
© Matthias Henkel
Platzverweis, neun Tore, wildes Spiel: Spvg Schwerin siegt spektakulär gegen SuS Olfen
Fußball
Die Bezirksliga-Partie zwischen Blau Gelb Schwerin und dem SuS Olfen bietet beste Unterhaltung. Es fallen neun Tore, es gibt zwei Elfmeter und einen Platzverweis.
Das Spiel in der Fußball-Bezirksliga zwischen Blau Gelb Schwerin und dem SuS Olfen als „wild“ zu bezeichnen, ist fast noch eine Untertreibung. Besonders im zweiten Durchgang ist ein spektakuläres Spiel. Dabei hatte der erste Durchgang nicht unbedingt darauf hingedeutet.
Bezirksliga 9
Blau Gelb Schwerin - SuS Olfen
6:3 (1:1)
Zu Beginn des Spiels waren die Hausherren die bessere Mannschaft. Die Elf von Dennis Hasecke erarbeitete sich auch die erste Chance der Partie, die die Schweriner aber nicht gut genug ausspielten (6. Minute).
Die Blau-Gelben blieben aber zunächst am Drücker und übten weiter Druck aus. Nach einem langen Ball kam SuS-Torwart Pascal Zöller zu spät und holt einen Schweriner von den beiden. Den fälligen Elfmeter verwandelte Nico Bothe sicher (15.). „Das darf nicht passieren“, kritisierte SuS-Trainer Patrick Linnemann.
SuS Olfen verarbeitet den Schock gut
Olfen war jedoch keineswegs geschockt, sondern zeigte sich immer wieder mal offensiv. Das führte zu einer wichtigen Szene: Nach einem langen Ball ging Tim Kortenbusch alleine auf das Tor der Schweriner zu. Ilias Markan wusste sich nur noch durch ein Foul zu behelfen - Rote Karte wegen einer Notbremse (36.).
Für Schwerin kam es noch schlimmer: Den fälligen Freistoß kurz hinter der Strafraumkante verwandelte Daniel Berger direkt (37.). Der Treffer gab Olfen Auftrieb, sodass Olfen sogar noch in Führung hätte gehen können. Der stark reagierende Schweriner Torwart Cedric Niemeyer fing jedoch einen Querpass ab, den Kortenbusch nur noch über die Linie hätte drücken müssen.
„Fußballerisch war das nicht viel in der ersten Halbzeit“, sagte Hasecke zur Leistung seiner Mannschaft.

Kevin Wagener freut sich über seine Vorlage per Flanke. © Matthias Henkel
Den besseren Start nach dem Seitenwechsel hatten eindeutig die Gastgeber. Nach guter Kombination musste Louis Wißing den Ball nur noch über die Linie drücken - 2:1, Schwerin war wieder vorn.
Das war nur der Auftakt einer spektakulären zweiten Hälfte. Nach etwas mehr als einer Stunde stellte Schwerin auf 3:1. Eine Freistoßflanke von Kevin Wagener versenkte Wißing sehenswert im Olfener Tor (65.). Auf der anderen Seite war es Kortenbusch, der den SuS aus spitzem Winkel wieder auf ein Tor heranbrachte (71.).
Dann ein Knackpunkt im Spiel. Olfen war kurz davor, das Spiel auszugleichen, traf aber nur die Latte (75.). Im Gegenzug waren es aber die Blau-Gelben, die durch Wißing das Tor machten und auf 4:2 stellten (76.). „Wir müssen hier den Ausgleich machen, dann bin ich überzeugt, dass wir das Spiel gewinnen“, meinte Linnemann.
In der Folge war Olfen etwas unsortiert und verteidigte einen Ball schwach. Wißing nutzte das und machte den fünften Treffer für Schwerin. Olfen durfte aber auch noch mal ran: Nach starker Flanke legte Kortenbusch stark auf Daniel Berger zurück, der den Ball über die Linie drückte (85.).
Den Schlusspunkt setzte aber wieder Schwerin. Nach einem Foul im Strafraum gab es den zweiten Elfmeter für die Gastgeber. Diesmal trat Ibrahim El-Lahib an und verwandelte (88.).
Blau Gelb Schwerin freut sich über drei Punkte
Linnemann war, trotz der Underdog-Rolle seiner Mannschaft, mit dem Auftritt seines Teams nicht einverstanden. „Leidenschaftslos“, beschrieb er das Engagement seiner Mannschaft. „Gegen eine angeschlagene Mannschaft hatten wir die Chance, zu gewinnen.“
Die drei Gegentore schmeckten Schwerin überhaupt nicht. Zu hart wollte Hasecke aber nicht mit seiner Mannschaft ins Gericht gehen. „Dass am Ende die drei Punkte hier geblieben sind, ist das Wichtigste“, sagte er.
Schwerin: Niemeyer – Markan, Öztürk, Chasanis, Bothe, Chrobok, Stolte, Allmann, Fels, Wagener, Wißing
SuS: Zöller – Meier, Beckmann, Olbrich, Berger, Gelver, Wennemann, Scheele, Tenkhoff Otero, Breuer, Kortenbusch
Tore: 1:0 Bothe (15./Foulelfmeter), 1:1 Berger (37.), 2:1 Wißing (49.), 3:1 Wißing (65.), 3:2 Kortenbusch (72.), 4:2 Wißing (75.), 5:2 Wißing (79.), 5:3 Berger (85.), 6:3 El-Lahib (88./Foulelfmeter)
Rote Karte: Markan (36./Notbremse)
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
