
© Nico Ebmeier
Klartext beim FC Nordkirchen: Teilweise „hat die Einstellung gefehlt“
Fußball
Der FC Nordkirchen startete stark in die Bezirksliga, ließ vor der Saisonunterbrechung dann aber etwas nach. Ein Spieler weiß, woran es liegt und wie der Aufstieg gelingen kann.
Eigentlich marschierte der FC Nordkirchen nach Belieben durch die Fußball-Bezirksliga 9. Der FCN legte einen fulminanten Start hin: Aus den ersten fünf Spielen holten die Nordkirchener fünf Siege, nach sieben Spielen standen 19 Punkte (ein Unentschieden gegen Blau Gelb Schwerin) auf der Habenseite. Lediglich das letzte Spiel vor der Saison-Unterbrechung gegen Kellerkind BW Huckarde ging klar und verdient verloren.
Dieser Umstand stört Lars Rustige gewaltig. Der 23-Jährige, der vor der Saison in den Schlosspark kam, findet klare Worte. „Man hat schon gemerkt, dass gegen Schwerin und Huckarde die Einstellung fehlte“, kritisiert der Mittelfeldspieler.
Rustige ist einer, der auf dem Platz alles gibt. Auch deswegen hatte er zuletzt betont, eine größere Führungsrolle in Reihen der Nordkirchener einnehmen zu wollen. „Ich bin froh, wenn ich mehr Verantwortung bekomme“, sagt er.
Mario Plechaty betont, wie stark die Bezirksliga ist
Sein Trainer Mario Plechaty hatte Rustige bei dessen Zusage für die neue Saison mehr Verantwortung angetragen. Ganz so kritisch wie sein Schützling sieht Plechaty die Lage am Schlosspark nicht. Zwar verlangt der Trainer, dass die Mannschaft mitzieht, bislang stellte er sich aber immer vor das Team. Zudem betonte Plechaty stets, wie ausgeglichen die Liga sei. Er habe nicht damit gerechnet, welch hohes Niveau die Liga in dieser Saison habe, sagte der Coach mehrfach.

Lars Rustige vermisste teilweise die richtige Einstellung beim FC Nordkirchen. © Matthias Henkel
Für Rustige ist das aber eher ein Grund, immer alles bis zum Schluss zu geben und nicht mit dem Erreichten zufrieden zu sein. „Wir sollten bestrafen, was wir bestrafen können. Gegen Waltrop haben wie sechs Tore geschossen“, führt er als Beispiel an, „wir hätten aber sicher zehn oder zwölf schießen können.“
Darüber könnte der Mittelfeldspieler wohl noch hinwegsehen. Angesprochen auf die beiden Spiele, in denen der FCN Punkte liegenließ, spürt man aber, dass diese Partien Rustige noch immer wurmen. „Gegen Huckarde hat es sich schon angedeutet. Wenn da nur zehn, zwölf Leute im Training sind, spiegelt das die Leistung im Spiel wieder“, ärgert sich Rustige. „In dieser Liga zählen aber Kleinigkeiten, vielleicht ja am Ende das Torverhältnis. Wir sollten uns deshalb immer pushen.“
Kader des FC Nordkirchen verändert sich im Sommer
Angesichts steigender Infektionszahlen scheint es unwahrscheinlich, dass der Ball nochmal rollt. In der kommenden Saison wird der Kader des FC Nordkirchen dann ein anderer sein. Rustige wird dabei einen Spieler besonders vermissen: „Ich finde es schade, dass Pippo (Torwart Philipp Sandhowe, Anm. d. Red.) geht. Mit ihm hatten wir einen hinten drin, auf den man sich immer verlassen kann.“
Allerdings gehe er auch davon aus, dass die als Ersatz geholten Spieler in die Rolle als sicherer Rückhalt schlüpfen können. „Ich denke, wir werden eine junge und schlagfertige Truppe auf den Platz bringen“, meint er. Dann könnte der FC Nordkirchen auch das Projekt Landesliga-Aufstieg angehen. Eine Sache für eine erfolgreiche Versetzung ist aber Voraussetzung: „Wenn wir alle ein bisschen mehr Willen zeigen, die letzten Prozente rausholen“, ist sich Lars Rustige sicher, „dann wird uns das auch gelingen.“
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
