VfL Schwerte scheitert dramatisch in der Vorrunde Zuschauer-Schelte trifft die Spieler

Fassungslosigkeit und Zuschauerschelte: VfL Schwerte scheiterte dramatisch in der Vorrunde
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Die Voraussetzungen sahen gut aus für den Bezirksligisten VfL Schwerte. Vor dem letzten Gruppenspiel der 35. Schwerter Hallenfußball-Stadtmeisterschaft gegen Ligakonkurrent VfB Westhofen benötigte das Team um Trainer Stefan Ladkau nur einen Punkt zum Erreichen des Halbfinals.

Nur eine Minute vor Ablauf der 15-minütigen Spielzeit deutete auch alles darauf hin, dass der VfL seine Pflicht erfüllen würde. Dann schockte Westhofens Domenico Restieri den VfL mit einem blitzschnellen Doppelpack und sorgte für das unerwartet frühe Ausscheiden.

VfL schweigt in der Kabine

Die Folge: Entsetzte Gesichter beim ambitionierten Bezirksligisten und eine dementsprechend mäßige Stimmung in der Kabine. „Sehr reserviert“ beschreibt Kapitän und Torhüter David Graudejus die Atmosphäre in der Umkleide. „Unser Anspruch war es ganz klar weiterzukommen. Es war dann eine Mischung aus Anschweigen und Fassungslosigkeit“, so Graudejus weiter.

Die Ursachen konnte der künftige Sportliche Leiter des VfL Schwerte auch einige Tage später nicht vollständig aufdecken: „Schwer zu erklären. Am Anfang haben wir es ja gut und diszipliniert gemacht. Über 14 Minuten 30 wäre es verdient gewesen, am Ende hatten wir aber nicht die Kaltschnäuzigkeit. In der letzten Minute den Faden zu verlieren und hektisch zu werden, das haben wir uns selbst zuzuschreiben.“

Von der Kritik nahm er sich selbst nicht raus, zumal der erfahrene Keeper offenbar selbst seine Gedanken nicht beisammen hatte. „Wir haben es uns selber schwer gemacht, da nehme ich mich auch in die Pflicht. Mir war nach dem Ausgleich in dem Moment gar nicht bewusst, dass ein Punkt gereicht hätte. Da muss ich natürlich auf die Mannschaft einwirken, das habe ich verpasst“, hadert Graudejus.

David Graudejus war sich der Situation im letzten Gruppenspiel nicht sofort im Klaren.
David Graudejus war sich der Situation im letzten Gruppenspiel nicht sofort im Klaren. © Foto: Manuela Schwerte

Kritik von den Zuschauern

Trotz einer anspruchsvollen Vorrundengruppe, in der neben dem späteren Finalisten aus Westhofen auch Landesligist SC Berchum/Garenfeld und B-Ligist SG Eintracht Ergste vertreten waren, kam das frühe Scheitern des VfL doch für die meisten überraschend. „Da kann man nicht mit zufrieden sein“, so Graudejus.

Das waren auch einige Fans nicht. Diese hatten laut Graudejus im Anschluss an das Vorrunden-Aus noch Gesprächsbedarf: „Es gab noch eine kleine Schelte von den Zuschauern. Da mussten wir uns in der Mixed-Zone einiges anhören. Es haben ja auch alle gesehen, wie intelligent wir das runtergespielt haben“, betont der Kapitän ironisch.

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Eine Erklärung hatten die VfL-Spieler für die Zuschauer nicht auf Anhieb parat. Stattdessen lenkten sich die Schwerter mit den Halbfinalpartien ab – dieses Mal selbst als Zuschauer. Der Ärger der Hallenstadtmeisterschaft sei inzwischen aber verflogen. „Die große Enttäuschung, das Ziel nicht erreicht zu haben, war im Training nicht mehr zu spüren. Wir gehen jetzt direkt wieder in die Belastung und dann hoffentlich mit voller Kapelle in die Rückrunde“, so Graudejus.

Dennoch: Ein bisschen Ärger ist dann doch noch beim Torhüter vorhanden: Schließlich hat sich der eingefleischte Futsal-Spieler sehr auf die Hallenstadtmeisterschaft gefreut. „Für mich wäre ein Halbfinale natürlich nochmal cool gewesen, da ich wusste, dass es vielleicht meine letzte Hallenstadtmeisterschaft werden wird“, sagt Graudejus.

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