
© Timo Janisch
Klare Ansage: Bei Westfalia Vinnum kann sich bald kein Spieler mehr sicher sein
Fußball
Dennis Gerleve konnte seine Mannschaft Westfalia Vinnum bislang noch nicht richtig kennenlernen. Das soll sich bald ändern. Schon vorab heizt der Trainer seinen Jungs bereits ein.
Die Bilanz liest sich seit Monaten ernüchternd: Westfalia Vinnum steht auf einem unbefriedigenden vorletzten Platz 15 in der Fußball-Kreisliga A. Durch den Lockdown, der auch für den Sport gilt, konnte die Westfalia an der misslichen Lage bislang nichts ändern. Von Aufgeben jedoch keine Spurt – im Gegenteil.
Eigentlich hatte sich Dennis Gerleve vorgenommen, seine Mannschaft per Video-Konferenz kennenzulernen. Eine andere Möglichkeit das komplette Team um sich zu sammeln gab es für den Ende November, also mitten im Lockdown, installierten neuen Chefcoach nicht. Eine Gelegenheit dazu hat sich allerdings noch nicht ergeben.
Dennis Gerleve lernt die Mannschaft kennen
„Wir haben aber immer mal telefoniert“, berichtet Gerleve. Die Mannschaft hat er also durchaus schon über Einzelgespräche kennengelernt. Die Reaktionen, die er von seinen Spielern erhält, seien überwiegend positiv wie Gerleve sagt.
Bemerkbar mache sich das auch dadurch, wie sehr die Mannschaft im Augenblick mitziehe. Das Team hält sich derzeit neben dem Platz fit, um, sobald das Training wiederaufgenommen werden kann, die notwendige Fitness zu haben. Das Fithalten neben dem Platz betreibt die Westfalia dabei schon seit einigen Wochen. Wie andere Vereine auch, haben die Vinnumer in diesem Winter eine Lauf-Challenge absolviert, bei der am Ende ein vierstelliger Betrag für einen guten Zweck zusammenkam.
Gerleve betont indes, wie wichtig es ist, dass die Mannschaft laufen geht. „Wir haben immer gesagt, wir können beim Restart nicht im konditionellen Bereich arbeiten. Die Grundlagen müssen vorher geschaffen werden. Wer da nicht mitmacht, wird es hinterher zu spüren bekommen“, meint der Trainer, merkt aber an: „Das Laufen klappt überragend gut. Der größte Teil hält sich daran.“
Eigenmotivation bei Westfalia Vinnum stimmt
Die Eigenmotivation bei der Mannschaft stimmt also. Zusätzlich sorgt Gerleve aber auch für Feuer von außen: „Jeder fängt bei mir bei Null an, jeder muss sich neu beweisen.“ Für Spieler, die bislang außen vor waren, bedeutet das, dass sie die Chance haben, wieder elementarer Bestandteil des Teams zu werden – umgekehrt können sich bislang etablierte Kräfte nicht ausruhen.
„Wir wollen hier einen Neuanfang schaffen“, so Gerleve. „Das geht nur, wenn jeder seine Chance erhält.“ Der Großteil der Mannschaft scheint genau auf solch eine Chance zu brennen. „Der Verein ist durch eine schwierige Phase gegangen, aber jetzt ist frischer Wind reingekommen“, sagt Gerleve. „Man sieht, dass jetzt Aufbruchstimmung herrscht.“ Jetzt gilt es „nur“ noch, diese Stimmung bis zum Restart zu konservieren.
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
