Fünf Platzverweise in sechs Spielen - Kartenflut ist ein Grund für die Misere des ETuS/DJK

© Günther Goldstein

Fünf Platzverweise in sechs Spielen - Kartenflut ist ein Grund für die Misere des ETuS/DJK

rnFußball-Bezirksliga

Es sieht nicht gut aus für den ETuS/DJK Schwerte im Abstiegskampf der Bezirksliga 8. Nach dem 2:3 im Kellerduell beim BV Brambauer ist die Lage für den Tabellenletzten angespannter denn je.

Schwerte

, 12.04.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Sieben Spiele haben die Schwerter noch zu absolvieren und liegen vier Punkte hinter der Nichtabstiegszone. Erschwerend hinzu kommt das mit Abstand schlechteste Torverhältnis sowie der Fakt, dass die Konkurrenz im Tabellenkeller ein Spiel weniger absolviert hat - Brambauer sogar zwei.

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Bei der Suche nach den Ursachen für die Misere der „Östlichen“ landet man ganz schnell beim Personal. Trainer André Haberschuss sagt, er könne Spieler in zweistelliger Zahl aufzählen, die zu Saisonbeginn noch ein fester Bestandteil des Kaders waren und die jetzt nicht mehr zur Verfügung stehen - teilweise wegen langwieriger Verletzungen wie zum Beispiel Lukas Hedtheyer, Tobias Felgner, Yannik Körner oder Mijo Martinovic. Zum Teil aber auch, weil es zwischen Verein und Spieler nicht mehr gepasst hat, wie etwa bei Jasmin Smajlovic, Noel Weyer oder Emanuel Peters.

Fünf Platzverweise in den sechs Spielen nach der Winterpause

Zur Wahrheit der dünnen Personaldecke gehört aber auch, dass es immer wieder gesperrte Spieler gibt - die Zahl der Platzverweise ist schlicht und ergreifend zu hoch. „Das haben wir uns selbst zuzuschreiben“, sagt Trainer Haberschuss. Gegen Brambauer mussten Marvin Schröder mit einer Ampelkarte und Kevin Kinach mit glatt „Rot“ vorzeitig vom Platz. Damit kommt der ETuS/DJK allein in den sechs Spielen nach der Winterpause auf vier Rote Karten und eine Gelb-Rote Karte.

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Für Kevin Kinach war es das zweite „Rot“ binnen 24 Tagen - auch gegen Blau-Weiß Alstedde handelte er sich kurz vor Schluss einen Platzverweis ein. Die fällige Sperre hatte der Mittelfeldspieler gerade abgesessen - und nun das erneute Fehlverhalten. „Der Spieler stößt seinen Gegenspieler mit dem Ellenbogen in Höhe des Kehlkopfes“ vermerkte Schiedsrichter Dominik Sellung im Spielbericht - eine Verhandlung vor dem Bezirkssportgericht wird folgen.

Kevin Kinach sah in Brambauer seine zweite Rote Karte innerhalb von 24 Tagen.

Kevin Kinach sah in Brambauer seine zweite Rote Karte innerhalb von 24 Tagen. © Bernd Paulitschke

Allerdings fühlen sich Kinach und die Schwerter Vereinsverantwortlichen in dieser Sache ungerecht behandelt und wollen einen Video-Mitschnitt zur Entlastung vorlegen. Darauf ist ein Kontakt zwischen Kinach und seinem Gegenspieler zweifelsfrei zu erkennen. Allerdings sinkt der Brambauer Akteur - zumindest nach ETuS/DJK-Ansicht - doch ziemlich theatralisch zu Boden. „Ich finde nicht, dass das eine Rote Karte ist. Aber irgendwie passt diese Aktion ins Gesamtbild“, meint Trainer Haberschuss.

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Und sie macht die Personallage für das nächste Spiel am 21. April gegen die „Zweite“ des ASC 09 Dortmund nicht besser - auch wenn in dieser Partie mit Semih Aktas und Tim Mühlhof zwei andere Rotsünder wieder mitwirken dürfen. „Es ist ein Kommen und Gehen - wie eigentlich schon die ganze Saison“, sagt der Coach.

André Haberschuss: „Als wäre ein LKW über mich drüber gefahren“

Und dann gibt es bei den „Östlichen“ ja auch noch das Torwartthema. Wie schon gegen Sölde stand Haberschuss selbst zwischen den Pfosten - und machte eine richtig gute Partie. Spurlos gehe so ein Bezirksliga-Einsatz aber nicht mehr an ihm vorbei, gestand der 44-Jährige am Tag danach: „Ich fühle mich, als wäre ein LKW über mich drüber gefahren“, so Haberschuss am Montag. Und trotzdem: Weitere Torwart-Einsätze des Trainers im weiteren Saisonverlauf sind gar nicht mal so unwahrscheinlich.