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Mengede 08/20 schenkt FC Nordkirchen Herbstmeisterschaft, aber es dürfte das letzte Geschenk sein
Meinung
Der FC Nordkirchen holt sich mit dem letzten Spiel der Hinserie doch noch die Herbstmeisterschaft. Der FCN ist nun aber der Gejagte und darf sich nicht auf die Konkurrenz verlassen. Im Gegenteil.
Dass der FC Nordkirchen zum Jahreswechsel von ganz oben grüßen würde, war so nicht zu erwarten. Immerhin verlor der Fußball-Bezirksligist in der Vorwoche die Spitzenposition durch eine eigene Niederlage an Mengede 08/20, das seine Hausaufgaben erledigte. In dieser Woche dann genau das gegenläufige Bild: Die Dortmunder patzen an diesem Wochenende und der FCN ist zur Stelle und nun wieder in der Position des Gejagten. Nordkirchen hat sich das verdient – allerdings dürfte es fortan keine Geschenke mehr geben.
Wenn FCN-Trainer Mario Plechaty von einer „überragenden Hinrunde“ seiner Mannschaft spricht, hat er damit absolut recht. Und liegt damit genauso richtig, wie mit dem Satz: „Leider hat auch Mengede eine überragende Hinserie gespielt.“ Beide Teams gehen mit der Bilanz von zwölf Siegen und drei Niederlagen ins neue Jahr. Der erste Verfolger aus Huckarde hat bereits sieben Punkte Rückstand.
FC Nordkirchen steht zurecht an der Bezirksligaspitze
Nordkirchen und 08/20 trennt lediglich das Torverhältnis. Hier zeigt sich aber auch, warum der FCN verdient an der Spitze überwintert. Nordkirchen hat die beste Offensive (59 Treffer), zugleich die beste Defensive (15 Gegentore).
Allerdings – und das war schon das Problem der Vorjahre – will nun jede Mannschaft der Liga den FC Nordkirchen erst recht schlagen wollen. Wer würde nicht gerne von sich sagen können, den Spitzenreiter besiegt zu haben und dessen Trophäe erbeutet zu haben?
Auch deswegen tut der FC Nordkirchen gut daran, weiter konzentriert zu arbeiten und vor allem auf sich selbst zu blicken. Coach Mario Plechaty ließ nach dem Spiel gegen die SG Castrop-Rauxel während des Mannschaftskreises noch einen interessanten Satz fallen: „Wir werden noch besser, da bin ich mir sicher.“ Sollte sich das bewahrheiten, dann wird der FCN überhaupt nicht mehr auf Geschenke der Konkurrenz angewiesen sein.
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
