SC Berchum/Garenfeld II im Überlebensmodus Über die Hälfte der A-Liga steigt ab

Abstiegskampf pur – SC Berchum/Garenfeld II im Überlebensmodus
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Die Kreisliga A Hagen gleicht in dieser Saison einem reinen Überlebenskampf. Mittendrin: Die Reserve des Bezirksligisten SC Berchum/Garenfeld. „Es ist ein Do-or-Die“, fasst es der Sportliche Leiter Ali Demirönal treffend zusammen.

SC Berchum/Garenfeld II im Überlebensmodus

Der Grund ist ein drastischer Einschnitt: Ab der kommenden Saison werden die beiden Hagener A-Kreisligen zusammengelegt. Die Folge? Neun von 16 Mannschaften steigen aus der A1 in die Kreisliga B ab – also mehr als die Hälfte der Liga. Der Klassenerhalt wird somit zur absoluten Mammutaufgabe für die Teams.

Der SC Berchum/Garenfeld II hat aber noch alle Möglichkeiten offen. Mit 31 Punkten steht das Team auf Platz zehn – allerdings vier Punkte und drei Plätze hinter dem rettenden Ufer und damit auf einem Abstiegsplatz. „Das ist wirklich brutal und für die Vereine definitiv nicht schön“, so Demirönal.

Neben der ersten Mannschaft kümmert sich der Sportliche Leiter Demirönal auch intensiv um die Reserve. Ihm liegt viel daran, sie in der Kreisliga A zu halten – auch als wichtigen Unterbau. „Zum Glück ist unsere erste Mannschaft so gut wie gerettet in der Bezirksliga, dieses Glück haben die meisten anderen Vereine nicht“, sagt er.

Jerome Nickel hilft beim SC Berchum/Garenfeld II aus

Daher macht er keinen Hehl daraus, dass Spieler der ersten Mannschaft in den kommenden Wochen aushelfen sollen – sofern es möglich ist. „Aber das muss mit Bedacht geschehen. Wir dürfen den Charakter der ersten Mannschaft natürlich auch nicht verderben“, betont er.

Ein gutes Beispiel dafür lieferte bereits das vergangene Wochenende (16. März): Gleich sechs Spieler aus der Ersten unterstützten die Reserve, darunter Top-Torjäger Jerome Nickel sowie Nico Lisewski, Maximilian von Dewitz und Benjamin Mulzer – echte Leistungsträger der ersten Mannschaft.

Jerome Nickel jubelt
Jerome Nickel hat am Wochenende bei der zweiten Mannschaft ausgeholfen und prompt einen Doppelpack geschnürt. © Manuela Schwerte

Das Ergebnis: Ein enorm wichtiger 4:1-Sieg beim direkten Konkurrenten FC Hellas/Mak. Hagen II. Doch es gab auch eine Kehrseite: Die erste Mannschaft verlor ihr Spiel gegen die Erstvertretung von Hellas/Mak. Hagen mit 2:4 und hat nun nur noch einen Punkt Vorsprung auf den Fünftplatzierten.

SC Berchum/Garenfeld vor Topspiel gegen VfB Westhofen

„Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen und abwägen. Es ist eine schwierige Situation, aber die Jungs nehmen das super an – das macht mich stolz“, beschäftigt Demirönal die schwierige Situation in der Hagener Kreisliga A.

Er geht davon aus, dass vier bis fünf Mannschaften bis zum letzten Spieltag um den rettenden siebten Platz kämpfen werden. „Letztlich wird entscheidend sein, wer den längeren Atem hat“, glaubt er. Da die Liga extrem eng beisammen ist, könnte die Abstiegsfrage tatsächlich erst am letzten Spieltag geklärt werden.

Für die nächsten beiden Partien rechnet Demirönal jedoch nicht unbedingt mit Unterstützung aus der Ersten. Während diese nämlich auf den Drittplatzierten VfB Westhofen und den Tabellenführer TuS Eichlinghofen trifft, spielt die Reserve gegen zwei Teams aus dem Tabellenkeller. Diese Aufgabe traut er mit Sicherheit auch der zweiten Mannschaft zu, die ohne diesen Einschnitt der beiden Ligen ohne Probleme die Klasse gehalten hätte.

Gegen TSV Fichte Hagen nicht angetreten

Doch das Spielerkarussell bringt auch einige Probleme mit sich: Am 11. März konnte die Reserve gegen TSV Fichte Hagen nicht antreten und verlor so wichtige Punkte. „Durch die Fünf-Tage-Regel durften die Spieler der Ersten nicht aushelfen“, erklärt Demirönal.

Laut dieser Regel dürfen Spieler fünf Tage nach einem Einsatz in der ersten Mannschaft nicht in der Reserve auflaufen. Da alle am vorherigen Sonntag für die Erste gespielt hatten, stand die Zweite ohne Unterstützung da. Zudem fielen im eigenen Kader viele Spieler verletzt oder krankheitsbedingt aus. „Das war darüber hinaus aber auch eine unglückliche Terminierung“, ärgert sich Demirönal.

Bittere Punktverluste für die zweite Mannschaft. „Wir müssen uns da jetzt irgendwie durchkämpfen“, so Demirönal, der aktuell also alle Hände voll zu tun hat – ein Glück, dass wenigstens alle Spieler der ersten Mannschaft bereits ihre Zusage für die kommende Saison gegeben haben. Nun muss er nur noch mit seinem Trainer verlängern und potenzielle Neuzugänge fix machen – und das glücklicherweise „ganz ohne Druck“.