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Aufstieg! Handballer des SuS Olfen kehren in die Kreisliga Industrie zurück
Coronavirus
Der Makel des Abstiegs 2019 ist getilgt. Olfen kehrt nach nur einem Jahr in die Kreisliga zurück. Die Entscheidung fiel am grünen Tisch, nachdem die Saison abgebrochen wurde.
Die Handballer des SuS Olfen spielen in der kommenden Saison wieder in der Kreisliga Industrie. Der Tabellenführer der 1. Kreisklasse Industrie profitiert von der Aufstiegsregelung, die der Handballverband Westfalen (HVW) am Sonntagnachmittag bekanntgegeben hat, nachdem er die Handballsaison infolge der Corona-Pandemie nun auch offiziell abgebrochen hat.
Olfens Abteilungsleiter Michael Scholten, der auch in der ersten Mannschaft des SuS spielt, freute sich über die Nachricht, auch wenn der Jubel über die Rückkehr in die Kreisliga etwas verhalten ausfiel. „Es ist komisch. Es fehlt etwas Massives, weil die Gemeinschaft fehlt“, sagte Scholten. Am Abend machte er mit seinem Sohn Lukas, Kapitän der Aufstiegsmannschaft, aber ein Bierchen auf und postete ein Foto davon in die mannschaftsinterne Whatsapp-Gruppe.
Daniel Schnellhardt hat seine Mission erfüllt
Doch richtig gefeiert wurde nicht, auch wenn Trainer Daniel Schnellhardt, der bekanntlich zur neuen Saison die Damen der PSV Recklinghausen übernimmt, als erster eine „Jubelmail“ geschrieben haben soll. Ob es eine Meisterfeier gibt, wusste Michael Scholten noch nicht. „Es sieht momentan ja eher nach einer Saisoneröffnungsfeier aus“, sagte er.
Gerade Schnellhardt, der in den vergangenen Wochen sogar Videotraining angeboten hatte (Scholten: „Daniel tanzt vor, wir tanzen nach!“), hatte am Sonntag doppelten Grund zur Freude. Die Mission, den SuS Olfen nach dem vermeidbaren Abstieg zurück in die Kreisliga zu führen, ist dem Trainer gelungen. Darüber hinaus übernimmt er kommende Saison einen Drittligisten. Denn die Oberliga-Damen aus Recklinghausen sind ebenfalls aufgestiegen - besser konnte es für Schnellhardt persönlich kaum laufen.
„Wir sind froh, dass es so gekommen ist und wir es jetzt schriftlich haben. Der Aufstieg ist verdient. Es stand ja auch mal die Annullierung im Raum. So ist es schön, dass wir die Früchte ernten konnten und den Betriebsunfall des Abstiegs korrigiert haben. Die Mannschaft gehört eine Liga höher“, sagte Trainer Daniel Schnellhardt. Sein Pass, hatte er bei seinem Abschied verkündet, bleibt weiter in Olfen.
Michael Scholten hält die Regelung des Verbandes für gelungen. „Der Verband hat lange gewartet, aber die Lösung ist die richtige“, sagte er. Die Quotientenregelung besagt, dass die Punkte durch die Zahl der Spiele geteilt und mit 100 multipliziert werden. Für die Olfener, die die Tabelle angeführt hatten, ergibt sich somit ein Wert von 177,77.
Zweite Mannschaft des SuS Olfen verpasst eine Wildcard knapp
„Ich musste es auch zweimal lesen, bis ich es verstanden hatte“, scherzte Scholten über das sogenannte Norwegische Modell. Wer noch einen Quotienten von 137,87 erreicht, erhält eine Wildcard, was nur Hauptkonkurrent HC Westfalia Herne II betrifft. „Ob andere Mannschaften es noch geschafft hätten, sei dahingestellt. Es hätte sich nur zwischen Herne und uns entschieden“, sagte Scholten.
Die zweite Mannschaft in der ausgeglichenen 3. Kreisklasse dagegen hatte nicht so viel Glück. „Sie ist die erste Mannschaft, der keine Wildcard zugesprochen wird“, sagte Scholten.
Sportler durch und durch, der auch für alle Sportarten außerhalb des Fußballs viel übrig hat. Von Hause aus Leichtathlet, mit einer Faszination für Extremsportarten, die er nie ausprobieren würde. Gebürtig aus Schwerte, hat volontiert in Werne, Selm, Münster und Dortmund.
