
In freundschaftlicher Atmosphäre ging das Bezirksliga-Derby zwischen dem VfL und dem ETuS/DJK Schwerte über die Bühne. © Manuela Schwerte
Rasse, Tempo, Emotionen? Nichts davon gab‘s beim Derby zwischen VfL und ETuS/DJK Schwerte
Fußball-Bezirksliga
Es gibt Fußballspiele, in denen keine Tore fallen und die trotzdem einen gewissen Unterhaltungswert haben. Zu dieser Kategorie zählt die Nullnummer zwischen VfL und ETuS/DJK Schwerte aber nicht.
Was verbindet man gemeinhin mit einem Derby? Rasse, Tempo, Emotionen und großes Kämpferherz. All das gab es am Sonntagnachmittag auf dem sonnenüberfluteten Sportplatz Schützenhof nicht zu sehen.
Vor 380 Zuschauern legten der VfL Schwerte und der ETuS/DJK Schwerte im Lokalduell der Bezirksliga 8 eine Nullnummer auf den renovierungsbedürftigen Kunstrasen – ein 0:0 der langweiligen Sorte. Oder wie es ein neutraler Zuschauer nach Spielschluss formulierte: „Wenn ich Platzwart wäre, hätte ich den beiden Mannschaften den Ball weggenommen.“
VfL Schwerte hat den Klassenerhalt sicher
Fakt ist aber auch: Durch diesen Punktgewinn hat den VfL Schwerte den Klassenerhalt sicher – die Blau-Weißen spielen auch in der nächsten Saison um Bezirksliga-Punkte.
So weit ist der Lokalrivale aus Schwerte-Ost noch nicht. „Wer weiß – der Punkt kann für uns noch ganz wichtig sein. Ich habe lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“, meinte Trainer André Haberschuss nach der Partie und fügte dann hinzu: „Es war kein rasantes Derby. Beide Mannschaften haben eher so gespielt, als ginge es um die goldene Ananas.“ Weil der Holzwickeder SC 2 gegen TuS Hannibal mit 1:5 unterlag, sind die „Östlichen“ nun punktgleich mit dem HSC, der allerdings ein Spiel weniger absolviert hat.

Auch wenn Simon Baehr (li.) es nicht wahrhaben will: Der VfL-Spieler sieht von Schiedsrichter Perschke in dieser Szene des Derbys die rote Karte. © Manuela Schwerte
Auch Haberschuss’ VfL-Gegenüber David Graudejus fand, „dass es sicher kein Derby fürs Auge“ war. Unzufrieden war Graudejus angesichts des gesicherten Klassenerhalts aber nicht, zumal er zum zweiten Mal in Folge „zu Null“ spielte.
Ex-Nationaltorwart Wolfgang Kleff war unter den 380 Zuschauern
Zum Spiel: Unter den Augen des Ex-Nationaltorwarts Wolfgang Kleff, der beiden Vereinen freundschaftlich verbunden ist, entwickelte sich eine Partie mit überschaubarem Unterhaltungswert und nahezu ohne nennenswerte Strafraumszenen. Bezeichnend zum Seitenwechsel: Beide Keeper hatten in der ersten Halbzeit keine einzige Szene, in der sie gefordert wurden.
Nach Wiederanpfiff ging es zunächst mit Sommerfußball weiter, ehe es wenigstens für ein paar Minuten munterer wurde. Ismail Ayar scheiterte in bester Schussposition an Graudejus, Justin Sawatzki traf nur kurz danach aus spitzem Winkel das Außennetz. Auf der anderen Seite hatte Aleksandar Djordjevic eine Chance, schoss aber drüber (52.).
Milos Bratic köpft an die Latte - die größte Chance des Spiels
Dann aber gab es wieder viel Leerlauf, ehe die größte Chance der Partie noch folgte noch: Fünf Minuten vor Schluss köpfte Milos Bratic eine Ayar-Ecke an die Latte – der VfL im Glück. Kurz danach empfand Schiedsrichter Perschke einen Tritt von Simon Baehr gegen Bratic im Mittelkreis als rotwürdig. Ins Gewicht fiel die Unterzahl aber nicht mehr.
Auf der anderen Seite passierte auch nichts mehr, nachdem ein Freistoß von Kai Hintzke kurz vor Schluss knapp übers Tor flog – es war die letzte Torannäherung eines Derbys, das nicht in die Annalen der Schwerter Sportgeschichte eingehen wird.
- VfL Schwerte - ETuS/DJK Schwerte 0:0
- VfL: David Graudejus, Luca Vöckel, Mark Moldenhauer, Ion Samardac, Lars Maron, Kai Hintzke, Alexander Göbel (71. Lukas Beßlich), David Sprungk, Sebastian Kozlowski, Nils Berg (60. Jan Römmich), Simon Baehr.
- ETuS/DJK: Andre Haberschuss, Milos Bratic, Nouridine Bah, Marcel Neumann, Justin Sawatzki (84. Dustin Schürholz), Rodi Mohammad, Ismail Ayar, Tim Mühlhof, Semih Aktas, Filipe Barretto Ferreira, Kadir Yilmaz (75. Kadir Günaydin).
- Rot: Baehr (VfL, 87.).
Als Schwerter Sportredakteur seit 2000 auf den Sportplätzen und in den Hallen unterwegs – nach dem Motto: Immer sportlich bleiben!
