Am Vinnumer Sportplatz gab es nach einem Fußballspiel eine Massenschlägerei. © Sebastian Reith
Kommentar
Lückenlose Aufklärung der Massenschlägerei in Vinnum sieht anders aus
Der SV Herta stellt sich als Opfer da. Dabei waren die Spieler nachweislich als Täter in die Schlägerei involviert. Verantwortung übernimmt der Verein damit keineswegs.
Lückenlose Aufklärung hat der SV Herta Recklinghausen vergangene Woche nach der Massenschlägerei nach dem Kreisliga-Fußballspiel in Vinnum mit acht Verletzten versprochen.
Das Gegenteil war bisher der Fall. Vertuschungsversuche treffen es da wohl eher. Man könnte es auch als glatte Lüge bezeichnen, wenn der Teammanager öffentlich behauptet, Spieler seien in die Schlägerei nicht verwickelt gewesen. Das widerlegt das öffentlich zu findende Video nämlich ganz klar. Hier schlug ein Recklinghäuser einen Mann, der die Szenerie filmte. Der Angreifer trug Torwarthandschuhe und ein Torwarttrikot.
Stattdessen heißt es nun: Die Mannschaft hat mit all dem nichts zu tun. Die Zuschauer sollen es gewesen sein. Die bösen Zuschauer, zu denen wie eng nochmal die freundschaftliche und verwandtschaftliche Beziehung ist? Offensichtlich ist hier doch: Das ist ein Täuschungsmanöver. Denn während man die Mannschaft, die namentlich im Spielbericht auftaucht und somit polizeilich und sportrechtlich am einfachsten in den Fokus rückt, als unbescholten hinstellt, sind die vielen Zuschauer nicht so leicht ausfindig zu machen. Darauf setzt nun die Herta-Gemeinschaft.
Sich in die Opferrolle zu stellen, ist Hohn und Spott für die Verletzte
Und das ist nichts als Hohn und Spott für die Verletzten, die mit Knochenbrüchen im Krankenhaus liegen. Wenn es Morddrohungen gegen Herta-Offizielle gegeben habe, müssen diese geahndet werden. Sie als einzigen Grund für den Rückzug einer Mannschaft anzuführen, macht deutlich: Verantwortung hat die Mannschaft nicht übernommen. Sie läuft davon.
Vereinsboss Ahmad Omayrat sah vergangene Woche noch keinen Grund, die Mannschaft vorerst aus dem Spielbetrieb zu nehmen. Er hielt sich lieber raus. Vielleicht sind Mannschaft und Trainer am Donnerstagnachmittag ihrem Rausschmiss aber auch zuvorgekommen.
Denn Ali Mahmoud, Kapitän der zweiten Mannschaft, hatte derweil längst klar gemacht, dass der Verein sich diesmal nicht rausreden kann, und damit Rückgrat gezeigt. Der Klub sollte nun ein klares Zeichen setzen – und auch Namen nennen. Nur dann wäre der Verein wirklich kooperativ und macht deutlich, dass er an einer schonungslosen Aufarbeitung ein echtes Interesse hat.
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