Jupp Ovelhey und der SuS Olfen müssen improvisieren. © Sebastian Reith
Fußball
Der „etwas andere Fußballverein“: Wie der SuS Olfen aus einer Not eine Tugend macht
Viele Vereine sind von der Corona-Pandemie gebeutelt - auch der SuS Olfen. Doch der Fußball-Bezirksligist wirft deswegen noch lange nicht die Flinte ins Korn, sondern improvisiert.
Die aktuelle Situation beim SuS ist im Augenblick alles andere als rosig. Sportlich liegt der Klub mit vier Punkten in der Fußball-Bezirksliga 9 auf dem vorletzten Platz. Die Lage ist zwar angesichts von nur zwei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer keineswegs aussichtslos, angespannt ist die Situation aber dennoch. Die Voraussetzungen, sich aus dem Tabellenkeller zu befreien sind ebenfalls nicht die besten. Trotzdem gibt Olfen nicht auf.
Schwierig ist die Lage für die SuS-Fußballer auch, weil die Bezirksliga-Mannschaft auf Sven Schlestein und Marvin Böttcher verzichten muss. Die beiden Leistungsträger verzichten auf Trainings- und Spielbetrieb, weil sie nicht riskieren wollen, in Quarantäne gehen zu müssen.
SuS Olfen setzt aus Spieler aus der A-Jugend
Und so müssen andere in die Bresche springen. Beim SuS Olfen sind das allen voran Paul Gelver und Tim Kortenbusch, nominell Spieler der A-Jugend des SuS Olfen, die derzeit in der Kreisliga A um den Aufstieg kämpft. Von A-Liga der Jugend in die Bezirksliga der Senioren? Ein großer Sprung, aber Alternativen hat der SuS Olfen kaum.
Norbert Sander ist stolz auf die Jugendarbeit beim SuS Olfen. © Sebastian Reith
Geld für Neuzugänge gibt der SuS nicht aus. „Bei uns gibt es kein Geld. 80 Prozent der Spieler kommen aus Olfen. Für die von außerhalb gibt es ein wenig Fahrgeld, das war‘s“, sagt Norbert Sander. „Wir sind, wie ich gerne sage, der etwas andere Fußballverein. Wir haben eine komplett andere Philosophie als viele andere Mannschaften“, meint der Sportliche Leiter des SuS mit Blick auf die meist deutlich finanz- und zahlungskräftigere Konkurrenz in der Bezirksliga.
Also wird aus der Not eine Tugend gemacht und auf die eigene, starke Jugendarbeit gesetzt. Immerhin kämpft die A-Jugend um den Aufstieg in der Kreisliga A, die B-Jugend spielt sogar Landesliga und die C-Jugend läuft in der Bezirksliga auf.
Paul Gelver hat bereits die ersten Einsätze in der Senioren-Bezirksliga absolviert... © Reith
Schadet es da nicht, wenn A-Jugend-Spieler in der Senioren-Bezirksliga aushelfen müssen? „Wir versuchen, die Spieler in der ersten Mannschaft einzubinden“, sagt Sander. „Dabei verlieren wir aber nicht die Ziele der A-Jugend aus den Augen: den Aufstieg in die A-Jugend-Bezirksliga.“
... ebenso wie Tim Kortenbusch, der ebenfalls in der ersten Mannschaft des SuS Olfen aushilft. © Sebastian Reith
Es sind aber nicht nur, Gelver und Kortenbusch, die nahe an der ersten Mannschaft sind. Hinzu kommen Leon Breuer, Mathis Scheele und Jonas Brinkbäumer, denen ebenfalls ein baldiger Sprung zugetraut würde. Und dann gibt es in der Mannschaft des SuS unter anderem noch Torwart Louis Reitemeier, der vor Saisonstart erst aus der Jugend des VfB Waltrop nach Olfen kam und bereits erste Erfahrungen in der Bezirksliga gesammelt hat.
Jupp Ovelhey schätzt die Qualitäten seiner jungen Spieler
Aber zurück zu Paul Gelver und Tim Kortenbusch. Auch Jupp Ovelhey weiß die Qualitäten beider Spieler zu schätzen. „Paul ist sehr lauf- und zweikampfstark. Er bringt das mit, was man braucht: Einsatz, Disziplin und er versucht, seine Aufgaben wahrzunehmen“, sagt der Trainer der Bezirksliga-Mannschaft über den Defensivspieler.
Und über den meist im Sturm eingesetzten Kortenbusch meint Ovelhey: „Er bringt viel Athletik mit, strahlt Torgefahr aus und weiß, wo er vorne hinmuss.“ Natürlich erkennt Ovelhey bei beiden Spielern auch noch Defizite - angesichts der Tatsache, dass beide Spieler aber so kurzfristig zur Mannschaft gestoßen sind, dürfte das kaum überraschen.
Norbert Sander: „Die Jungs sind heiß“
„Beide haben das Niveau, die Mannschaft sinnvoll zu ergänzen“, meint auch Sander, der in seiner Funktion als Sportlicher Leiter auch für die A-Jugend zuständig ist. Und dann sind da ja noch die anderen drei Spieler, die ebenfalls mit aller Macht nach oben wollen. „Die Jungs sind heiß und freuen sich riesig drauf“, so Sander.
Auch der Trainer freut sich: „Sie sind motiviert und wollen spielen - egal ob bei mir oder in der A-Jugend“, so Ovelhey. Auch wenn der SuS Olfen sicher weitere Rückschläge - egal ob personell oder sportlich - gerne vermeiden würde, bange muss dem Fußball-Bezirksligist angesichts dieser Perspektiven nicht werden.
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