Für Jule Hake hätte das Kanu-Jahr kaum besser laufen können. Bei der Weltmeisterschaft in Duisburg holte sie eine Silber- und eine Bronzemedaille, bei den European Games noch mal Silber und bei den Finals Gold, um nur die wichtigsten Erfolge der Olfenerin aufzuzählen. Dafür wurde die 24-Jährige bei ihrem Heimatverein KSC Lünen nun geehrt.
Viel Applaus bei der Sportlerehrung des Stadtsportverband Lünen: Große Leistungen gewürdigt
Verband der Olfener Kanutin Jule Hake droht radikale Kürzung: „Ein absolutes Desaster“
Nach zwei Medaillen bei Weltmeisterschaft: Jule Hake schon jetzt in Olympiastadt Paris
„Es ist immer eine schöne Veranstaltung hier im Verein und ich freue mich immer, wenn wir wieder zusammenkommen, weil ich halt wenig Zeit habe, überhaupt in meinen Heimatverein zurückzukehren“, sagte die sichtlich gelöste Hake im Rahmen der Ehrung im KSC-Vereinsheim.
Doch die Olfenerin war nicht einfach nur da, um Hände zu schütteln und ihre Ehrung entgegenzunehmen, sondern nahm sich Zeit für den Vereinsnachwuchs, trainierte zusammen mit den Kindern und Jugendlichen des KSC und gab ihr Wissen weiter.
Jule Hake kehrt nach Lünen zurück
„So eine Veranstaltung ist halt immer schön, auch für den Nachwuchs und dass wir immer ein bisschen Zeit verbringen“, sagte Hake. Dabei sind diese Gelegenheiten selten, besteht das Leben der Weltklasse-Kanutin doch zu großen Teilen aus Training und Wettkampfvorbereitung.

„Wir trainieren seit einem Monat wieder. Jetzt haben wir das erste freie Wochenende“, berichtete Hake. „Ich habe heute beim Training mitgemacht und ich glaube, das werde ich noch mal öfter machen. Das ist ja auch eine Herzensangelegenheit für mich. Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass man jetzt auch öfter mal mit dem Nachwuchs zusammen trainiert. Einfach auch, um mein Wissen weiterzugeben und einfach auch den Nachwuchs zu fördern.“
Nicht nur für diese Bodenständigkeit gab es viel Applaus und warme Worte. „Du bist eine Sportlerin zum Anfassen“, sagte der KSC-Ehrenvorsitzende Friedhelm Deuter in Richtung der bekanntesten Athletin des Vereins. „Eine bessere Botschafterin für die Stadt Lünen kann man sich nicht wünschen“, ergänzte Max Püschel als Sponsorenvertreter.
Ehrung in Olfen nach Olympia?
Hake nutzte nun die sich bietenden Gelegenheit, um bei ihrem Heimatverein vorbeizuschauen. „Ansonsten wird es halt schwierig, weil wir gefühlt alle drei Wochen im Trainingslager sind und da nicht so viel Zeit bleibt“, erklärte sie. Das Training erfährt nun eine besondere Bedeutung. Im kommenden Jahr finden die Olympischen Spiele in Paris statt und Jule Hake will da mit einer Medaille heimkehren.

Die Grundlagen dafür werden jetzt schon gelegt. „Die Trainingslager bleiben die gleichen, so wie die letzten Jahre. Es wird nicht so viel geändert. Aber es ist trotzdem auch so viel Umfang“, so die 24-Jährige. „Für mich ist es der Saisonauftakt. Heute lasse ich die Saison Revue passieren und sammele neue Motivation, um vielleicht noch mal größere Erfolge zu feiern.“
Das wäre eben eine Medaille in Paris. Im vergangenen Jahr wurde Hake noch im Bauverein zu Lünen geehrt. Damals hatte ihr der Olfener Bürgermeister Wilhelm Sendermann versprochen, sie für einen Medaillengewinn auf dem Rathausbalkon zu ehren. „Wenn ich eine Medaille gewinne, dann auf jeden Fall“, sagte Jule Hake, „dann muss der Balkon in Olfen eingeweiht werden.“
Hake für Felix-Award nominiert
Jule Hake ist für ihre sportlichen Leistungen für den Felix-Award 2023 nominiert. Wer an der Abstimmung teilnehmen will, kann dies unter felix-award.nrw/voting tun.