
© Martin Klose
Der Weg der Nummer 23 zu einem Top-Torwart hat eine schmerzhafte Vorgeschichte
Rückennummern-Adventskalender
Ein sportlicher Advent: Bis zum 24. Dezember öffnen wir jeden Tag ein Türchen, hinter dem sich ein Schwerter Sportler (oder eine Sportlerin) mit der passenden Rückennummer präsentiert.
Dass der 28-Jährige Schlussmann heute zu einem der besten Torhüter der Stadt gehört, hat eine bittere, schmerzhafte Vorgeschichte. Denn eigentlich war er ein gelernter Zentrum- und Flügelspieler im Mittelfeld. Doch als Jugendspieler bei der TSG Herdecke riss er sich bei einem Hobbykick das Kreuzband.
Fast drei Jahre lang spielte Dominik Hollmann kein Fußball mehr. Als er eines Tages in der Soccerhalle langsam wieder anfing, traf er zufällig einen Kumpel, der bei Eintracht Hohenlimburg die A-Jugend trainierte. Und diese A-Jugend benötigte dringend einen neuen Torwart. Weil die Feldkarriere für den kniegeplagten Hollmann nicht mehr infrage kam, disponierte er um. Fortan war Dominik Hollmann Torwart.

Torwart-Spätstarter Dominik Hollmann ist der Rückhalt des Landesligisten SC Berchum/Garenfeld. © Bernd Paulitschke
Dass der Hagener Torwarttalent besitzt, kristallisierte sich trotz seines verhältnismäßig späten Starts zwischen den Pfosten fix heraus. Und seine Feldspieler-Vergangenheit ist ihm noch heute ein großer Vorteil. „Meine fußballerische Fähigkeit, die für einen Torwart heute sehr wichtig ist, kommt mir zugute. Oftmals denke ich außerdem noch wie ein Offensivspieler und halte so den einen oder anderen Ball mehr“, meint Hollmann.
Den SC Berchum/Garenfeld freut’s. Seit 2018 spielt der 28-Jährige für den Neu-Landesligisten. „Der Verein ist sehr familiär. Hier wird von der Jugend bis zu den Senioren sehr eng zusammengearbeitet. Ich finde es gut, dass die Priorität im Verein nicht nur auf der ersten Mannschaft liegt“, sagt Hollmann, der als Torwart nicht die traditionelle 1, sondern die 23 auf dem Trikot stehen hat.
Die Rückennummer als „Liebesbeweis“
Diese bekam er seinerzeit bei seinem ersten Seniorenjahr in Hohenlimburg. Für Hollmann ist diese Zeit bis heute eine der besten Abschnitte seiner Karriere, als er mit vielen Freunden eine tolle Zeit erlebte. „Unser Team war damals wie eine Familie. Irgendwie hat es sich so ergeben, dass ich seitdem großen Wert auf die 23 gelegt habe, um meine Jungs immer bei mir zu haben.“ Die Rückennummer als „Liebesbeweis“ im Amateursport.
Nach dem „Corona-Aufstieg“ in die Landesliga ist für Berchum/Garenfelds Keeper erst einmal wichtig, in der Landesliga anzukommen. Irgendwann aber möchte er mit dem SC noch mal einen richtigen Aufstieg erleben – mit ausgiebiger Feier!
Wenn der Groß- und Außenhandelskaufmann nicht im Büro oder auf dem Sportplatz ist, spielt der Fußball übrigens meistens trotzdem die Hauptrolle. „Meine Familie betitelt mich gerne als fußballverrückt“, verrät der zweifache Vater Hollmann. „Denn Liga und Mannschaften sind mir beim Schauen eigentlich egal. Hauptsache der Ball rollt.“