SC Capelle verabschiedet verletzten Spieler nach Karriereende emotional

© Sebastian Reith

SC Capelle verabschiedet verletzten Spieler nach Karriereende emotional

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Nach nur vier Spielen war Schluss: Ein Foul beendete das Comeback eines Capellers im März. Nun hat der SC Capelle den Spieler verabschiedet.

von Humbertomario Consuegra Cardozo

Capelle

, 30.09.2020, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Fußball-B-Kreisligist SC Capelle hat einen ehemaligen Spieler vor dem Heimspiel gegen den SV Concordia Albachten II verabschiedet. Der Mittelfeldspieler, der beim SC Capelle sein Comeback gegeben hatte, war durch ein Foul schwer verletzt worden. Die Zeremonie in Begleitung von Mitspielern, Vereinsmitgliedern, Zuschauern und Präsidium war emotional.

25 Jahre lang spielte Munir Quinna (40) beim SuS Kaiserau, bis auf eine Unterbrechung von einem Jahr, in dem er das Trikot des heutigen Oberligisten Holzwickeder SC trug. Quinna war ein idealer zentraler Mittelfeldspieler, spielerisch und zweikampfstark. Sieben Jahre nach seinem Abschied vom Fußballfeld feierte Quinna beim SC Capelle sein Comeback auf dem Platz. „In der Bezirksliga und in der Landesliga war Quinna ein absoluter Führungsspieler“, sagte Trainer Reinhard Behlert über Quinna.

Munir Quinna wurde beim SC Capelle verabschiedet. Simon Walter übergab einen Gutschein von der Mannschaft.

Munir Quinna wurde beim SC Capelle verabschiedet. Simon Walter übergab einen Gutschein von der Mannschaft. © Rik Amann

Quinna und Behlert kannten sich aus gemeinsamen Kaiserau-Zeiten. Das war der Grund, weshalb er das Angebot ohne zu zögern zugesagt habe. Reinhard Behlert, heute Trainer des SC Capelle, war in Kaiserau sein damaliger Jugendtrainer. „Ich kenne Bele aus Kaiserau-Zeiten. Als er mich fragte, konnte ich natürlich nicht Nein sagen“, sagte Quinna.

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Vor sieben Jahren hatte Quinna bereits aufgehört, aktiv Fußball im Verein zu spielen. Bei Engpässen helfen Spieler immer wieder aktiv aus. Genau das war auch der Fall bei Munir Quinna. Als Munir Quinna von Reinhard Behlert als Aushilfe verpflichtet wurde, hatte er sich aber nicht vorgestellt, dass er bei seiner Rückkehr so eine heftige Verletzung im März dieses Jahres erleben würde.

Schwere Verletzung bedeutet das Karriereende für Munir Quinna

Nach einem harten Foul hatte sich Munir Quinna vier Rippen gebrochen und eine Lungenverletzung erlitten. Nach der Verletzung habe Quinna sich überlegt, dass es mit 40 keinen Sinn mehr macht. Er wollte nicht noch mal das Risiko eingehen und weiter Fußball spielen. „Nach der Verletzung stand sicherlich sein Karriereende fest“, sagte Reinhard Behlert.

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Direkt vor dem Heimspiel gegen Albachten erhielt Quinna nun seine Verabschiedung. Mit seinem Sohn nahm er an der Abschiedszeremonie teil. Mannschaft, Zuschauer, Fans und Präsidium hatten sich zusammengestellt. Mario Lohmann, ehemaliger Sportchef des SC Capelle, hatte für Quinna ein paar Worte vorbereitet. „Es war enorm, dass er trotz der vier Spiele unglaublich gut in der Mannschaft angekommen ist“, sagte Reinhard Belehrt.

Zum Abschied erhielt Munir Quinna ein Trikot des SC Capelle.

Zum Abschied erhielt Munir Quinna ein Trikot des SC Capelle. © Rik Amann

Quinna bedankte sich bei den Schwarz-Gelben: „Es hat mich sehr gefreut, dass ich trotz wirklich sehr kurzer Zeit so eine Wertschätzung bekommen habe. Ich habe mich total wohlgefühlt bei der Truppe. Die Jungs waren die ganze Zeit total super drauf und haben mich sehr toll empfangen. Das Umfeld ist hier sehr familiär, deswegen fand ich es sehr schön.“

Die Spieler standen bei der Verabschiedung im Kreis zusammen.

Die Spieler standen bei der Verabschiedung im Kreis zusammen. © Rik Amann

Vom Vorstand bekam er ein Trikot mit der Nummer sechs als Dank und zur Erinnerung. Die Mannschaft hat ihm einen Gutschein für einen Zoo-Besuch mit seiner Familie in Gelsenkirchen geschenkt. „Er hat bei uns sehr gut in die Truppe gepasst. Er ist charakterlich 1a und auch sehr bescheiden. Er hat sich der Mannschaft untergeordnet und hat einfach nur versucht, zu helfen“, sagte Reinhard Behlert.

Die Entscheidung ist gefallen. Nun ist der Ausstieg aus dem Fußball endgültig.