Eine komplett einheitliche Vernetzung zwischen den einzelnen Abteilungen und Übungsgruppen eines Sportvereins, ein großes Angebot an Livestreams und Livetickern der jeweiligen Lieblingssportart – in Olfen könnte das bald schon Realität werden. Sowohl der Olfener Schwimmclub als auch der SuS Olfen erhalten nämlich je eine stattliche Summe Geld, um digitale Projekte anzuschieben. Sie profitieren von einer „Digitalisierungsoffensive für den Breitensport“, die die Landesregierung Nordrhein-Westfalens Anfang des Jahres auf den Weg gebracht hat.
Wie Dietmar Panske (CDU), Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Coesfeld II, in einer Pressemitteilung bekanntgibt, standen dem Land zu diesem Zweck 30 Millionen Euro aus dem EU-Aufbauhilfeprogramm „REACT-EU“ zur Verfügung. Der SuS Olfen, größter Sportverein der Stadt, erhält nun 15.679,02 Euro als Fördersumme, auch der kleinere Olfener Schwimmclub freut sich über 3.000 Euro.
„Insbesondere die Corona-Pandemie und die Energiekrise haben die Sportvereine und -verbände hart getroffen, sodass sich der Sport durch die zusätzlichen Mittel weiter zukunftsfähig aufstellen kann“, so Panske in der Mitteilung weiter. Was das konkret bedeutet, unterscheidet sich von Verein zu Verein.
Schließung des Hallenbads als Belastung
„Wir sind aktuell noch in den Besprechungen und überlegen, was wir konkret mit dem Geld machen“, berichtet Magnus Klüner, Geschäftsführer des Olfener Schwimmclubs. Bis zum 30. September müssten die Entscheidungen getroffen und Verwendungsnachweise vorgelegt werden. „Auf jeden Fall wollen wir für die einzelnen Gruppen Tablets anschaffen“, sagt Klüner weiter.
Beantragt seien zudem Laptops und Drucker, zum Beispiel zur Fertigung von Urkunden. „Wir wollen außerdem unsere Übungsleiter besser vernetzen. Bisher läuft da fast alles noch über WhatsApp oder E-Mail. Ein einheitliches Verwaltungs- und Wettkampfmeldeprogramm wäre gut“, so Klüner.
Während die direkten finanziellen Einbußen im Verein durch Corona überschaubar geblieben seien, sei vor allem das Fehlen einer Trainingsmöglichkeit vor Ort – das Olfener Hallenbad ist bekanntlich geschlossen – eine Belastung. „Wir müssen ein hohes Entgelt für die Nutzung des Bades in Lüdinghausen zahlen, 25 Euro pro Stunde. Dazu kommen noch Bahntickets für die Anreise. Da hat Geld gefehlt“, erläutert Klüner. Die Förderung durch das Land ermögliche es nun, wieder in andere Dinge zu investieren.
SuS Olfen will Streaming ausbauen
Der SuS Olfen mit seinen mehr als 1.800 Mitgliedern steht zum Teil vor ähnlichen Aufgaben, hat aber auch weitergehende Pläne. Auch hier stehe das Thema „Vernetzung“ ganz oben, wie der Vorsitzende Ralf Danielczyk betont. „Da wir ja viele Abteilungen im Verein haben, geht es darum, diese alle sowie auch die einzelnen Sportanlagen technisch zu vernetzen“, so der Funktionär. Bei einem Verein mit der Größe des SuS sei der Aufbau eines internen Redaktionssystems wichtig. Zudem arbeite man schon seit Längerem an einem Relaunch der Vereinswebseite, um diese technisch auf den neusten Stand zu bringen.

Durch die Fördergelder erhofft sich Danielczyk zudem einen Schub für die Außenwirkung des Vereins: „Wir wollen das Angebot an Livestreams oder -tickern ausbauen und verschiedene Streamingplattformen bedienen. Damit wollen wir uns werbewirksam besser aufstellen und vor allem den Wettkampfsport im Verein aufwerten.“
Was die technische Infrastruktur angeht, sei ebenfalls die Beschaffung von mehreren Laptops, Tablets und Monitoren geplant. Mit den Folgen der Corona-Krise habe des SuS derweil nicht zu kämpfen und könne deshalb das Geld in die Modernisierung des Vereins stecken. „Corona hat uns finanziell nicht getroffen und wir haben auch keine Mitglieder verloren“, so Danielczyk.
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