Es ist wie jedes Jahr bei den Slalomkanuten: Die ersten beiden wichtigen Wettkämpfe des Jahres stehen schon zu einem frühen Zeitpunkt der Saison auf dem Programm. Die Rede ist von den Sichtungsrennen des Deutschen Kanuverbandes (DKV), bei denen es um die Qualifikation für die Nationalmannschaften (Leistungsklasse, U23 und U18-Junioren) geht.
An den kommenden beiden Wochenende geht es um die begehrten Tickets für die Nationalteams – am kommenden Samstag und Sonntag im sächsischen Markkleeberg und eine Woche später in Augsburg. Pro Altersklasse und Bootskategorie vergibt der DKV drei Plätze.
Nach dem Leipziger Kanu-Club und Kanu-Schwaben Augsburg ist der Kanu- und Surf-Verein Schwerte (KVS) der Verein, der mit 17 Aktiven die drittmeisten Teilnehmer der „Quali“-Rennen in Sachsen stellt. Aber nicht nur quantitativ sind die Schwerter in Sachsen stark vertreten. Denn es gibt einige KVSler, die ambitioniert ins Boot steigen. Das gilt vor allem für Jonas Büchner. „Unser heißestes Eisen im Feuer“, sagt Maximilian Lange, 2. Vorsitzender KVS und selbst in der Kajak-Leistungsklasse am Start, über den 19-Jährigen, der das U23-Nationalteam im Visier hat.
Um 9 Uhr fällt der Startschuss
Allerdings lief Büchners Wettkampfvorbereitung alles andere als wunschgemäß. Sein ursprünglicher Plan: Abi-Klausur in Biologie am Mittwoch, dann auf schnellstem Weg gen Sachsen, um noch vor Ort die eine oder andere Trainingseinheit vor dem Wettkampf am Samstag absolvieren zu können. Aber die unsägliche Panne im NRW-Ministerium durchkreuzte diese Pläne. Büchner kann erst am Freitag (21. April) seine Abi-Klausur schreiben und wird somit erst am Abend in Markkleeberg eintreffen. Zu allem Überfluss ist sein Einerkajak (K1)-Rennen dann auch gleich das erste Rennen des morgigen Tages. Um 9 Uhr fällt der Startschuss.

Berechtigte Hoffnungen auf ein U23-Nationalmannschafts-Ticket in dieser Bootskategorie macht sich auch Tillmann Röller, der mittlerweile am Bundesstützpunkt in Augsburg trainiert und der sich in einer guten Form befindet.
Bei den Damen wollen es Zoe Jakob und Jannemien Panzlaff erneut ins U23-Canadier (C1)-Nationalteam schaffen. Für Letztgenannte ist die Regatta im Kanupark Markkleeberg mittlerweile ein „Heimspiel“ – Panzlaff trainiert seit einiger Zeit in Leipzig und kennt die Strecke deshalb bestens.
Jung und hoffnungsvoll
Im Bereich der U18-Junioren hoffen die Top-Talente Willem Bothner (16) und Joseph Seibert (15), sich im Kajak für das Finale der besten Zehn zu qualifizieren. Noch jünger als diese beiden ist Lina Hellmeier. Die 13-Jährige könnte noch im Schülerbereich paddeln, hat sich aber durch Top-Leistungen des vergangenen Jahres die Startberechtigung bei dieser DKV-Sichtung verdient. „Lina wird wertvolle Wildwasser-Wettkampferfahrung sammeln“, sagt Maximilian Lange über die jüngste Athletin des Teams, das für den Kanu- und Surf-Verein Schwerte in Sachsen möglichst erfolgreich unterwegs sein will.
Neben den genannten Athleten komplettieren Jan Brand, Patrick Raab, Simon Stainert (alle K1), Maximilian Bäbler, David Litfin (beide K1 Junioren), Marit Michael (C1+K1 Juniorinnen), Jonathan Queißer (C1), Leni Brand, und Mia Schade (beide K1-Juniorinnen) die Schwerter Mannschaft.
Vorwürfe der „schlechten Amtsführung“: Vorsitzender des Kanu- und Surf-Vereins tritt zurück
Zwischen heiteren Anekdoten und Attentat-Schock - Vier Schwerter Olympioniken erzählen
Eine WM mit Schwerter Beteiligung: Jannemien Panzlaff setzt das Glanzlicht