ETuS/DJK legt Einspruch ein Gesperrter Spieler soll unter falschem Namen aufgelaufen sein

ETuS Schwerte legt nach Niederlage Einspruch ein: Gesperrter Spieler unter falschem Namen?
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Sportlich hat ETuS/DJK Schwerte das wichtige Kellerduell der Fußball-Kreisliga A2 Dortmund gegen Ay Yildiz Derne vor anderthalb Wochen verdient verloren. Bei sechs Punkten Rückstand auf das rettende Ufer nimmt der Druck bei den Schwertern merklich zu. Möglicherweise darf der ETuS nun aber doch noch auf die verlorenen Punkte aus der Partie gegen Ay Yildiz hoffen.

Wie ETuS-Trainer André Haberschuss – am vergangenen Wochenende aus Personalnot noch selbst im Tor – im Gespräch mit dieser Redaktion mitteilte, hat der Verein Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt. Angeblich soll Ay Yildiz Derne einen gesperrten Spieler eingesetzt haben. Dieser habe zudem unter falschem Namen gespielt.

Aufgefallen ist der angebliche Regelverstoß dem Sportlichen Leiter des ETuS, Tobias Felgner, der den Einspruch bestätigte. „Ja, wir haben bereits Protest eingelegt. Ich war selbst beim Spiel vor Ort, der Spieler, um den es geht, ist öfters aufgefallen und hat ja auch zwei Tore gemacht. Ich habe mir dann am Donnerstag den Spielverlauf genau angeschaut und gemerkt, dass das derjenige auf dem Foto im Spielbericht ein anderer war, als der, der die Tore gemacht hat“, erklärt Felgner.

Verwirrung um Trikotnummer

Der Sportlicher Leiter wollte es daraufhin genauer wissen und recherchierte in den Spielberichten der vorherigen Partien von Ay Yildiz nach. „Ich habe festgestellt, dass Bünyamin Sener gegen den SV Körne die fünfte Gelbe Karte bekommen hat. Er wäre also gegen uns gesperrt gewesen“, sagt Felgner.

Der Sportliche Leiter ist der Meinung, dass eben jener Bünyamin Sener aber mit der Trikotnummer 27 auf dem Spielfeld gestanden habe und nicht etwa, wie im Spielbericht vermerkt, Ahmet Ersoy aufgelaufen ist. „Ich habe die Bilder verglichen und auch der Mannschaft gezeigt. Da waren sich alle einig, dass es Bünyamin Sener war“, betont Felgner.

Der ETuS/DJK Schwerte verlor die Partie bei Ay Yildiz Derne mit 2:3. Jetzt legen die Schwerter aber Protest ein.
Der ETuS/DJK Schwerte verlor die Partie bei Ay Yildiz Derne mit 2:3. Jetzt legen die Schwerter aber Protest ein. © Manuela Schwerte

In der Tat trug Bünyamin Sener laut Fußball.de in allen anderen Partien von Ay Yildiz Derne üblicherweise das besagte Trikot mit der 27. Allerdings scheint dessen vermeintliche Ersatzspieler Ahmet Ersoy keine feste Rückennummer zu besitzen. Laut Fußball.de wechselt er die Trikotnummer häufiger. Dass Ersoy im Spiel gegen ETuS/DJK Schwerte die 27 von Bünyamin Sener übernommen hat, ist also auch nicht ausgeschlossen.

Die Schwerter sind sich aber in ihrer Sache sicher und macht sich durchaus Hoffnung auf einen erfolgreichen Protest. „Es liegt ja auch daran, wie der Schiedsrichter das Ganze beurteilt. Ich mache ihm da keinen Vorwurf, man kann ja nicht jeden Spieler kennen und alles überprüfen. Aber ich hoffe, er wird den Fehler auch bemerken. Sportlich haben wir das Spiel natürlich vergeigt, aber die Fairness muss trotzdem gegeben sein. Das erwarte ich auch von Ay Yildiz. Vielleicht geben sie es ja selbst zu“, sagt Felgner.

Eindeutige Beweise nötig

Eine Stellungnahme von Ay Yildiz Derne steht noch aus. Diese kann laut dem Vorsitzenden Sportrichter Patrick Neumann erst dann erfolgen, wenn auch die nötigen Voraussetzungen für einen Einspruch erfüllt seien.

Neumann gab zudem eine Einschätzung, unter welchen Bedingungen der Protest des ETuS/DJK zum Erfolg führen könnte. „Der Beschwerdeführer muss eindeutige Beweise liefern. Das kann in Video- und Fotoform oder durch neutrale Aussagen passieren. Ob sie (ETuS(DJK Schwerte, Anm. d. Red.) das liefern können, wird wahrscheinlich in einem mündlichen Termin geklärt werden müssen“, erklärt er.

Neumann selbst wird das Urteil aber nicht fällen. Aus Befangenheit habe er den Fall an seinen Stellvertreter Jürgen Oelker abgegeben. Neumann ist Mitglied des SC Husen Kurl, der selbst noch im Abstiegskampf der selben Liga hängt.