Mario Plechaty wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte. Nach der 2:1-Führung des FC Nordkirchen, dem späteren Endergebnis, übernahm in der Fußball-Landesliga-Partie nach und nach der BSV Roxel die Initiative und drängte auf den Ausgleich. „Yannick hatte ein, zwei gute Aktionen, wo er gut hält“, lobte der FCN-Trainer seinen Torwart Yannick Barenberg. Der Keeper war am letztlich der Grund, warum der FC Nordkirchen auch sein zweiten Ligaspiel in 2023 gewann.

„Ich finde, wir kommen gut rein und machen dann zum richtigen Zeitpunkt das 1:0. Wir haben dann in den Minuten vor der Halbzeit ein bisschen zu sehr nachgelassen. Dann war es ganz gut, dass Halbzeit war, dass wir da die Führung mitnehmen konnten“, beschreibt Barenberg das Spiel.
BSV Roxel gleich plötzlich aus
„Nach der Halbzeit kommen wir schlecht raus. Das Tor fällt ein wenig unglücklich. Wir schalten alle ab, weil wir denken, dass der Ball ins Aus geht. Der geht dann an den Pfosten und bleibt drin und dann macht er den Ball richtig, richtig gut weg. Das ist schon krass“, so der Keeper über die Phase nach dem Seitenwechsel, als Roxel den Ausgleich erzielte.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich der 22-Jährige nicht auszeichnen können. Ein wenig dürfte sich der Schlussmann wie im falschen Film gefühlt haben. Eine Hälfte war er höchstens bei Abschlägen oder im Spielaufbau am Ball, trotzdem musste er die Kugel eben kurz nach der Pause aus dem Netz holen. „Es war der erste Torschuss, das ist schon ärgerlich, aber da hat man als Torwart eben die Arschkarte“, sagte Barenberg.
Danach lief es besser für den FCN: „Wir machen, dann verdient das 2:1, am Ende wird es durch die Rote Karte turbulent“, beschreibt der Keeper. Kurioserweise war es aber nicht die Phase, als die Nordkirchener nur noch zu Zehnt (84. Minute) auf dem Feld waren, in der sich Barenberg bewies, sondern die Minuten davor. Erst parierte er einen Schuss von BSV-Angreifer Niklas Houghton (69.), wischte dann noch einen Kopfball an die Latte (78.), um dann noch einen Freistoß aus der Ecke zu fischen (80.).
Hundertprozentig glücklich war Barenberg trotzdem nicht mit seiner Leistung. „Ich habe ein Gegentor gekriegt, das ärgert mich, aber ansonsten kann ich ganz zufrieden sein, denke ich.“
Dass er aber unterm Strich ein starkes Spiel zeigte, war auch dem Keeper bewusst. Dessen Unglück in dieser Saison ist es, dass er mit Philipp Sandhowe einen bockstarken Konkurrenten im Tor hat. Gegen Roxel dürfte Barenberg aber Pluspunkte gesammelt haben.

„Ich habe gesagt, dass ich unzufrieden bin, wenn ich nicht spiele. Ich glaube, das weiß jeder, der mich kennt. Dass die Saison für mich bisher unzufriedenstellend ist, weiß hier jeder im Verein“, stellt Barenberg klar und sagt weiter: „Ich arbeite Woche für Woche und wünsche mir, dass ich weiter die Rückendeckung bekomme. Dann glaube ich schon, dass ich noch Spiele machen werde.“ Ob in der neuen Saison aber noch welche hinzukommen werden, ist offen. Als der FCN jüngst die Verlängerungen mit einem Großteil der Spieler bekannt gab, fehlte Barenberg in der Liste.
FC Nordkirchen schaut auf sich
Der Torwart konzentriert sich ohnehin noch auf die aktuelle Spielzeit, in der der FC Nordkirchen oben dran bleiben will, auch wenn beim Tabellenzweiten niemand vom großen Wurf sprechen will: „Das ist zu früh“, findet Barenberg. „Wir müssen auf uns gucken. Die anderen können ruhig träumen. Wir müssen Woche für Woche liefern. Wenn es dann mehr wird, ist es schön, aber erst mal müssen wir unsere Hausaufgaben machen.“ Yannick Barenberg hat das auf seiner Position gegen den BSV Roxel jedenfalls getan.
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