannschaft am Montag in Berlin dabei sein. Und den organisierte: Dominic Pütz. Erst sei er etwas traurig gewesen, dass er nicht zum Finale nach Polen fliegen durfte und stattdessen nach Berlin beordert wurde, erzählt der 28-jährige Schwerter. Heute ist es ihm egal. Den furiosen Endspielsieg gegen Spanien verfolgte er in einer Berliner Bar.

Feiern danach? Nicht möglich. Pütz, der für den Deutschen Handballbund tätig ist, arbeitete bis Mitternacht am Fanfest, das am Montag fast 10.000 Fans in die Max-Schmeling-Halle zog. Gemeinsam mit den Füchsen Berlin, die dort im Ligabetrieb spielen, feilte er an den letzten Details. Das Gros der Organisation hatte Pütz schon im Vorfeld erledigt. Trotzdem war er auch am Montagnachmittag im Arbeitsmodus – mit dem Unterschied, dass er von der Partystimmung mitgerissen wurde. „Es war richtig, richtig geil und das Beste, was ich bisher mitorganisiert habe“, erzählt Pütz.

Das Foto des Jahres

Lobreiches Feedback gab es auch von den TV-Sendern, den Zuschauern – und der Mannschaft. Als die in der Berliner Halle ihre Fans gerade mit Autogrammen versorgte, nutzte der Schwerter seine Chance. Er fragte Teammanager Oliver Roggisch, ob ein Foto mit der Siegertrophäe und Goldmedaille okay wäre. War es. Seither sind neben Andreas Wolffs und Dagur Sigurdssons auch Pütz' Fingerabdrücke auf der goldenen Schale. Und sein Foto des Jahres hat er schon im Februar gemacht.

 

Nach dem Abbau des Fanfestes ging es für Pütz in die Hotelbar. Um 23 Uhr zogen er, Peter Wackel und auch einige Spieler dann noch weiter. „Die waren aber superplatt und total fertig. Man hat ihnen schon angemerkt, wie sie in Krakau gefeiert haben“, sagt Pütz lachend.

Am Dienstag war er bereits wieder in Leipzig, wo er ein Länderspiel im März vorbereitet. Ende der Woche muss er zum All-Star-Spiel nach Nürnberg. Zuvor schaffte es Pütz aber noch zurück nach Schwerte. Ohne Anrufe von Schlagersängern, ohne Stress, ohne Arbeit. Dafür mit viel Zeit, das Erlebte der vergangenen Wochen in seinem Kopf zu sortieren. Denn das, freut sich Pütz, sei einfach nur einmalig gewesen.