Die Hoffnung auf Wettkämpfe paddelt bei den Schwerter Kanuten mit

© Ingo Röller

Die Hoffnung auf Wettkämpfe paddelt bei den Schwerter Kanuten mit

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Die ambitionierten Schwerter Kanuten feilen zurzeit beim Training in Markkleeberg an ihrer Form. Ob und auf welchen Meisterschaften sie sich dieses Jahr noch präsentieren können, ist offen.

Schwerte

, 18.06.2020, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Weil sie eine Freiluftsportart betreiben, liegt es in der Natur der Sache, dass die Slalomkanuten von Corona-bedingten Beschränkungen nicht in einem solch hohen Ausmaß betroffen sind wie manch anderer Sportart.

Und so ist es auch: Zwar sind die Verhältnisse noch längst nicht so wie in der Vor-Corona-Zeit, doch sind die ambitionierten Paddler des Kanu- und Surf-Vereins Schwerte schon länger wieder im Training, seit die Strecke auf der Lenne in Hohenlimburg wieder freigegeben ist.

Die bundesweit anspruchsvollste Strecke

Nun wird am Wochenende wird ein Tross des KVS mit dem NRW-Kader ins sächsischen Markkleeberg aufbrechen. Tillmann Röller und Jonas Büchner sowie Jannemien Panzlaff und Zoe Jakob sind im Rahmen einer Bundeskader-Trainingsmaßnahme bereits dort.

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In dem Kanupark nahe Leipzig tummeln sich zurzeit die besten Slalomkanuten des Landes, weil die Strecke die bundesweit anspruchsvollste ist – erst recht, weil der altehrwürdige Augsburger Eiskanal momentan fürs Training nicht zur Verfügung steht. Dort wird renoviert, damit die Strecke zur Weltmeisterschaft 2022 höchsten Ansprüchen genügt.

Die Trainerin lobt: „Alle waren fleißig“

In Markkleeberg wollen auch die KVS-Athleten weiter an ihrer Form feilen – wobei sie sich motivationsmäßig in einer schwierigen Lage befinden, wie die Schwerter Landestrainerin Ariane Herde erklärt: „Natürlich fehlen die Wettkämpfe als Ziel, auf das man hinarbeitet. Man weiß ja noch gar nicht, ob dieses Jahr überhaupt irgendwas stattfindet.“

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Im gleichen Atemzug aber lobt Herde ihre Schützlinge: „Alle haben bisher super mitgezogen und waren sehr fleißig – auch in der Zeit, als sie noch nicht aufs Wasser durften und alleine zuhause trainiert haben. Trotz ihrer noch jungen Jahre haben sie schon ein hohes Maß an Professionalität gezeigt“, meint die Landestrainerin.

Findet EM der Junioren und U23-Fahrer statt?

Aber was ist denn der aktuelle Stand des Wettkampfkalenders? Bis zum 30. Juni hatte der Deutsche Kanuverband (DKV) zu Beginn der Corona-Krise alles abgeblasen. Welt- und Europameisterschaften für die Leistungsklassenfahrer hätte es in diesem Jahr wegen der mittlerweile verschobenen Olympischen Spiele ohnehin nicht gegeben, wohl aber eine WM und EM für U23- und Junioren.

Die für Anfang September im slowenenischen Tacen terminierte WM ist aber bereits abgesagt, während die Titelkämpfe auf europäischer Ebene möglicherweise stattfinden können.

Anfang Oktober sollen sie im polnischen Krakau über die Bühne gehen – ob es wirklich dazu kommt? „Das ist schwierig abzuschätzen“, sagt Ariane Herde.

Das hänge maßgeblich von der weiteren Corona-Entwicklung ab. Nur wenn alle nationalen Verbände ihren Athleten grünes Licht für eine Teilnahme an den Titelkämpfen geben, wird der internationale Kanuverband (ICF) sie wohl auch durchführen lassen. Ende dieses Monats soll eine Entscheidung darüber fallen.

Deutsche Meisterschaften als Fixpunkt

Sollte die EM tatsächlich stattfinden, gäbe es plötzlich noch zwei weitere wichtige Wettkämpfe für die U23- und Juniorenfahrer. „Dann würde es unter der Woche vom 4. bis 6. August sowie vom 11. bis 13. August zwei Qualifikationswettkämpfe in Markkleeberg geben. Aber diese Qualis finden nur statt, wenn auch die EM stattfindet“, erklärt Ariane Herde.

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Ein anderer Fixpunkt in den Planungen der nationalen Kanuslalom-Elite sind die Deutschen Meisterschaften, geplant vom 11. bis 13. September auf der Naturstrecke in Lofer an der deutsch-österreichischen Grenze.

„Bei der Gestaltung der Trainingspläne mussten wir uns natürlich irgendwann die Frage stellen: Worauf trainieren wir hin? Dass die Deutschen Meisterschaften stattfinden, scheint uns da noch am wahrscheinlichsten. Aber sicher ist das natürlich längst noch nicht“, sagt Ariane Herde – auch für sie als Trainerin ist es durch Corona eine noch nie dagewesene Situation.

Für den jüngeren Slalom-Nachwuchs des Kanu- und Surf-Vereins Schwerte (KVS) steht am morgigen Samstag (20. Juni) ein Trainingswettkampf auf der Ruhr auf dem Programm, den der gastgebende KVS als vereinsinterne Schülermeisterschaft in Kooperation mit den beiden Nachbarvereinen KK Unna und KC Hohenlimburg ausrichtet. Er ist gedacht als offizieller Übungslauf für die Deutschen Schülermeisterschaften im Herbst. Los geht es um 11 Uhr auf der Hausstrecke des KVS am Detlef-Lewe-Weg.