
© Nico Ebmeier
Ein Trainerwechsel und viel Angriffslust: Die Abstiegskandidaten der Bezirksliga 9 im Check
Fußball
Nachdem wir schon einen Blick auf die Aufstiegskandidaten der Bezirksliga 9 geworfen haben, geht es nun um die unteren Tabellenregionen. Hier droht akute Abstiegsgefahr.
Mit jedem Tag und jeder neuen Verlängerung des Corona-Lockdowns scheint es unwahrscheinlicher zu werden, dass die hiesigen Amateur-Sportler nochmal auf die Sportanlagen zurück dürfen. Sollte es aber doch im März oder April noch einmal losgehen, wird es in der Fußball-Bezirksliga 9 sicher richtig heiß. Fast die halbe Liga hat akute Angst vor der Kreisliga. Die Abstiegskandidaten im Winter-Check.
SG Castrop: Trainerwechsel wird immer wahrscheinlicher
Mit den strukturellen Gegebenheiten ist man in dieser Saison bei der SG Castrop höchst zufrieden. Vorsitzender Björn Klieve lobte zuletzt ein Gesamtpaket von Frauen-, sowie erster und zweiter Herren-Mannschaft, das „so harmonisch wie nie zusammenarbeitet“. Sportlich kann der Vorsitzende aber gewiss nicht mit der Situation zufrieden sein. Nur einen einzigen Sieg konnte die SG bisher einfahren, keine Mannschaft ist schlechter in die Liga gekommen.
Auch personell bahnt sich ein größerer Umbruch beim Tabellenletzten an, denn Spielertrainer Dennis Darnemann scheint wohl sein Traineramt bald bei Seite zu liegen, weil er beruflich zu sehr eingespannt sei. Coach Tino Westphal, hinter dem sich Darnemann in der Trainer-Hierarchie einreiht, hat dagegen aber bereits für die kommenden seine Zusage gegeben. Spieler-technisch arbeitete der Vorsitzende Klieve zuletzt an einem Transfer von Tobias Lübke vom Bezirksligisten SG Herne 70. Dieser möchte seinen Verein aber wohl nicht im Winter verlassen und wechselt daher wahrscheinlich erst im Sommer nach Castrop.
Zuletzt kam aber sogar nochmal richtig Bewegung in die Kaderplanungen bei der SG. Insgesamt fünf Sommer-Neuzugänge verkündete der Verein. Besonders interessant ist dabei die Personalie Serkan Kalkan, der von Westfalia Langenbochum kommen wird und sogar schon bei einem möglichen Re-Start spielberechtigt wäre.
SuS Olfen: Transferoffensive gegen den Abstieg
Auch beim Vorletzten von der Hoddenstraße bahnt sich im Fall eines Restarts ein langer Kampf gegen den Gang in die Kreisliga an. Nach einem guten Saisonstart, holte man bis zum Winter keine Punkte mehr. Problematisch wird außerdem, dass mit Roj und Nordkirchen richtige Kracher noch auf dem Weg zur 50-Prozent-Grenze warten.
Im Winter gab es dann drei zwar erwartbare, aber dennoch schmerzende Nachrichten aus dem Kader. Marvin Böttcher und Sven Schlestein würden bei einem Restart aus beruflichen Gründen nicht für den SuS auflaufen - das hatten sie aus Angst vor einer Quarantäne schon im Herbst nicht - und Gordon Zyla zieht es für neun Monate nach Kreta.
Doch die Olfener reagierten stark auf das bald fehlende Personal und legten auf dem Transfermarkt ordentlich nach. Mit Pablo Tenkhoff Otero kam ein Perspektivspieler zum SuS, der möglicherweise auch erstmal in der A-Jugend eingesetzt werden könnte. Zusätzlich sicherte sich der Vorletzte die Dienste von Joshua Denk aus Horneburg. Der echte Kracher kam allerdings mit dem Ex-Profi Mateusz Ostaszewski, der wohl problemlos auch in der Westfalenliga auflaufen könnte, aber beruflich den Weg nach Olfen fand.
Viktoria Kirchderne: Sportlicher Leiter verlängert mit sich selbst
Der Dortmunder Traditionsverein aus Kirchderne steht aktuell auf dem ersten Abstiegsplatz in der Bezirksliga 9 und möchte da natürlich schnellstmöglich wieder weg. Trotz der sportlich eher mauen Saison, verlängerten aber bereits fast alle Spieler bei der Viktoria. „Wir wollen diese Regionen schnellst möglich verlassen“, lautet die Kampfansage des Sportlichen Leiters Tim Preuß, der während der Verkündigung der Verlängerungen für einen Lacher sorgte.
Preuß musste nämlich auch mit sich selbst verlängern, hat dies aber mit ein bisschen Überzeugungsarbeit auch geschafft. Der Liga-13. hat dazu auch auf der Trainerbank für Klarheit gesorgt, denn sowohl René Tschirner als auch Christian Fröse werden die Dortmunder im nächsten Jahr weiterhin trainieren.
BW Huckarde: Siege zum Schluss machen Mut
Die Blau-Weißen aus Huckarde sahen lange Zeit wie ein sicherer Absteiger aus und dann änderte sich alles. Erst kämpften die Dortmunder den Konkurrenten aus Olfen nieder und dann fügte die Truppe von Thomas Faust Nordkirchen die allererste Saisonniederlage zu.
Diese Siege machten nicht nur das Bezirksliga-Tableau deutlich anschaulicher, sondern gaben auch genug Gründe für Vertragsverlängerungen. Schon Anfang Dezember verlängerte der Verein mit dem Trainerteam, im Januar folgten die Spieler. Gleich 21 Kicker gaben ihre Zusage für die neue Saison, einzig Simon Tenkamp wechselt aus beruflichen Gründen den Verein und läuft ab Sommer im Münsterland auf.
Besinnlicher Jahreswechsel bei der Konkurrenz
Während bei einigen Abstiegskandidaten ordentlich Rotation in die Bezirksliga-Kader gekommen ist, verliefen die letzten Monate bei den anderen Teams ruhig. Weder der FC Castrop-Rauxel, noch Union Lüdinghausen oder der TuS Stockum verkündeten größere Neuigkeiten. Beim Zweitgenannten wird lediglich Yannick Barenberg den Verein im Sommer verlassen und zum FC Nordkirchen wechseln.
Gebürtig aus dem wunderschönen Ostwestfalen zog es mich studienbedingt ins Ruhrgebiet. Seit ich in den Kinderschuhen stand, drehte sich mein ganzes Leben um Sport, Sport und Sport. Mittlerweile bin ich hierzulande ansässig geworden und freue mich auf die neuen Herausforderungen in der neuen Umgebung.
