Patrick Fabian und Lasse Sobiech sind zwei Profis, die das Fußball-ABC in Schwerte gelernt haben. Wenn am Freitagabend, 30. Oktober, in der 2. Bundesliga der VfL Bochum und der FC St. Pauli aufeinandertreffen, stehen sich die zwei „Schwerter Jungs“ gegenüber. Wir haben ihnen im Vorfeld ein paar Fragen gestellt.
Patrick Fabian (li.) erlernte sein Fußball-Einmaleins beim VfB Westhofen, Lasse Sobiech beim VfL Schwerte.
Patrick Fabian mit den Bochumern oder Lasse Sobiech mit dem Kiezklub – wer wird die Nase vorn haben? Die beiden standen Rede und Antwort.
Es spielt der Tabellenvierte gegen den Dritten – treffen da zwei Aufstiegsaspiranten aufeinander?
Fabian: Die Tabelle ist sehr eng, da liegen zwischen dem Ersten und dem Achten gerade mal fünf Punkte. Das wären somit alles Aufstiegsaspiranten. In der 2. Bundesliga musst du immer hart um Punkte kämpfen. Aber wir haben uns vorgenommen, nicht so schnell aus den oberen Regionen zu verschwinden.Sobiech: Es spielen zwei Mannschaften gegeneinander, die einen guten Start hingelegt haben. Aufstiegsaspiranten sind für mich hingegen andere Mannschaften wie Leipzig oder Freiburg.
Der VfL Bochum hat in der Liga zuletzt zweimal verloren. Ist St. Pauli deshalb heute der Favorit?Fabian: Wir haben zwar in der Liga verloren, aber im Pokal gegen einen anderen Zweitligisten, nämlich Kaiserslautern, gewonnen. Es wird ein interessantes Spiel zweier guter Zweitligamannschaften. Ein Favorit ist dabei nicht auszumachen – auch wir sind es nicht, obwohl wir zu Hause spielen.Sobiech: Ich glaube, dass es keinen Favoriten gibt. Bochum hat eine offensivstarke Mannschaft, kommt nach dem Sieg im Pokal mit einem Positiverlebnis in die Partie. Da wäre es falsch, davon zu sprechen, dass wir als Favorit ins Rennen gehen.
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Lasse Sobiech - Stationen seiner Karriere
Lasse Sobiech aus Schwerte hat es geschafft: Vom VfL Schwerte über die Junioren-Teams von Borussia Dortmund zum Fußballprofi. Seine Karriere in Bildern - klicken Sie sich durch!
Zu Ihrer jeweiligen persönlichen Situation, die sich frappierend ähnelt: Als Abwehrchef haben Sie großen Anteil daran, dass in zwölf Spielen der VfL Bochum erst elf und der FC St. Pauli erst zehn Gegentore kassiert haben. Ist das momentan die beste Phase in der Karriere des Patrick Fabian und des Lasse Sobiech?
Fabian: Vielleicht – wobei ich mich bei solchen Bewertungen echt schwer tue. Denn die Wahrnehmung über das Beste oder Schlechteste im Sport ist oft situationsabhängig. Ich hatte auch in der Vergangenheit oft gute Phasen. Aber wenn man in den zurückliegenden Monaten die Konstanz an Einsatzzeiten berücksichtigt, gepaart mit der Spielweise als Mannschaft, kann man zu dem Schluss kommen, dass wir uns – und damit auch ich mich – in einer guten bis sehr guten Phase bewegen.Sobiech: Derzeit läuft es sicherlich ganz gut. Das liegt aber an der gesamten Mannschaftsleistung. Wir arbeiten als Kollektiv sehr gut defensiv. Zudem haben wir das Glück, dass wir uns als Viererkette und mit den beiden Sechsern über längere Zeit einspielen konnten.
Patrick, Sie spielen schon seit 2000, damals noch als Jugendlicher, für den VfL Bochum. Werden Sie beim VfL in Fußball-Rente gehen oder erleben wir irgendwann mal Patrick Fabian in einem anderen Trikot?
Fabian: Das wird man sehen. Mein Vertrag endet im Sommer 2016, doch wir sind bereits in Gesprächen. Ich habe gelernt, nicht allzu weit in die Zukunft zu schauen. Nach meiner Karriere, die hoffentlich noch ein paar Jahre dauert, werde ich zusehen müssen, dass ich eine saubere Aufteilung hinbekomme – denn ich müsste sowohl Holzpfosten Schwerte als auch den VfB Westhofen berücksichtigen…
Lasse, dem FC St. Pauli wird nachgesagt, kein Klub wie jeder andere zu sein. Ist das so? Und wenn ja – was ist das Besondere am FC St. Pauli?
Sobiech: Das stimmt. Zum einen ist die Unterstützung der Fans einzigartig – gerade, wenn man die letzte Saison gesehen hat. Da haben die Fans auch einen ganz wichtigen Anteil am Klassenerhalt. Zum anderen spielen beim FC St. Pauli auch für uns als Mannschaft soziale und gesellschaftliche Themen eine größere und wichtigere Rolle als bei anderen Klubs.
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Patrick Fabian - Stationen seiner Karriere
Patrick Fabian ist Fußballprofi mit Wurzeln in Schwerte. Wir blicken in Bildern auf seine Entwicklung.
Zu Ihrem jeweiligen Schwerter Pendant: Kennen Sie sich, verfolgen Sie den Werdegang und was halten Sie von Lasse Sobiech bzw. Patrick Fabian?
Fabian: Klar, kenne ich Lasse – nicht nur dem Namen nach, sondern persönlich. Sein Vater war jahrelang mein Lehrer im Französisch- und Sport-LK. Insofern habe ich Lasses Werdegang aufmerksam verfolgt. Ich halte ihn für einen sehr bodenständigen Jungen und für einen sehr guten Fußballer.Sobiech: Natürlich kennen wir uns schon seit Jahren, man ist immer mal wieder Kontakt. Daher verfolge ich natürlich auch seine sportliche Entwicklung, vor allem nach seiner schweren Zeit nach den Verletzungen.
Wie eng ist der Kontakt zu Ihrer Heimatstadt Schwerte noch? Und verfolgen Sie die Schwerter Sportszene?
Fabian: Da meine Eltern noch in Schwerte wohnen, ist der Kontakt sehr eng. Ich bin noch gut vernetzt. So oft ich kann, schaue ich mir live vor Ort das Sportgeschehen an.Sobiech: Der Kontakt ist noch sehr eng, weil meine Familie und meine engsten Freunde in Schwerte leben. Einige meiner Freunde sind im Schwerter Fußball aktiv, daher verfolge ich auch die relevanten Ligen.
Zum guten Schluss bitte noch ein Tipp: Wie geht das Spiel am Freitagabend aus?
Fabian: Wir wollen die Punkte in Bochum behalten. Ein schöner Fantasie-Tipp, erst recht für einen Abwehrspieler, wäre ein 7:6.Sobiech: Da es unser Lieblingsergebnis in dieser Saison ist, wäre mir auch für dieses Spiel ein 1:0 recht. mid