
Freut sich schon auf den talentierten Mittelfeldspieler, der aus der Kreisliga A zu seiner Elf stößt: Erkenschwicks Trainer Magnus Niemöller. © Olaf Krimpman
Karrieresprung: A-Liga-Kicker aus dem Ostvest wechselt in die Westfalenliga
Fußball
Viele Vereine wollten ihn, denn er war einer der Top-Akteure der Kreisliga A. Eigentlich sollte es in die Bezirksliga gehen. Doch jetzt wechselt der Mittelfeldspieler in die Westfalenliga.
Ursprünglich hatte Teutonia Waltrops Ex-Trainer Oliver Ridder den 23-Jährigen für die Zehner-Position im Bezirksliga-Team eingeplant. Doch mit dem überraschenden Abstieg der Teutonen in die Kreisliga A zerplatzten auch die Wechselpläne hin zum Sportzentrum Nord. Nun hat der in Olfen lebende Fußballer einen neuen Verein gefunden, der ihm vielversprechende Perspektiven eröffnet.
Die Rede ist von Ahsens Mittelfeldakteur Niklas Laudahn, der nicht nur 16 Treffer in der vergangenen Saison für die Elf von Philip Stromberg erzielt hatte, sondern auch mit unzähligen Vorlagen und unermüdlichem Einsatz brillierte. Das ist auch den Verantwortlichen bei der Spvgg. Erkenschwick nicht entgangen.

Spielt jetzt für die Spielvereinigung Erkenschwick: Niklas Laudahn. © Privat
„Niklas Laudahn ist ein junger, talentierter und interessanter Spieler, der auch vor zwei Jahren bei uns schon mal die Vorbereitung mitgemacht hat“, schwärmt der 2. Vorsitzende der Spvgg., Robert Mazurek, über seinen Neuzugang. Und der Ahsener Mittelfeldmotor ist auch kein Unbekannter am Stimberg. „Wir konnten uns vor zwei Jahren im Rahmen der Saisonvorbereitung schon ein Bild von ihm machen. Damals ist es aber nicht zu einer Verpflichtung gekommen, weil Niklas für sein abschließendes Semester noch ein halbes Jahr in die USA gegangen ist“, erinnert sich Mazurek.
Verwunderung über den Neustart in der Kreisliga A
Verwundert waren die Rot-Schwarzen allerdings nach Laudahns Rückkehr schon ein wenig, dass Laudahn ausgerechnet in der Kreisliga A einen Neuanfang suchte. Aber dort wohnte der 23-Jährige in seinen ersten Lebensjahren und die Borussia war auch der erste Verein, dem Laudahn beitrat. „Ahsen war eine Entscheidung für die Heimat, aber auf Dauer keine Lösung“, so Laudahn auf Nachfrage.

Immer im Vorwärtsgang: Ahsens Mittelfeldakteur Niklas Laudahn. © Bernd Turowski
Das war auch seinem Trainer Philip Stromberg von Anfang an klar: „Eigentlich ist Niklas zu gut für diese Liga“, analysierte der Ahsener Coach schon Anfang des Jahres. Dennoch freute er sich über die willkommene Verstärkung. Das Talent des Olfeners zeigte sich bereits in der Jugend. Als B-Jugendlicher spielte Laudahn für Rot-Weiss Essen und absolvierte später in der U19 beim 1. FC Mönchengladbach 42 Einsätze in der Juniorenbundesliga - eine sportliche Karriere, die zu mehr als die A-Liga ausreichen sollte.
Doch zunächst folgte ein mehrjähriges Studiums an der Franklin Pierce University in New Hampshire, Hier spielte Laudahn erfolgreich für die Universitätsteams Franklin Pierce Ravens und Boston. Ein Beleg ist die Wahl in das Second-Allstar-Team, der zweitbesten Auswahlelf der East Region. Wegen der Corona-Pandemie musste Laudahn vor Abschluss des Studiums zwischenzeitlich nach Deutschland zurückkehren und kam damals schon in Kontakt mit den Verantwortlichen vom Stimberg, ehe es noch einmal in die USA ging.
Noch zwei Planstellen zu besetzen
Dass der jetzt angedachte Schritt von der Kreisliga A zum „ambitionierten“ Westfalenligist eine enorme Umgewöhnung erfordert, ist allen Beteiligten klar: „Wir trauen ihm das aber zu. Außerdem wird er in eine Mannschaft eingebettet, die ihn unterstützt und in der er aufblühen kann“, ergänzt Mazurek. „Er ist ein absolut vielseitig einsetzbarer Spieler, der im zentralen Mittelfeld zu Hause ist. Da haben wir in der Tat noch ein, zwei Planstellen, die zu besetzen sind“, sagt Robert Mazurek. Eine davon soll Niklas nun füllen, da er auch auf der rechten Seite offensiv wie defensiv spielen kann. „Daher bevorzugen wir mit Blick auf mögliche Verletzungen Spieler, die flexibel sind. Er passt daher hervorragend in unser Anforderungsprofil“, so Mazurek.
Neue Rolle unter Magnus Niemöller
Allerdings ist Laudahn unter Magnus Niemöller eine etwas andere Rolle zugedacht, als zuletzt in Ahsen: „Am Gerneberg hatte er eine etwas offensivere Rolle, als es bei und geplant ist“, so Mazurek. „Magnus Niemöller hat richtig Lust drauf, mit ihm zusammenzuarbeiten und glaube fest daran, dass er auch in der Westfalenliga spielen kann, zumal er in der Jugend eine hervorragende Ausbildung genossen hat“, spielt Mazurek auf Laudahns Zeit in Essen und Mönchengladbach an.

So kennt man Niklas Laudahn in Ahsen: Hier verfehlte er nur ganz knapp den Distelner Kasten. © Bernd Turowski
Und die hatte auch Spvgg.-Coach Magnus Niemöller bei der Verpflichtung im Hinterkopf: „Wir freuen uns natürlich sehr, dass wir mit Niklas einen weiteren jungen, entwicklungsfähigen Spieler von und unserer Herangehensweise überzeugen konnten. Er hat sich in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt nach vorne entwickelt und wird sich nun schnell dem höheren Niveau anpassen“, ist sich Niemöller sicher.

Kaum zu stoppen: In der Kreisliga hatte der talentierte Olfener meist leichtes Spiel. © Bernd Turowski
„Wir haben in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit Talenten aus unteren Spielklassen gemacht. Daher sind wir auch zum Entschluss gekommen, dass er vom Spielertyp, vom Charakter und menschlich hervorragend in unsere Mannschaft passen wird“, gibt sich auch Robert Mazurek optimistisch.
Als echtes Kind des Ruhrgebiets wurde ich im Schatten der Zeche Brassert geboren. Schon während meiner Schulzeit war ich für fast allen Redaktionen als freier Mitarbeiter im Medienhaus Bauer tätig. Nach meinem Volontariat in Herten folgte der Aufbau der Online-Redaktion, Betreuung der Seite Computer-News, die Kreisredaktion – und dann wieder der Sport. Hier kümmere ich mich u.a. um die Sporttabellen. Hobbies: Ich bin Motorradfahrer, Computerfreak, Foto-Fan und Musikenthusiast (Tasteninstrumente).