Der Schwerter Sport hat zwei Europameister KVS-Duo paddelt in einer eigenen Liga

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Die Sportstadt Schwerte hat zwei Europameister 2023! Im nordfinnischen Taivalkoski, rund 2600 Kilometer entfernt von der Heimat, holten Kordula Striepecke und Oliver Weist vom Kanu- und Surf-Verein Schwerte (KVS) bei den European Masters den Titel in ihrer jeweiligen Altersklasse.

Ladies first: In der Altersklasse 60+ war Kordula Striepecke im Kajak-Rennen konkurrenzlos und legte auf der anspruchsvoll gehängten Naturstrecke zwei fehlerfreie Läufe hin. Wie hoch Striepeckes Leistung zu bewerten ist, belegt ein Blick auf das Gesamtklassement. Altersklassenübergreifend war nur die elf Jahre jüngere Augsburgerin Evi Huss schneller als die Olympia-Teilnehmerin von 1992 und 1996, die seit gut zwei Monaten 60 Jahre jung ist und damit die älteste Starterin des Teilnehmerfeldes war.

Weist zeigt, was er drauf hat

Im Mannschaftswettbewerb holte Kordula Striepecke an der Seite ihrer deutschen Teamkolleginnen Evi Huss und Elena Bahmann eine weitere Goldmedaille.

Nicht weniger erfolgreich als Kordula Striepecke war der Schwerter Oliver Weist. Nachdem er zwischenzeitlich seinen Sport nicht mehr wettkampfmäßig betrieben hatte, ist Weist mittlerweile wieder auf den Geschmack gekommen – und zeigte in Finnland eindrucksvoll, was er noch drauf hat.

Oliver Weist präsentierte sich in Finnland von seiner besten Seite.
Oliver Weist präsentierte sich in Finnland von seiner besten Seite. © Kanu- und Surf-Verein Schwerte

In der Altersklasse 50+ war Weist in der Canadier-Konkurrenz eindeutig der Schnellste und gewann mit 25 Sekunden Vorsprung. Einzig der Tscheche Michal Rasek (Altersklasse 45+), der laut Weist vor zwei Jahren noch leistungsorientiert bei internationalen Rennen aktiv, lag im Gesamtklassement vor dem Schwerter – und das auch nur, weil er sich eine Torstabberührung weniger erlaubte. Rein von der Fahrzeit her war Weist der schnellste Canadierfahrer der Konkurrenz. Und mehr noch: Als Canadierfahrer war Weist der schnellste deutsche Paddler der Titelkämpfe - dass man mit dem Stechpaddel schneller unterwegs ist als im Kajak, ist außergewöhnlich.

Ein Finne und ein Italiener

Wie für Kordula Striepecke war auch für Oliver Weist das Mannschaftsrennen am Tag nach der Einzelkonkurrenz ein runder Abschluss der Titelkämpfe. Im Canadier-Teamwettbewerb wurden die Mannschaften mangels Masse jedoch nicht nach Nationen zusammengestellt. So fuhr Weist gemeinsam mit einem Finnen und einem Italiener – und durfte sich anschließend über seine zweite Goldmedaille freuen.

Ingo Röller war bei den European Masters in Finnland nicht vom Glück verfolgt und musste sich mit dem undankbaren vierten Platz begnügen.
Ingo Röller war bei den European Masters in Finnland nicht vom Glück verfolgt und musste sich mit dem undankbaren vierten Platz begnügen. © Kanu- und Surf-Verein Schwerte

Bleibt noch der dritte Schwerter im Bunde: Kajakfahrer Ingo Röller war nicht vom Glück verfolgt und wurde im Einzel mit nur einer Sekunde Rückstand zu den Medaillenrängen Vierter der Altersklasse 55+ (26. der Gesamtwertung). Und auch im Kajak-Mannschaftswettbewerb (ohne Alters-Klassen-Unterscheidung) landete Röller an der Seite seiner beiden deutschen Teamkollegen auf dem undankbaren vierten Platz.

Unter dem Strich blicken werden aber wohl alle drei Schwerter die European Masters in Nord-Finnland in positiver Erinnerung behalten – nicht zuletzt wegen des ansprechenden Drumherums, um das sich die gastgebenden Finnen sehr verdient gemacht hätte, so Oliver Weist. „Es hat richtig Spaß gemacht, insgesamt war es eine tolle Woche“, sagte der Schwerter, bevor aus auf die Rückreise in die Ruhrstadt ging – als Europameister.

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