Der SuS Olfen trennt sich von Coach Patrick Linnemann. Auch Co-Trainer Oliver Marin muss gehen, wie am Dienstagabend bekannt wurde. Die beiden Mannschaftsverantwortlichen hätten den Fußball-A-Ligisten eigentlich in der kommenden Saison zurück in die Bezirksliga führen sollen, nun folgt die vorzeitige Trennung.
„Ich habe geahnt, dass es so kommen wird“, sagte Linnemann nach der Bekanntgabe der Trennung. Für die Zeit vor der Trainingseinheit am Dienstagabend war Linnemann zusammen mit Marin zu einem Gespräch mit Teilen des Abteilungsvorstands des SuS gebeten worden.
Lebloser Auftritt gegen Buldern
Dort wurde Linnemann und Marin mitgeteilt, dass die Zusammenarbeit beendet sei: „Der Vorstand hat gesagt, er will eine Veränderung haben, weil die letzten Ergebnisse nicht so gut waren und sie glauben, dass eine Veränderung kommen muss“, so Linnemann, der auch Verständnis für den Schritt zeigte: „Es darf nicht passieren, dass ich ein Spiel verliere, weil der Gegner es mehr möchte. Wenn er besser ist, kein Problem. Somit stimmt die Einstellung dieser Mannschaft in Teilen nicht. Dann ist es schwierig und dann muss der Vorstand reagieren.“
Ähnlich äußerte sich auch Christian Brüse. Der Sportliche Leiter verwies zunächst auf den Umbruch im Sommer. „In der Hinrunde ging es um die Entwicklung, die auch stattgefunden hat“, so Brüse. „Nach der Hinrunde ist diese Entwicklung aber rapide nach unten gegangen. Wenn man mal das Spiel in Buldern heranzieht, hat man gesehen, dass der Auftritt der Mannschaft leblos war. Da haben wir gesagt, dass wir reagieren müssen.“

Diese Auftritte hätten Spuren auf allen Seiten hinterlassen: „Wenn man die Ergebnisse zuletzt sieht, macht das alle unglücklich: die Mannschaft, die Trainer, uns als Vorstand und die Zuschauer. Deswegen ist es besser, jetzt einen Cut zu machen“, sagte Brüse.
Das A-Liga-Team wird in den verbleibenden fünf Spielen nun federführend vom spielenden Co-Trainer Nico Hache betreut, unterstützt wird er von Brüse selbst und Wolfgang Rödiger, der früher schon als Trainer sowie Sportlicher Leiter beim SuS Olfen in der Verantwortung stand. Hache wird nach der Saison den Verein verlassen.
SuS Olfen hofft auf „neue Ansprache“
Vom Trainerwechsel erhoffe sich der SuS Olfen eine „neue Ansprache“, wie Brüse sagte. Der Sportliche Leiter nahm aber auch das Team in die Pflicht: „Die Mannschaft hat jetzt keine Alibis mehr. Sie weiß, dass sie jetzt liefern muss. Man muss nicht gewinnen, aber wenn man keine Leidenschaft zeigt: Das wollen wir nicht sehen. Man kann verlieren, aber die Frage ist: Wie?“
Auch Linnemann hatte zuletzt fehlenden Einsatz bemängelt: „Wir waren zum jetzigen Zeitpunkt die falschen Trainer für diese Mannschaft. Wir haben alles gemacht, aber: Wir haben zwei verschiedene Einstellungen zu diesem Sport. Ich gehe auf den Platz und möchte das Beste. Ich möchte einfach gewinnen und bin da perfektionistisch. Ein Trainer, der vielleicht die Sprache dieser Mannschaft mehr spricht, wird sicher mehr herausholen. Davon bin ich überzeugt.“

Der Trainer sagte weiter, den Verein im Guten zu verlassen: „Ich habe gar keinen Groll auf diesen gut geführten Verein. Es hat dann am Ende einfach nicht mehr gepasst.“
Patrick Linnemann betreute den SuS Olfen in seinem zweiten Jahr als Trainer. Nach dem Ende der ersten Saison musste der SuS den Gang aus der Bezirksliga in die Kreisliga A antreten. In dieser Spielzeit sollte sich der SuS Olfen finden, um dann in der kommenden Saison zu versuchen, die Mannschaft wieder in die überkreisliche Ebene zu führen. Linnemann war dafür als Trainer vorgesehen, im Dezember hatten Verein und Coach noch die Verlängerung der Zusammenarbeit angekündigt.
Letztes Spiel von Patrick Linnemann
Im Winter, als sich bereits abzeichnete, dass der SuS Olfen eine weitere Saison in der A-Liga verbringen würde, rief der Verein den Rest der Spielzeit als Vorbereitung auf die neue Saison aus. Seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs lieferte die Mannschaft aber sehr durchwachsene Auftritte und schwache Ergebnisse – wie beispielsweise am Wochenende bei Kellerkind Adler Buldern –, die Linnemann mit teils deutlichen Worte kritisierte. Das 3:6 in Dülmen war das letzte Spiel mit Linnemann in der Verantwortung, der sich am Dienstagabend von der Mannschaft verabschiedete.
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