Fünf Spiele vor dem Saisonende in der Fußball-Kreisliga A zog der SuS Olfen am Dienstagabend die Reißleine: Coach Patrick Linnemann und Co-Trainer Oliver Marin wurden von ihren Aufgaben entbunden. Der SuS reagierte damit auf die zuletzt schwachen Ergebnisse. Bis Saisonende soll nun der bislang spielende Co-Trainer Nico Hache die Mannschaft führen. Unterstützt wird er vom Sportlichen Leiter Christian Brüse und Ex-Coach Wolfgang Rödinger.
„Ich sehe die Entscheidung mit gemischten Gefühlen“, sagte Hache gleich zu Beginn des Gesprächs. „Veränderung ist schade für jeden Menschen“, meinte er im Hinblick auf die Trennung des Vereins von Linnemann. „Auf der anderen Seite freue ich mich, dass ich das Vertrauen bekomme, dass ich die Mannschaft bis Saisonende übernehmen darf.“
Wechsel zum SuS Hochmoor
Auch danach wird Hache als Trainer aktiv sein, allerdings nicht in Olfen. Nach Saisonende schließt er sich als Spielertrainer dem B-Ligisten SuS Hochmoor an, wie im März bekannt wurde. Fünf Spiele in Olfen feiert er so etwas wie seine Generalprobe in der Verantwortung. „Das ist schon ein Testlauf, könnte man sagen“, so Hache. „Wenn man die Möglichkeit bei so einem ambitionierten und gut geführten Verein wie dem SuS Olfen bekommt, dann sollte man die Chance nutzen.“
Fünf Spiele hat Hache nun Gelegenheit, seine Ideen an der Hoddenstraße umzusetzen. „Ich war ja schon spielender Co-Trainer und da macht man sich Gedanken, was man machen würde.“

Schon am Dienstagabend, also unmittelbar nach der Demission Linnemanns und Marins leitete Hache das Training. Eine intensive Einheit sei es gewesen, wie er berichtete: „Der Kopf hat nach dem Training geraucht. Die Jungs wollen anpacken, das hat man gemerkt. Es war ein intensives Abschlussspiel.“
Der Plan für die kommenden Wochen beim SuS Olfen steht. „Wir haben die drittbeste Offensive, aber auch die drittschlechteste Defensive“, holt Hache aus. „In der Offensive spricht das für unfassbare Qualität. Die vielen Gegentore sprechen aber für etwas anderes. Der Fokus wird nun auf der Stabilität liegen. Wir sind immer in der Lage, Tore zu schießen. Da gilt es erst einmal in den letzten fünf Spielen, den Kasten sauber zu halten.“
Sportliche Kritik am SuS Olfen
Auch Linnemann hatte zuletzt die Gegentorflut bei den Olfenern bemängelt, diese aber nicht in den Griff bekommen. „Patrick und Olli haben alles probiert, um diese Mannschaft bestmöglich aufzustellen. Warum wir das nicht umsetzen, ist die große Frage. In der Hinrunde haben wir das ja geschafft“, so Hache.
Der Interimstrainer will zudem auch an anderen Kritikpunkten ansetzen, die Brüse und Linnemann als Schwachpunkte ausgemacht hatten: „Bernie (Christian Brüse, Anm. d. Red.) hat es gut gesagt: Wenn man verliert, ist es wichtig, dass der Gegner besser war und nicht einfach gewinnt, weil er es mehr wollte. Ich muss ins Spiel gehen und gewinnen wollen. Dazu ist die Mannschaftsleistung entscheidend, wobei hier Mannschaft ganz groß geschrieben wird: Jeder muss fighten und für den anderen laufen. Wir müssen für den anderen kämpfen und geschlossen auftreten.“
Unterm Strich verfolgt Hache vor Spiel eins nach Linnemann am Sonntag (15 Uhr) beim Tabellenzweiter DJK/VfL Billerbeck also einen doppelten Ansatz: „Das Taktische ist ein ganz großer Punkt. Der andere ist, dass wir als Mannschaft kämpfen und laufen.“ Wichtig war Hache noch zu betonen, dass Fehler erlaubt sein, schließlich „ist Fußball ein Fehlersport. Wer weniger davon macht, gewinnt in der Regel.“
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