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Königsborner Benny Hartlieb trifft auf seinen Ex-Klub: „VfL Schwerte hat mir eine Chance gegeben“
Fußball-Bezirksliga
Benny Hartlieb ist Sportlicher Leiter beim Königsborner SV. Am Sonntag trifft er auf einen seiner Ex-Vereine: den VfL Schwerte. Einer Person dort verdankt er besonders viel.
Ein alter Bekannter des VfL Schwerte durchlebte in einigen Bereichen seines Lebens eine Berg- und Talfahrt. Nach der bislang letzten Bergfahrt scheint er auf einem Hochplateau seines Lebens angekommen zu sein. Privat, beruflich und fußballerisch geht es ihm richtig gut. Am Sonntag (3. Oktober) freut er sich in guter Laune, seinen Ex-Klub begrüßen zu dürfen.
Benjamin Hartlieb (42), früher Holzwickeder SC, TSC Eintracht, VfL Schwerte und Hombrucher SV ist Sportlicher Leiter beim Königsborner SV. Diese Formulierung, die nicht von ihm stammt, aber stammen könnte, umschreibt in etwa das, was der KSV in der Bezirksliga 8 ist: nachhaltig ambitioniert.
Benjamin Hartlieb, wo haben Sie so lange gesteckt?
Nach meinem Rückzug aus Hombruch habe ich mich erst mal für zwei Jahre aus dem Fußball verabschiedet. In der Zeit lag eine komplizierte Bandscheibenoperation mit einer anschließenden Reha-Leidenszeit. Aber ich habe einen tollen Beruf in einem KFZ-Sachverständigenbüro, bin als Assistent der Geschäftsführung auch für das Marketing zuständig. Und ich habe mit meiner Frau eine wunderschöne Wohnung in Dortmund gefunden, die wir nie wieder hergeben.
Marketing ist ein gutes Stichwort: Wie hätten Sie als Königsborner SV Benjamin Hartlieb für das Amt des Sportlichen Leiters angeworben?
Es war einfach so, dass unser Vorsitzender Daniel Krahn und der Sportvorstand Lukas Bronner mich schon lange kannten. Sie fragten mich vor ungefähr zwei Jahren dann, ob ich nicht Lust hätte, dabei zu helfen, den Verein aus dem Dornröschenschlag zu wecken.
Und Sie wollten?
Ja, ich fühlte mich gut. Ich fand es gut, nicht wie in meinen vorigen Vereinen in vorderster Front Kümmerer in allen Bereichen sein zu müssen. Als Trainer habe ich da ja den Sportlichen Leiter gleich mitgemacht. Dazu kam, dass ich Andreas Feiler als Trainer mitbringen durfte. Andi und ich waren ja auch vorher immer ein Herz und eine Seele.
Der Königsborner SV galt für viele als der Titelkandidat. Nun sind es erst sieben Punkte aus fünf Spielen. Gibt es da schon so etwas wie Druck?
Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie das ansprechen. Denn wir sind kein Verein, der meint, sich Aufstiege erkaufen zu können. Und weil wir als Aufsteiger am Ende der abgebrochenen Saison vor einem Jahr 13 Punkte aus fünf Spielen hatten, heißt das auch nichts. So früh lassen sich keine Rückschlüsse für eine ganze Saison ziehen. Nur weil unser Vorstand ein bekanntes Unternehmen leitet, heißt das nicht, er überschüttet den KSV mit Kohle. Jeder weiß auch von Andi und mir, dass wir immer Teams mit hungrigen, entwicklungsbereiten Spielern hatten. Wir arbeiten nachhaltig. Klar, gibt es bei uns auch fertige Spieler. Dieser Start ist zwar nicht so schön wie erhofft, erklärt sich aber auch aus fehlenden Spielern. Natürlich wollen wir auch oben mitspielen, aber alles zu seiner Zeit. Aber ich sage auch: Ein Landesligist stünde der Kreisstadt Unna auch sehr gut zu Gesicht.
Die Stimmung ist also weiterhin okay?
Ja. Ich habe die große Freude, ein richtig großes Team an Leuten, die sich einbringen, um mich herum zu haben. Wir sind zum Großteil zwischen 35 und 45 Jahre alt. Das heißt, da geht auch in Zukunft was. Wir haben uns im Seniorenbereich, aber auch bei den Junioren sehr gut aufgestellt. Wegen Corona haben wir aktuell nur keine B-Junioren. Ansonsten freuen wir uns über regen Zulauf.
Und jetzt kommt der VfL. Was verbinden Sie als Ex-Trainer mit ihm?
Sehr viel Gutes! Der VfL hat mir die Chance gegeben, zum ersten Mal ein Seniorenteam zu trainieren. Besonders Peter Lodde verdanke ich sehr viel. Ich kenne immer noch einige Leute.
Wo sehen Sie die Schwerter sportlich? Was für ein Spiel erwarten Sie?Ich muss sagen, dass ich da nicht mehr ganz so detailliert informiert bin. Das macht unser Trainer. Zwei Wochen war ich jetzt auch im Urlaub. Aber ich weiß, dass Dominik Buchwald und Andi Feiler die besten Trainer der Liga sind. Das spricht für ein attraktives Spiel. Ich freue mich, dabei sein zu dürfen.
Als Schwerter Sportredakteur seit 2000 auf den Sportplätzen und in den Hallen unterwegs – nach dem Motto: Immer sportlich bleiben!
