Geisecke-Trainer „in Schockstarre“ Ausgleichstor als Ende einer emotionalen Achterbahnfahrt

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Nach zwischenzeitlicher 2:0-Führung kassierte der Geisecker SV im Bezirksliga-Spiel gegen den TuS Westfalia Wethmar in der 90. Minute das Gegentor zum 2:3 - um dann in der Nachspielzeit mit dem 3:3-Ausgleichstor die drohende Niederlage doch noch abzuwenden. Auch mit ein bisschen zeitlichem Abstand konnte Geiseckes Trainer Thomas Wotzlawski kaum fassen, was er da am vergangenen Sonntag am Buschkampweg von seinen Schützlingen präsentiert bekam. „Ich bin ja nun schon ein paar Jahre als Trainer dabei - und dann meint man, man hat schon viel erlebt im Fußball. Aber eben doch noch nicht alles, wie ich dann am Sonntag festgestellt habe“, sagt der 53-Jährige.

Der Reihe nach: Zunächst hatten die Geisecker im Spiel gegen den Tabellendrittletzten alles im Griff. „Wir waren total überlegen, die erste Halbzeit hat richtig Spaß gemacht“, blickt der Trainer zurück. Folgerichtig ging es dank des Doppelpacks von Tim Finkhaus mit einer 2:0-Pausenführung in die Kabine.

Die Spielkontrolle verloren

Und was ist dann nach Wiederanpfiff passiert? Auch wenn Wotzlawski schon in seinem siebten Trainerjahr beim Geisecker SV ist, scheinen seine Spieler ihn immer noch überraschen zu können. „Ich weiß nicht, was da in den Köpfen der Jungs vorgeht“, so Wotzlawski. Jedenfalls ging die Spielkontrolle komplett verloren. Und weil auch Torwart Sebastian Beutler, normalerweise die Zuverlässigkeit in Person, ungewohnte Schwächen zeigte, drehte Wethmar die Partie und schien nach dem Fernschuss-Tor zum 3:2 in der Schlussminute alle drei Punkte einzusacken.

Adam Bouadjaj (re.) und der Geisecker SV gehen als Tabellenneunter in die Winterpause.
Adam Bouadjaj (re.) und der Geisecker SV gehen als Tabellenneunter in die Winterpause. © Bernd Paulitschke

„In Schockstarre“ sei er bei diesem späten Gegentor gefallen, schildert Wotzlawski. Über das Happy End in Form des Abstauber-Treffers von Torjäger Tobias Neynaber zum 3:3-Endstand habe er sich in diesem Moment gar nicht so richtig freuen können - zu krass war die emotionale Achterbahnfahrt, die der Geisecker Coach im Laufe der Partie erlebte. Auch im Hinspiel, das seinerzeit zum Saisonauftakt in Wethmar mit einem 1:1-Unentschieden endete, hatte Geisecke übrigens durch einen Treffer in der Nachspielzeit einen Punkt gerettet.

Sechs Punkte Differenz

Mit Blick auf die Tabelle war der späte Ausgleich durch Neynabers elftes Saisontor ein eminent wichtiger Treffer. Denn der Geisecker Plan, den Abstand zur Abstiegszone auf neun Punkte zu vergrößern, ist zwar nicht aufgegangen. Aber durch die Punkteteilung sind es immerhin sechs Punkte Differenz zum „roten Bereich“ der Tabelle geblieben.

Als Tabellenneunter gehen die „Kleeblätter“ nun in die Winterpause. Am Ziel ihrer Träume sind sie damit sicherlich nicht. Andererseits ist die obere Tabellenhälfte nur ein einziges Pünktchen entfernt - in diese Richtung sollte doch was gehen im zweiten Teil der Saison ab dem 12. Februar - erst recht, wenn die Geisecker auch im neuen Jahr in der Nachspielzeit ins gegnerische Tor treffen.

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