Es war wieder eines dieser Spiele, die den SuS Olfen in den vergangenen Wochen häufiger verfolgten. Im Derby der Fußball-Kreisliga A2 Ahaus/Coesfeld gegen Union Lüdinghausen gaben die Olfener wieder einmal eine Partie aus den Händen, die sie eigentlich unter Kontrolle hatten.
In einem über weite Strecken ausgeglichenem Spiel drückten die Olfener nach der Halbzeitpause vehement auf das Führungstor. Mitverantwortlich dafür war insbesondere die Einwechslung von Niels Kleischmann, der im zweiten Durchgang an nahezu jeder Offensivaktion der Gastgeber beteiligt war.
Zwischen Stammspieler und Joker
Der augenscheinlich gefährlichste Mann in der Olfener Offensive kam am vergangenen Sonntag also von der Ersatzbank. Da stellt sich die Frage nach dem Warum. „Wir haben einen großen Kader, da muss man sich eben Woche für Woche neu beweisen“, betont Kleischmann.
Ein Blick auf die Aufstellungen der bisherigen Spielzeit verrät: Eine festgelegte Rolle gibt es für ihn nicht. So findet sich Kleischmann in der einen Woche in der Startelf, in der nächsten in der Joker-Rolle wieder. Doch was sagt der Spieler selbst zu seiner ständig wechselnden Rolle? „Natürlich ist man angefressen, gerade in einem Derby will man von Beginn an ran. Aber man muss dann liefern, wenn man die Spielzeit bekommt.“
Latte steht SuS Olfen im Weg
Genau das tat er nach seiner Einwechslung auch. Immer wieder strahlte Kleischmann Gefahr aus oder leitete gute Chancen ein. „Ich denke, ich habe es ganz gut gemacht und ordentlich Gas gegeben.“ Zum Torerfolg reichte es allerdings nicht – ein Grundproblem des SuS Olfen in den vergangenen Wochen. „Wir betreiben einen hohen Aufwand, erarbeiten uns viele Torchancen und verzweifeln dann vor dem Tor. Da fehlt die nötige Ruhe im Abschluss und die hundertprozentige Überzeugung“, so Kleischmanns Analyse.
In der 56. Minute war Olfens Nummer vier aber ganz nah dran am Tor. Ein satter Distanzschuss aus 25 Metern traf jedoch nur die Querlatte. Im Nachhinein eine richtungsweisende Szene, denn letztendlich waren es die Gäste aus Lüdinghausen, die die Führung zum 2:1 erzielten. „Ich treffe den Ball sehr gut, schade, dass er die Latte trifft. Das hätte uns auf die Siegerstraße gebracht. Eine erneute Führung hätten wir nicht aus der Hand gegeben“, ist sich Kleischmann sicher.
„Wir haben keinen Druck“
Die erneute ärgerliche Niederlage müssen die Olfener nun schnell verdauen. Der Blick richtete sich bei allem Frust aber schon kurz nach der Derbypleite wieder zum nächsten Spiel gegen die SG DJK Rödder (Sonntag, 15.30 Uhr). „Nach so einer Niederlage ist die Stimmung in der Kabine nie gut. Aber der Kopf ging schnell wieder nach oben. Die Ergebniskrise nervt, aber wir werden uns da gemeinsam herauskämpfen. Wir haben keinen Druck, weil wir wissen, dass das Erfolgserlebnis kommen wird“, ist Kleischmann optimistisch.
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