
Hasan Kayabasi (hier noch für den Lüner SV aktiv) und die SG Gahmen erlebten am Dienstagabend einen äußerst unschönen Vorfall beim Testspiel gegen den FC Nordkirchen. © Ophaus
Keine Spuren, Autos durchwühlt, Kabinen offen? Neue Infos nach Einbruch bei der SG Gahmen
Fußball
Während des Testspiels zwischen der SG Gahmen und dem FC Nordkirchen am Dienstagabend wurde in die Kabinen an der Kaubrügge eingebrochen. Nun gibt es neue und teils auch brisante Informationen.
Während des Fußball-Testspiels zwischen der SG Gahmen und dem FC Nordkirchen (5:3) wurde am Sportplatz an der Kaubrügge eingebrochen. Entwendet wurden neben Geld und Wohnungs- sowie Autoschlüssel auch persönliche Gegenstände wie Ausweise. Nun gibt es neue Information rund um den Vorfall am Dienstagabend.
„Während des Spiels ist es zu einem Einbruch in die Kabinen gekommen“, bestätigte auch die Pressestelle der Polizei Dortmund auf Nachfrage dieser Redaktion. „Die Betroffenen sind dann zur Wache in Lünen gekommen und haben dort Anzeige erstattet.“ Dass die Polizei nicht selbst zum Sportplatz gekommen ist, soll daran gelegen haben, dass auch noch Personalausweise entwendet wurden und für einen Neuantrag ein entsprechendes Formular ohnehin auf der Wache ausgefüllt werden müsse.
Brisant wird es aber danach, denn die Pressesprecherin teilte mit, dass keinerlei Einbruchsspuren an und rund um den Kabinentrakt gefunden werden konnten. „Das bedeutet, dass der oder die Einbrecher entweder einen Schlüssel gehabt haben müssen oder einfach sehr geschickt waren“, sagt sie. Noch am Dienstagabend erklärte der Nordkirchener Trainer Mario Plechaty, dass zumindest sein Team die Katakomben sicher abgeschlossen hätte.
Testspiel zwischen SG Gahmen und FC Nordkirchen
„Zu Spielbeginn waren beide Kabinen auch abgeschlossen“, bestätigt Hasan Kayabasi, Sportlicher Leiter der SG Gahmen, ebenfalls. „Aber es wurde sehr viel gewechselt und dann ist es möglich, dass einer von unseren Ersatzspielern die Kabine aufgeschlossen hat. Aus der Gahmener Kabine scheinen die Täter dann in die Nordkirchener Kabine gekommen zu sein.“

Zum Einbruch rund um das Testspiel zwischen der SG Gahmen und dem FC Nordkirchen gibt es neue Informationen. © Nico Ebmeier
Etwa zehn Minuten vor dem Abpfiff sei dann ein Auswechselspieler der Gäste zu Coach Plechaty gekommen und hätte ihm berichtet, dass sein Schlüssel weg sei. „Dann hatten wir erst noch gehofft, dass es nur ein Einzelfall war, aber es waren mindestens vier bis fünf Spieler von beiden Mannschaften betroffen“, so Kayabasi.
Die Einbrecher hätten in den Taschen nach Geld und Autoschlüsseln gesucht, damit dann die jeweiligen Fahrzeuge geöffnet und dort ebenfalls nach Wertgegenständen Ausschau gehalten. Noch eine knappe Stunde nach dem Spielende suchten alle Beteiligten und auch Kayabasi selbst mit Taschenlampen rund um die betroffenen Autos nach weggeworfenen Schlüsseln, doch ohne Erfolg. „Wir haben alles durchsucht und überhaupt nichts gefunden“, muss Hasan Kayabasi zugeben.
Ein Gahmener Spieler hatte dabei sogar einen verdächtigen, älteren Herren in der Kabine gesehen, dachte aber zu diesem Zeitpunkt, dass es sich um einen Betreuer der Nordkirchener handelte. Dass es allerdings nur ein Täter gewesen sein soll, bezweifelt der Sportliche Leiter: „Es müssen mehrere gewesen sein. In der kurzen Zeit wäre es für eine Person gar nicht möglich, so viele Autos und Taschen zu durchwühlen.“
Während die Polizei Dortmund noch keine Kenntnis darüber hat, was und wie viel genau entwenden worden sei, glaubt Hasan Kayabasi an einen Geld-Wert im „mindestens vierstelligen Bereich. Es tut uns als Verein einfach sehr leid. Das stellt dieses schöne Spiel leider in den Schatten, aber wir werden natürlich alles dafür tun, um die Einbrecher doch noch zu finden.“
Für die Zukunft werde die SG Gahmen nun viel stärker darauf achten, wer sich in und rund um die Kabinen umtreibt und extra einen Verantwortlichen dafür abstellen, der nur darauf aufpasst. Trotzdem hofft Kayabasi, dass der Vorfall vielleicht auch für alle anderen Vereine eine Warnung ist: „Man muss auch sagen, dass die Spieler ihre Wertsachen einfach nicht in der Kabine lassen dürfen. Dafür gab es ja eigentlich immer eine Tasche, die dann mit auf den Platz genommen wird. Wir hoffen, dass so etwas nun nicht wieder vorkommt.“
Polizei stellt keine Häufung von Einbrüchen an Fußballplätzen fest
Außerdem ist es der SG wichtig, dass kein schlechtes Licht auf den Verein und die Sportanlage geworfen wird. „Ich habe gestern noch mit unserem Vorsitzenden Ibrahim Ünal geredet und so etwas ist in den letzten fünf Jahren sicher noch nicht vorgekommen. Wir werden auch zeitnah mit der Stadt in Kontakt treten und denken darüber nach, eine Videoüberwachung zu installieren“, so Kayabasi. Auch die Polizei vermeldete, dass ihr eine Häufung solcher Taten in der letzten Zeit nicht aufgefallen sei.
Gebürtig aus dem wunderschönen Ostwestfalen zog es mich studienbedingt ins Ruhrgebiet. Seit ich in den Kinderschuhen stand, drehte sich mein ganzes Leben um Sport, Sport und Sport. Mittlerweile bin ich hierzulande ansässig geworden und freue mich auf die neuen Herausforderungen in der neuen Umgebung.
