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Walking Football: Fitnesssportart nicht nur für „Altherrenfußballer“
Fitness
Beim Walking Football ist Sprinten verboten. Dennoch ist „Gehfußball“ eine echt Fitnessalternative – nicht nur für ältere Menschen.
Sprinten verboten! Walking Football (deutsch: „Gehfußball“) ist eine Alternative zum klassischen Fußball und gleichzeitig eine gute Möglichkeit, sich fitzuhalten oder sich in Form zu bringen – und das schonend für die Gelenke. Damit ist Walking Football für gesundheitlich angeschlagene Personen geeignet – aber längst nicht nur.
Walking Football ist als Sportart von der Fifa anerkannt
Die noch recht neue, vom Fußball-Weltverband Fifa mittlerweile als eigene Sportart anerkannte Disziplin wird neuerdings auch beim SuS Olfen angeboten. „Ich habe jahrelang bei der Ü50 Fußball gespielt“, erzählt Bernhard Zimolong, einer der Mitinitiatoren. „Langsam komme ich in die Jahre.“ Anderen Mitstreitern sei es ähnlich gegangen. „Da haben wir die Gruppe der Gehfußballer gegründet“, so Zimolong.
Das Interesse beim SuS Olfen ist groß. Etwa 25 Leute haben sich bei den Gehfußballern angemeldet. „Auch Jüngere, die beispielsweise Probleme mit dem Knie haben“, merkt Zimolong an. Regelmäßig zum Training kommen acht bis zehn Leute. Da eine Mannschaft ohnehin aus maximal sechs Spielern (es sind auch weniger pro Team möglich), ist es eine gute Gruppengröße. „Das ist der Grundstock, mit dem was machen kann“, sagt Zimolong.

Die Tore beim Walking Football sind deutlich kleiner. © dpa
Walking Football wird auf dem Kleinfeld gespielt. Ein Fuß muss immer den Boden berühren, Bälle dürfen nur hüfthoch geschossen werden, Grätschen sind nicht erlaubt. „Die Verletzungsgefahr ist ziemlich gering“, so Zimolong. „Das hört sich jetzt vielleicht wie Altmännerfußball an, aber das ist es mitnichten.“
Vor dem Trainingsspiel absolvieren die Teilnehmer ein Balltraining. „Da ist es gut, wenn die Leute früher schon Fußball gespielt haben“, sagt Zimolong. Danach gibt es das Abschlussspiel. „Die 2x20 Minuten sind richtig anstrengend“, weiß Zimolong, „danach sind wir ziemlich platt.“
Viele ehemalige Fußballer sind dabei
Zudem ist die Sportart technisch anspruchsvoll. Ohne präzises Passspiel und eine gute Technik bekommt man beim Walking Football schnell seine Grenzen aufgezeigt. Einen regelmäßigen Ligenbetrieb gibt es allerdings noch nicht, dafür gibt es noch nicht ausreichend Mannschaften.
Walking Football ist wegen der schonenden Spielweise besonders auch für Personen geeignet, die gerade aus einer Verletzung kommen und langsam wieder zum Fußball zurückfinden wollen. Eine Gefahr gibt es aber schon. Bernhard Zimolong hat es selbst erlebt. „Ich komme vom Fußball“, sagt der ehemalige Hochschulprofessor. So gehe es auch einigen seiner Mitspieler. „Manch einer ist dann einfach geblieben“, so Zimolong.
Wer Interesse am Walking Football hat, kann sich auf der Geschäftsstelle des SuS Olfen unter Tel. 02595/384104 oder per E-Mail unter geschaeftsstelle@susolfen.de melden.
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
