12-Tore-Packung für HSG Schwerte/Westhofen Umstrittene Blaue Karte und ein ratloser Trainer

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Im Kellerduell beim TVE Netphen gab es für die HSG Schwerte/Westhofen am späten Samstagnachmittag die nächste Enttäuschung. Mehr noch: Es war ein heftiger Schlag im Kampf um den Oberliga-Klassenerhalt, denn die Schwerterinnen gingen in der Partie des Tabellenvorletzten gegen das Schlusslicht mit 21:33 unter.

Trainer Peter Hengstenberg war deutlich anzumerken, dass er sich den Verlauf der Partie im Siegerland ganz anders vorgestellt hatte. „Das lässt mich ein Stück weit ratlos zurück“, kommentierte der Schwerter Trainer die 12-Tore-Packung und ergänzte: „Die Einstellung hat mir gar nicht gefallen.“

Denn einmal mehr hätten seine Spielerinnen auf dem Parkett nicht umsetzen können, was vorher besprochen worden war, so der Trainer. Die Folge: Wie schon im mehreren Spielen zuvor geriet die HSG schon früh ziemlich deutlich in Rückstand. 9:3 stand es für die Gastgeberinnen, als gerade mal elf Minuten gespielt waren.

Sally Unger ist beste HSG-Werferin

Mit der Pausensirene traf Sally Unger, mit acht Toren die beste Schwerter Werferin, zum 12:17-Halbzeitstand aus Schwerter Sicht. Zwei weitere Unger-Treffer brachten die HSG kurz nach Wiederanpfiff auf drei Tore heran. „Aber dann kamen wieder so ein paar Pfiffe“, meinte Hengstenberg, der mit der Schiedsrichterleistung absolut nicht einverstanden war. „Ich tue mich normalerweise schwer damit, etwas Negatives über Schiedsrichter zu sagen. Aber diesmal war es für uns ein bisschen so, als müsse man gegen Windmühlen kämpfen.“

Negativer Höhepunkt in dieser Hinsicht sei die Blaue Karte (Disqualifikation mit Sonderbericht) gegen Torhüterin Erva Aydin gewesen (39.). Im Anschluss an das Gegentor zum 14:19 gab es einen leichten Kontakt mit der Netphener Spielerin, die in den Wurfkreis gesprungen war – eine Aktion, die keinesfalls eine Tätlichkeit gewesen sei. „Das sieht man auch deutlich auf dem Video. Und was man auch sieht: Der Schiedsrichter, der die Disqualifikation ausgesprochen hat, kann es gar nicht gesehen haben, weil er schon in Richtung Mittellinie gelaufen ist“, so Hengstenberg.

Hengstenberg: „Netphen hat verdient gewonnen.“

Andererseits war der Coach aber weit davon entfernt, den Unparteiischen die Schuld für die Niederlage in die Schuhe zu schieben. „Netphen hat verdient gewonnen, keine Frage. Aber sowas kommt dann noch oben drauf – es passt zu unserer aktuellen Situation“, so Hengstenberg. Der sportliche Teil der zweiten Halbzeit ist schnell erzählt: Mit einem 6:0-Lauf setzte sich Netphen binnen neun Minuten von 17:14 auf 23:14 ab - fortan ging es nur noch um die Höhe des Sieges für die Gastgeberinnen in diesem Oberliga-Kellerduell.

TVE Netphen - HSG Schwerte/Westhofen 33:21 (17:12)

Schwerte/Westhofen: Erva Aydin, Julia Stang - Lea Tietz (1), Julia Ullrich (5/4), Katharina Petri, Vicky Wolff (4), Kristin Gesing, Klara Rosenthal (2), Tugba Tekin, Jennifer Nickolas, Malena Weber (1), Cora Lethert, Sally Unger (8).

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