Der Polizeieinsatz am Vinnumer Sportplatz vom September 2019 wirkt bis heute nach. © Sebastian Reith

Fußball

Skandalspiel mit Massenschlägerei: Spieler von Westfalia Vinnum hat bis heute Nachwirkungen

Das Skandalspiel zwischen Westfalia Vinnum und Herta Recklinghausen vom September 2019 wirkt bis heute nach. Ein Spieler, der damals sein Comeback gab, kann dem aber auch Positives abgewinnen.

Vinnum

, 23.03.2021 / Lesedauer: 3 min

Die Szenen vom Spiel in der Fußball-Kreisliga A zwischen Westfalia Vinnum und Herta Recklinghausen als unschön zu bezeichnen, dürfte stark untertrieben sein. Am 15. September 2019 kam es am nach dem Spiel zwischen den beiden Mannschaften zu einer Massenschlägerei, in dessen Folge acht Menschen, zwei davon schwer, verletzt wurden. Für einen Vinnumer war es ausgerechnet das Comeback nach längerer Fußball-Abstinenz.

Michael Nachtigall fragt nach einem Comeback

„Ich hatte zwei Jahre pausiert und mich eigentlich vom Fußball verabschiedet“, berichtet Sven Quante. Der Körper wollte nicht mehr so richtig. „Dann ist Trainer Michael Nachtigall auf mich zugekommen und hat mich gefragt, ob ich nicht doch wieder spielen will. Für mich war es der richtige Schritt, auch wenn das in meiner Familie nicht jeder so sieht. Der Körper hat mir jedenfalls keinen Strich durch die Rechnung gemacht, also war ich wieder dabei. Und dann war das erste Spiel direkt das gegen Herta Recklinghausen vor anderthalb Jahren.“

Sven Quante feierte damals sein Comeback gegen Herta Recklinghausen. © Jura Weitzel

Die Partie hinterließ beim heute 31-Jährigen verständlicherweise nachhaltigen Eindruck – bis heute: „Auch wenn es ein krasses Beispiel ist: Das Spiel hat den ganzen Amateurfußball verändert. Heute ist es ein komisches Gefühl. Uns hat das damals zusammengeschweißt und wird uns wohl ewig miteinander verbinden.“

Auch wenn das Spiel mit unvergesslich negativen Gefühlen verbunden ist, bleibt der Zusammenhalt bis heute. Diesen positiven Aspekt kann Quante dem Spiel trotz des Erlebten immerhin abgewinnen.

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Im Sommer kamen aber beim einen oder anderen durchaus Zweifel auf: „Das Herta-Spiel war schon ein Umbruch. Da hat man sich schon gefragt: ‚Was mache ich? Wofür tue ich das alles? Ist das den Ärger wert?‘“, erzählt Quante. Das habe sich auch auf diese Saison ausgewirkt. „Ich glaube, das hat ein paar Prozentpunkte gekostet. Allerdings hatten Michael Nachtigall und Guiliano Buccini (damaliger Co-Trainer, Anm. d. Red.) viel Last zu tragen.“

Sportlich schwierige Situation bei Westfalia Vinnum

Fakt ist, dass sportlich in dieser Saison nicht allzu viel bei der Westfalia zusammenlief. Vinnum sammelte bis zur Saison-Unterbrechung vier Punkte und ist Vorletzter der Kreisliga A2 Recklinghausen. Ende Oktober reagierte die Sportliche Führung auf die schwache Punkte-Ausbeute und ersetzte das Trainerteam Nachtigall/Buccini durch das Duo Dennis Gerleve und Co-Trainer Marcell Gebauer.

„Die Trennung war nicht leicht, aber ich denke, es war der nötige Schritt“, sagt Quante. Eine Trennung ohne verbrannte Erde zu hinterlassen also: Ähnlich hatten das die Vereinsführung und auch Nachtigall berichtet.

Sven Quante und Westfalia Vinnum blicken nach vorne und wollen bei einem Restart den Klassenerhalt schaffen. © Nico Ebmeier

Jetzt geht der Blick bei der Westfalia aber wieder nach vorne. „Ich glaube, man merkt, dass wieder alle Bock auf Fußball haben“, so Quante. In der WhatsApp-Gruppe der Mannschaft mache sich Aufbruchstimmung bemerkbar.

Quante selbst, der Kapitän, Stammspieler und Jugendkoordinator bei der Westfalia ist, kann es ebenfalls kaum erwarten – allerdings hat das nichts mit der langen Pause zu tun: „Ich will mich immer zu 100 Prozent einsetzen. Das erwarte ich auch von meinen Mitspieler. Ich spiele lieber mit fünf weniger talentierten Spielern, die alles geben, als mit fünf, die talentiert sind und nicht alles geben.“

Sollte es nochmals weitergehen liege es daher auch an der Mannschaft, die sportliche Misere zu beenden und den Klassenerhalt zu schaffen. „Wir sind dann in der Verantwortung das umzusetzen, was der Trainer sagt. Ich bin guter Dinge, dass wir die Klasse halten“, sagt Sven Quante. „Spielerisch sind wir dazu in der Lage.“

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