
© Matthias Henkel
Spieler des FC Nordkirchen wird schlecht, wenn er auf die Zahlen schaut
Fußball
Geht es nach einem Spieler des FC Nordkirchen, wird die Saison nicht wieder aufgenommen. Selbst bei einem Restart wäre er aber topfit. Und er formuliert Ansprüche für die neue Saison.
Dass die Saison wiederaufgenommen werden könnte, erscheint wegen der steigenden Inzidenzzahlen und der sich ausbreitenden Virus-Mutationen zunehmend unwahrscheinlicher. Für einen Spieler von Fußball-Bezirksligist FC Nordkirchen wäre das besonders ärgerlich.
Vor der Saison wechselte Lars Rustige vom FC Iserlohn in den Schlosspark. Der Mittelfeldspieler hatte gerade eine längere Verletzungspause hinter sich gebracht und wollte erst mit dem FCI, dann mit dem FCN durchstarten. „Wegen einer ausgekugelten Schulter habe ich fast eineinhalb Jahre gar nicht gespielt“, erzählt Rustige. „Nachdem ich die überstanden habe, war direkt alles dicht.“
Lars Rustige überzeugt beim FC Nordkirchen vom Start weg
Also der Neustart in Nordkirchen. Der 23-Jährige stand direkt zu Saisonbeginn für den FCN auf dem Feld und überzeugte direkt. Nach ersten Startschwierigkeiten, in denen Nordkirchen trotzdem meist als Sieger vom Platz ging, kam die Mannschaft immer stärker ins Rollen, bis kurz vor dem Lockdown der FCN-Motor etwas ins Stottern geriet. Auch wenn die Nordkirchener vor dem letzten Spiel vor der Unterbrechung eine schwache Leistung zeigten, ist das Team noch immer Tabellenführer der Bezirksliga 9.

Lars Rustige (l.) zeigte bislang starke Leistungen im Dress des FC Nordkirchen. © Nico Ebmeier
„Die Mannschaft hat auf das gemeinsame Ziel hingearbeitet und dann kam der Lockdown“, sagt Rustige, dessen zweites Comeback innerhalb eines halben Jahres wieder jäh unterbrochen wurde. Für Rustige, der angehender Physiotherapeut ist, eine ärgerliche Situation.
Der 23-Jährige zeigt aber mehr als nur Verständnis für die von der Politik beschlossenen Maßnahmen: „Natürlich ist es scheiße, dass wir nicht kicken können“, so Rustige, „aber ich bin froh, dass die Saison wohl abgebrochen wird. Wenn ich mir die Zahlen sehe, wird mir schlecht. Wir müssen Rücksicht auf die Mitmenschen nehmen und unsere eigenen Interessen hintenanstellen.“
Gleichzeitig will Rustige bereit sein, wenn der Fußball weitergeht. Der Mittelfeldspieler arbeitet viel neben dem Platz und hat auch ohne Ball kein Problem, Sport zu treiben. „Ich komme da gut mit zurecht. Durch das Training habe ich einen Ausgleich vom Alltag.“
Die physische Stärke will Rustige auch in der kommenden Saison beim FC Nordkirchen einbringen. Zudem will der 23-Jährige Vorbild seiner Mannschaft sein. „Ich will in eine Führungsposition rutschen“, sagt Rustige.
Lars Rustige: „Ich will ein Unterschiedsspieler sein“
Als der Mittefeldstratege mit FCN-Trainer Mario Plechaty über die Zusage für die neue Saison gesprochen habe, habe der Coach von ihm verlangt, diese Rolle einzunehmen. Zudem will Rustige auch sportlich auf sich aufmerksam machen: „Ich will ein Unterschiedsspieler sein“, meint er.
An der Motivation wird es jedenfalls nicht scheitern. Rustige ist vom Umfeld in Nordkirchen begeistert: „Die Anlage ist einfach super, da kannst du einfach nur Bock haben, hier zu spielen.“
Wichtig wird dann nur sein, dass Rustige von Verletzungen verschont bleibt und eine reguläre Saison möglich ist. „Es wäre schön, wenn wir man eine komplette Serie spielen könnten“, sagt Lars Rustige. Vielleicht klappt es ja im dritten Anlauf.
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
