Die Neuen machten besonders auf sich aufmerksam. Beim 3:1-Sieg des FC Nordkirchen im ersten Testspiel beim SC Obersprockhövel standen beim Fußball-Westfalenligisten in Robin Cordes, Luca Gennermann und Amer Masic gleich drei Neuzugänge in der Startelf. Das Quartett wurde von Luis Krampe komplettiert, der von den vieren den auffälligsten Auftritt hinlegte.
Das lag auch sehr an den beiden Toren, die der Neuzugang vom Werner SC erzielte. Der erste Treffer war für Krampe eher eine Pflichtaufgabe, immerhin wurde der 25-Jährige mustergültig von Leon Lücke bedient, sodass Krampe nur noch den Fuß hinhalten musste.
Luis Krampe trifft gefühlvoll
Beim zweiten Treffer zeigte Krampe dann aber sein ganzes Können. Nach einem Foul legte sich der Offensivmann den Ball aus locker 20 Metern zurecht, hob diesen über die Mauer und versenkte gefühlvoll in die SCO-Maschen – dabei war Krampe nicht einmal als Schütze eingeplant gewesen: „Eigentlich hab ich letzte Saison keinen Freistoß geschossen. Die drei Spieler, die eigentlich die Freistöße schießen, waren alle ausgewechselt, da habe ich gedacht, ich leg mir den Ball mal selber hin“, erzählte er mit einem Lächeln.
Das überraschte auch seinen Trainer: „Dass Luis Krampe so gute Freistöße schießen kann, habe ich noch nicht auf dem Schirm gehabt“, meinte Mario Plechaty lachend. Der Nordkirchener Coach hat nun vielleicht eine weitere Option für Standards im Kader – gerade auch, wenn es nach Krampe geht: „Das hoffe ich. Ich würde mir den Ball auf jeden Fall nochmal nehmen“, sagt er selbstbewusst.

Besonders bemerkenswert ist das, weil Krampe eigentlich ziemlich aus der Übung ist. „Ich habe in der B- und A-Jugend immer die Freistöße geschossen. Bei den Herren ist das dann ausgelaufen“, erzählt der 25-Jährige. Trotz der langen Pause am ruhenden Ball scheint er also nichts vergessen zu haben.
Und das trotz der Umstellung: Immerhin muss sich Krampe nach seinem Wechsel in den Schloßpark an ein neues Umfeld gewöhnen. Das aber gelang bisher überraschend gut, wie er angibt. „Mir gefällt die Mannschaft gut. Die Stimmung ist echt super. Die Jungs sind echt in Ordnung. Es macht auf jeden Fall Bock. Ich kann mich nicht beklagen.“
Premiere für FC Nordkirchen
Das wollte er auch nicht über die fordernde Vorbereitung, die Plechaty seiner Mannschaft auch trotz der hohen Temperaturen abverlangt – im Gegenteil: „Es ist noch mal eine ganz andere Intensität. Klar, ist es anstrengend. Aber ist eine Vorbereitung. Die muss anstrengend sein“, findet Krampe.
Denn nur so kann der FC Nordkirchen die Grundlage für eine erfolgreiche Premierensaison in der Westfalenliga legen. „Ich will erst mal schauen, wie es hier läuft. Wir wollen auf jeden Fall die Liga halten. Das ist das Ziel Nummer eins. Dann schauen wir mal, wie hoch wir kommen. Ich würde gerne oben mitspielen, aber dafür habe ich nicht genug Erfahrung, um das beurteilen zu können.“
Und was hat sich der Linksaußen, der auch auf der Neun zum Einsatz kommen kann, für sich selbst vorgenommen? „Ich will gut ankommen, möglichst viele Spiele machen und möglichst viele Tore schießen und vorbereiten“, sagt Luis Krampe. Das Toreschießen klappte im ersten Einsatz für den neuen Klub ja schon herausragend gut – und auch sehenswert.
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