Was muss eigentlich passieren, damit der Fußball-Bezirksliga-Absteiger ETuS/DJK Schwerte auch eine Klasse tiefer endlich wieder zu einem Erfolgserlebnis kommt? Der letzte Sieg datiert vom 23. Oktober im Heimspiel gegen Ay Yildiz Derne. Danach folgte Niederlage auf Niederlage. Vorläufiger Höhepunkt der Negativ-Serie war das 2:3 vor eigenem Publikum gegen BV Brambauer II am vergangenen Spieltag. Die Lüner waren vor dem Spiel sogar noch schlechter platziert als der ETuS/DJK, haben jetzt aber nach Punkten gleichgezogen. Wir haben mit Kapitän Kevin Loke über die angespannte Situation nach der Niederlage im Kellerduell gesprochen.
Die Frage musste einfach gestellt werden - auch wenn es schmerzhaft war. Auf „wie schafft man es eigentlich, gegen eine Mannschaft zu verlieren, die noch schlechter platziert war als ihr?“ antwortete der 29-jährige Loke ehrlich und offen: „Das ist ganz einfach zu erklären. Indem man sich nicht an seine Positionen hält, dann die Grundstruktur verliert, damit dann die Räume größer werden und man unter diesen Umständen nicht mehr erfolgreich verteidigen kann.“
Dass „die ersten 30 Minuten gegen Brambauer total verschlafen wurden“, wie es Loke erklärt, spiegelt sich auch an der Torfolge wider. Nach 13 Minuten stand es 0:2. „Diese beiden Tore haben wir quasi selbst geschossen durch individuelle Fehler in der Abwehr“, ging der Kapitän, der seit drei Jahren dieses Amt bekleidet, mit seinen Mitspielern kritisch ins Gericht. Die Viererkette sei durch Sperren und Verletzungen einfach nicht eingespielt. Dadurch fehle die Konstanz, erklärt Loke.
Die schwache Abwehr, sicherlich ein, wenn nicht der entscheidende Grund für das schwache Abschneiden mit bislang 47 Gegentreffern und Rang 14, gleichbedeutend mit dem ersten Abstiegsplatz. Zudem seien auch die Neuzugänge noch längst nicht integriert, so Loke: „Das sieht man an den guten Pässen von Milos Bratic. Die kommen nicht an, weil die Flügelspieler oft falsch in die Räume laufen. Wir müssen uns immer noch finden.“
Auch wenn die Tabellensituation äußerst angespannt ist, ein Grund zum Aufgeben sieht Loke darin nicht. „In der Winterpause müssen wir einen Neustart hinlegen, wir müssen die Fehler analysieren und dann im Verbund abstellen. Und dabei müssen alle an einem Strang ziehen“, fordert der Kapitän eine gemeinschaftliche Anstrengung.
Loke sagt aber auch, dass die Stimmung im Team immer noch gut sei, alle würden Gas geben im Training. Und das die Atmoshäre im Team viel besser sei als im Vorjahr: „In der Abstiegssaison war die Einstellung nicht vorhanden, es hat absolut keinen Spaß gemacht.“ Und noch etwas spricht laut Kevin Loke für den ETuS/DJK. Dass die etwas besser platzierten Konkurrenten wie SF Sölderholz oder Lüner SV ebenfalls nicht punkten würden. „Da haben wir noch Glück im Unglück. Erst wenn das anders wird, könnte auch die Stimmung kippen“, befürchtet der Kapitän.
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