Christian Götz hat in der Vergangenheit wahrlich schon ereignisärmere Nachmittage erlebt als am vergangenen Sonntag. Bereits zum zweiten Mal in dieser Spielzeit half der ehemalige Torhüter des Fußball-A-Ligisten SuS Olfen aufgrund der angespannten Personallage noch einmal seinem alten Klub zwischen den Pfosten aus – und das auch noch gegen den Spitzenreiter SW Holtwick.
Gleich in mehreren Spielszenen geriet der Schlussmann dabei in den Fokus der Aufmerksamkeit. Angefangen hatte die Partie mit einem kleinen Schreckmoment nach drei Minuten: Im Aufbauspiel erlaubte sich Götz einen groben Fehlpass zum gegnerischen Stürmer. Bestraft wurde dieser allerdings nicht. Stattdessen schien sich für Götz ein mehr oder weniger entspanntes Comeback zu entwickeln.
Christian Götz pariert stark
Das lag auch am Auftritt der Olfener, wie Götz betonte: „Es war generell ein starkes Spiel von uns. In der ersten Halbzeit haben wir nichts zugelassen, die wussten selber nicht, was sie gegen uns machen sollen. Wir sind dann verdient in Führung gegangen, in der zweiten Halbzeit haben sie dann zwar mehr Druck gemacht, wir haben aber dagegen gehalten.“
Die wenigen Torversuche der Gäste aus Holtwick wehrte Götz gekonnt ab. Auch als der Druck des Tabellenführers anstieg, verhinderte er zweimal mit starken Reflexen das Gegentor. Allerdings war der kurzzeitige Olfener Rückkehrer anschließend am Ausgleichstreffer in der 68. Minute auch nicht unbeteiligt.
Glück bei Foulspiel, Pech bei Gegentor
Einen flachgetretenen Freistoß aus dem Halbfeld ließ Götz nach vorne abprallen. Holtwicks Nils Waltering staubte daraufhin zum 1:1 ab. „Das war unglücklich. Beim nassen Rasen tickt er auf, den muss ich dann nach außen wegklären. Das passiert halt leider“, nahm sich Götz in die Verantwortung.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Götz aber Glück, überhaupt noch auf dem Platz stehen zu dürfen. Einige Minuten zuvor kam er gegen einen heransprintenden Spieler von SW Holtwick deutlich zu spät. Außerhalb des Strafraums brachte der Keeper den gegnerischen Stürmer rüde zu Fall. Götz selbst rechnete fest mit dem Platzverweis: „Für mich war das eine klare Rote Karte. Ich gehe da mit einem Kung-Fu-Tritt rein, treffe ihn zwar zum Glück nicht voll, aber es ist trotzdem gefährliches Spiel. Da hatte ich Glück.“
Spätestens mit dieser Szene wurde das Spiel allgemein rassiger. Insgesamt acht Gelbe Karten zückte der Schiedsrichter im Laufe der Partie – allesamt im zweiten Durchgang. „Es war ein bisschen hektisch, die Fans haben dann auch den Schiri etwas beeinflusst. Aber wir haben dennoch die Ruhe bewahrt, es war am Ende dann einfach Pech. Mit der letzten Aktion das Gegentor zu kriegen, ist natürlich extrem bitter“, kommentierte Götz den entscheidenden Gegentreffer in der Nachspielzeit.
Weitere Einsätze für SuS Olfen
Nach seinem zweiten Comeback in dieser Spielzeit zieht sich Götz nun erst einmal wieder zurück. „Ich glaube, im nächsten Jahr sind die Torhüter wieder fit, dann trete ich auch wieder kürzer. Ich wohne ja in Castrop, das ist immer ein Stück nach Olfen“, sagte er. Dennoch schließt er weitere Einsätze in dieser Saison nicht kategorisch aus: „Wenn Not am Mann ist und ich Zeit habe, bin ich immer bereit auszuhelfen.“
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