Es ist schon ein kurioses Bild. Die erste Mannschaft der HSG Schwerte-Westhofen empfängt in einem Ligaspiel die zweite Mannschaft des HVE Villigst-Ergste.
Vor einigen Jahren wäre das noch undenkbar gewesen - ganz im Gegensatz zur umgekehrten Konstellation. Doch am Sonntag, 24. September, ist dieses Szenario ab 16 Uhr Bezirksliga-Realität.
„Ausgesucht haben wir uns das nicht“, weiß HSG-Spielertrainer Tim Gurol, der rein qualitativ in dieser Klasse bekanntlich überhaupt nichts zu suchen hat. „Aber damit müssen wir jetzt leben. Wir sind zweimal in Folge abgestiegen und müssen die Konsequenzen davon tragen.“
HSG Schwerte-Westhofen fehlt Rhythmus
Auf dem Papier sind die Gastgeber sicher Derby-Favorit, doch davon will der Außenspieler nichts hören. „Ich war gegen Witten nicht vor Ort, aber wer so ein Spiel in dieser Deutlichkeit gewinnt, hat richtig etwas drauf“, meint der Schwerter.
Damit spricht Gurol den 33:26-Erfolg der HVE-Zweiten am ersten Spieltag gegen den Wittener TV an. Der hat natürlich auch bei seinem Gegenüber durchaus für Selbstvertrauen gesorgt.
HSG Schwerte/Westhofen ist „eine richtig gute Mannschaft“
„Wir haben sehr überzeugend gespielt, aber man muss ehrlich sagen, dass da alles geklappt hat“, erklärt Villigst-Ergste-Coach Martin Halberstadt. „Wir müssen trotzdem die Kirche im Dorf lassen und sollten froh sein über jeden Punkt, den wir sammeln. Unser Ziel bleibt der schnellstmögliche Klassenerhalt.“
Genau wie sein (Spieler-)Trainer-Kollege möchte Halberstadt trotz des starken ersten Auftritts davon überhaupt nichts hören: „Die HSG ist eine richtig gute Mannschaft mit vielen Spielern, die höherklassiges Niveau haben. Das sieht man alleine schon an Tim Gurol oder Antonio Mrcela. Wir haben eine Bezirksliga-Truppe. Das wird für uns ein super schweres Spiel.“

Zwei Fakten scheinen aber dann doch recht deutlich für den vermeintlichen Underdog zu sprechen. Der Absteiger aus Westhofen mühte sich in seiner Auftaktpartie nur ganz knapp zu einem Ein-Tor-Sieg (23:22) gegen den TV Brechten II und dazu ist dieses Spiel auch mittlerweile schon fast drei Wochen her. „Wir sind überhaupt nicht im Rhythmus. Ich selbst bin maximal unfit“, gibt Tim Gurol zu.
HVE Villigst-Ergste II braucht Sahnetag
Dieser Rhythmus müsste sich dann im Derby unbedingt entwickeln. „Wir haben vor der Saison gesagt, dass wir Spaß am Handball haben wollen und da ist so ein Spiel vor vielen Zuschauern natürlich ganz schön. Aber es kann sich genauso die komplette Gegenseite entwickeln, wenn man dadurch verkrampft“, erzählt HSG-Spielertrainer Tim Gurol, der in seiner Karriere schon viele Derbys in den Handballer-Knochen hat.
„Wir müssen einen Sahnetag erwischen, aber freuen uns einfach auf das Spiel“, schaut HVE-Coach Martin Halberstadt mit Vorfreude auf Sonntag. „Wir hoffen, dass viele Zuschauer den Weg in die Halle finden.“