Hektik, Emotionen, Spannung - ein echtes Derby HSG macht den Sack nicht zu, HVE II feiert

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Am Schluss jubelte die zweite Mannschaft der HVE Villigst-Ergste am Sonntagnachmittag (24. September) vor den gut und gerne 200 Zuschauern in der FBG-Sporthalle. Mit 26:25 hatten die Villigst-Ergste im Bezirksliga-Lokalduell mit der HSG Schwerte/Westhofen das bessere Ende für sich. Dabei hatte das HSG-Team ständig geführt. Aber die Gastgeber schafften es nicht, trotz eines zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Vorsprungs (18:13, 37.), den Sack zuzumachen.

HSG Schwerte/Westhofen verschießt Pulver

Auch in der entscheidenden Schlussphase hatten die Gastgeber noch eine realistische Chance, als Sieger aus der Halle zu gehen – auch weil die Villigst-Ergster sich selbst schwächten. David Wolff, als Jugendlicher für die HSG am Ball, glich gegen seinen Ex-Verein in der 48. Minute erstmals aus (21:21), flog kurz danach aber vom Platz, als er Lennart Schwies in einer Tempogegenstoß-Situation foulte – da wäre Wolff besser weggeblieben. Die Rote Karte war berechtigt – dass die Schiedsrichter daraus noch eine Blaue Karte machten (was eine Sperre nach sich ziehen wird), war aber überhart.

Die HSG nutzte die Überzahl zum 23:21 (52.), hatte damit aber ihr Pulver weitgehend verschossen. Zweimal David Muster sowie Ex-HSGler Louis Weinberger und der starke Tim Klewer drehten die Partie zum 25:23 für die HVE, die dreieinhalb Minuten vor Schluss auf die Siegerstraße eingebogen war.

Am Ziel waren die Villigst-Ergster aber noch nicht – auch weil sie sich mit einer weiteren Zeitstrafe selbst dezimierten. In der allgemeinen Hektik schickten sie nach der letzten Auszeit einen Spieler zu viel aufs Parkett.

Aleksa Starcevic (Nummer 33) war vor allem in der ersten Halbzeit ein Aktivposten im Team der HSG Schwerte/Westhofen. Am Ende aber jubelten (v.li.) Matthias Hermenau, Jan Stratmann und Tim Klewer mit der HVE Villigst-Ergste II.
Aleksa Starcevic (Nummer 33) war vor allem in der ersten Halbzeit ein Aktivposten im Team der HSG Schwerte/Westhofen. Am Ende aber jubelten (v.li.) Matthias Hermenau, Jan Stratmann und Tim Klewer mit der HVE Villigst-Ergste II. © Manuela Schwerte

So spielte die HSG nochmal in doppelter Überzahl, schafften aber nicht mehr als das 24:25-Anschlusstor zwei Minuten vor Schluss. Auf der anderen Seite war es dann ausgerechnet Weinberger, der mit seinem Unterzahltor zum 26:24 45 Sekunden vor Schluss für die Entscheidung sorgte. Toni Mrcela verkürzte nochmal, doch zu mehr reichte es für die HSG Schwerte/Westhofen nicht mehr – nach dem 23:22-Auftaktsieg gegen Brechten musste sie sich diesmal mit einem Tor Unterschied geschlagen geben.

Sieg hat der HVE II gut getan

Und die HVE-„Zweite“? Ihr ist der Saisonstart mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel sehr gut gelungen. Dass der Sieg gegen den Lokalrivalen den Villigst-Ergstern besonders gut getan hat, versteht sich fast von selbst.

Die Tribüne der FBG-Sporthalle war zum Bezirksliga-Derby mit mehr als 200 Zuschauern gut gefüllt.
Die Tribüne der FBG-Sporthalle war zum Bezirksliga-Derby mit mehr als 200 Zuschauern gut gefüllt. © Manuela Schwerte

HSG Schwerte/Westhofen - HVE Villigst-Ergste II 25:26 (15:12)

Schwerte/Westhofen: Marvin Kapp, Lukas Kell - Dominik Yaltzis, Tim Gurol (10/6), Niklas Lohölter, Peter Hengstenberg, Tim Schlütz, Toni Mrcela (2), Lennart Schwies (6), Maximilian Kreul (2), Matthis Hirschberg (1), Aleksa Starcevic (4), Julian Mische.

Villigst-Ergste: Louis Wlost, Matthias Krabs - Louis Weinberger (3), David Wolff (3), Nicolas Bartlau, Felix Abrahams, Jan-Dirk Schulze (2), Jan Stratmann (2), David Muster (3), Jonas Kluge (2), Matthias Hermenau, Tim Klewer (9/3), Jannik Lehmann (2).

Die Trainerstimmen zum Spiel:

Tim Gurol (Spielertrainer der HSG Schwerte/Westhofen): „Dieses Spiel dürfen wir nie und nimmer verlieren. Ich fand, unsere erste Halbzeit war ordentlich – das sah nach Handball aus. Vor allem Aleksa Starcevic hat es da richtig gut gemacht. Aber in der zweiten Halbzeit werfen wir nur noch zehn Tore das war einfach zu wenig. Und in der Abwehr haben wir überhaupt keinen Zugriff mehr bekommen. Und letztlich muss ich leider auch feststellen, dass man anhand der Körpersprache den Eindruck gewinnen konnte, dass die HVE den Sieg mehr gewollt hat als wir.“

Martin Halberstadt (Trainer der HVE Villigst-Ergste II): „Am Anfang hat man gemerkt, dass viele meiner Jungs so ein Derby vor so einer Kulisse noch nie gespielt haben. Beim Stand von 12:6 für die HSG hab‘ ich schon gedacht: Hoffentlich wird das hier kein Debakel. Aber mit Kampf und großem Teamgeist sind wir dann viel besser ins Spiel gekommen und haben es dann ja auch gedreht. Man muss aber auch ehrlicherweise sagen, dass wir letztlich mit ein bisschen Glück gewonnen haben – das Spiel hätte auch andersherum ausgehen können. Trotzdem bin ich superstolz auf die Jungs.“

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