Im Jugend-Kreisliga-Spiel zwischen dem VfL Schwerte und Westfalia Wickede am 6. November ist zur Halbzeit eigentlich alles klar: Der VfL führt mit 4:0-Toren. Sportlich ändert sich an diesem Sonntagvormittag auch nicht mehr viel und die Schwerter A-Jugendlichen gewinnen am Ende mit 7:0. Eine Aktion hat jetzt allerdings ein Nachspiel.
„In der zweiten Halbzeit war bei den Gegenspielern viel Frust mit im Spiel. In den Zweikämpfen ging es schon härter zur Sache“, erzählt Schwertes Jugendleiter Frank Samson. Die Emotionen zum Überkochen brachte allerdings die Äußerung eines Kickers aus Dortmund. „Von Wickedes Seite aus ist von einem Spieler etwas Rassistisches gesagt worden. Unserem Spieler ist dann die Sicherung durchgebrannt und er hat ihm mit der Hand durch das Gesicht gewischt“, sagt Samson.
In der 76. Minute war beim Stand von 4:0 auf beiden Seiten jeweils ein A-Jugendlicher (Namen der Redaktion bekannt, Anm. d. Red.) vom Platz gestellt worden.
Rassistische Beleidigung
Bei der rassistischen Beleidigung soll der Westfalia-Akteur etwas über die Hautfarbe seines Gegenspielers gesagt haben. Nach dem darauf folgenden Gesichtsklatscher schubste auch der Dortmunder Fußballer zurück. Am Ende wurden beide nun vom Sportgericht zu sechs Wochen beziehungsweise sechs Pflichtspielen Sperre verurteilt: „Tätlicher Angriff auf einen Gegner“ hieß es in der Urteilsbegründung.
In Wickede ist man nun dabei, das Geschehene aufzuarbeiten. „Als Verein hast du in so einer Situation zwei Möglichkeiten: Den Spieler an die Sonne setzen oder zu versuchen, mit den Jugendlichen an ihrem Fehlverhalten zu arbeiten“, sagt Christian Knäpper, Vorstand Jugendarbeit bei Westfalia Wickede.
In Dortmund ist Zweiteres der Plan: „Ansonsten haben andere Vereine das Problem. Nur wenn alles nicht fruchtet, schmeißen wir einen Spieler raus“, sagt Knäpper. Und auch beim VfL Schwerte haben sie sofort reagiert. „Das ist eigentlich ein ruhiger Junge. Er hat seinen Fehler auch sofort eingesehen“, berichtet Frank Samson.
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